die/se andere seite
habe ich mich
hinübergelegt
auf die andere seite
wo das gras grüner
die nacht dunkler
der himmel weiter
habe ich
herübergeschaut
auf diese seite
war dort
das gras grüner
die nacht dunkler
der himmel weiter
das andere
verlor sich dazwischen
Das ist Gedicht No. 2 von Frau Paulchen für den #frapalymo. Der Impuls ist Esther zu verdanken – Wortliebhaberin und Verdichtungskünstlerin: „auf der anderen seite“.
30 Tage, 30 Gedichte (+1), no excuses: Wer beim #frapalymo mitmachen mag, kann dies entweder für sich tun und nichts sagen (was ja schade wäre) – oder im unten stehenden Kommentarfeld den Link zu seinem Blog/Webseite hochladen – oder das Gedicht selbst über das Kommentarfeld hochladen – oder auch einfach sonst einen Kommentar hinterlassen. Ähnlich über Twitter mit Link und Kennung #frapalymo und @FrauPaulchen
Seitenwechsel
Lieber auf der anderen Seite stehen / als mit der wandernden Meute zu gehen.
saitenwechsel
ich wollte zu dir
weg von mir
wechselhaft
ohne rückhalt für mich
ohne fallstrick für dich
spiele ich nun
auf deiner saite
verzweifle im tun
auf der anderen
seite
Hina Artemon dichtet neue Seiten:
Verquickt
Ergänzungen zur
Vorlesungsvorbereitung des Professors
lese ich
auf seinen Kontoauszügen der 1930er Jahre
Rohformulierungen und besondere Worte
für spätere Gedichte
schreibe ich
auf Kopien aus Fachzeitschriften der 1980er Jahre
was wird bleiben
[und das Finderherz erfreuen]
aus den 2030er Jahren?
Auf der anderen Seite II
Wieder hier.
Flüsse.
Oben.
Berge.
Schatten.
Blicke.
Schwarz.
Liebe.
Perspektivwechsel.
Täler.
Weiß.
Farbe.
Wiederfinden.
Licht.
Brücken.
Täler.
Unten.
Noch mehr Liebe.
Und zurück.
lilith adami aka @poetin dichtet wunderbar:
unsere beiden flüsse
eine perlenspur
und himmelsschalen
sind zu überfüllen
wir silbern bis die waage
zur anderen seite
sich neigt