taschenfund
zwischen kalender
und börse ein kiesel
plötzlich den ganzen
fluss in meiner hand
Das ist Gedicht No. 10 von Frau Paulchen für den #frapalymo, und der Impuls lautete „taschenfunde“.
30 Tage, 30 Gedichte, no excuses: Wer beim #frapalymo mitmachen mag, kann dies entweder für sich tun und nichts sagen (was ja schade wäre) – oder im unten stehenden Kommentarfeld den Link zu seinem Blog/Webseite hochladen – oder das Gedicht selbst über das Kommentarfeld hochladen – oder auch einfach sonst einen Kommentar hinterlassen. Ähnlich über Twitter mit Link und Kennung #frapalymo und @FrauPaulchen
Feine Taschenfunde hier…, und dort findet ihr meinen: http://jahreszeitenbriefe.blogspot.de/2013/11/frapalymo-iii.html
Taschenkund
Sieh dir diese Tasche an,
was die alles zeigen kann:
Schlüssel, Kuli, Taschentücher,
Fahrplan, Zettel, Lippenstift.
Sieh Dir diesen Inhalt an,
was der so verbergen kann:
Was du öffnest, was du schliesst,
was du schreibst, was du verschweigst,
was du trocknest, wenn du weinst,
wo du hingehst, wo du bleibst,
was du täglich überstreichst.
Taschen-Sachen
Nebenunterobenüber
Handybörsepatatü
Bonbonsstocher
Zitrotüchervom
Chinesenparapluie
Einkaufszettelschonerledigt
Wäschereibonabernie
Find ich
Nebenobenüber
auch ein Quäntchen Fantasie
Was für wunderschöne Fundstücke …es macht große Freude, Eure Texte zu lesen. 🙂
fährticket
weißt du noch?
sommerferien
du und ich
unterwegs
über den fluss
augen geschlossen
beinahe eine
seereise
Genial!
Taschenelfchen unter http://mauletti.wordpress.com/2013/11/10/frapalymo-gedicht-nr-10/
Dritter Tag
Fernab vom Kopf
Schiebt sich die Hand
In den Mantel
Spürt fleischig Weiches
Zuckt zurück
Wagt sich
Mit Rückendeckung
Noch einmal
Holt
Das Weiche
Die Rose
Drei Tage zuvor
Aufs Grab gelegt
Am nächsten Tag
Gefroren befingert
Wie dünnes Glas
Klirren oder knacken
Eingesteckt
Heute
Lebendig wie deine Hand
In meiner
Dann eben nicht in der Tasche… Aber du findest sie immer, liebe Birgit, die Fantasie!
so schön!
glückskeksfund
leichtsinnig
warf mein herz
die gründe
verstand
und machte
seinen weg
Da (- bei „verstand“ -) ist Kleinschreibung wieder einmal ein Volltreffer! Danke auch, Michaela, für dein Echo zum ‚Dritten Tag‘!
Wow, das ist ja toll! Super gelungen!
Traurigschön… ich mag das! nochmallesen…
TaschenAnhänger
unbeschwert schwerelos
schwebend
am Schlüsseltäschchen immer dabei
mein Talisman Symbol für
Zuflucht Geborgenheit
mit viel Ausblick Offenheit
und Leseplatz Kuschelplatz
voll Erinnerungen an Glücksmomente
Mutmacher für Alleinsamkeit Zweisamkeit
voll Meeresrauschen Winderfrischung
mein MiniStrandkorb
Liebe Esther, ich mag das „Fernab vom Kopf Schiebt sich die Hand“! Das Unbewusste ertastet sich seinen Weg ins Wesentliche der Erinnerung, sehr schön!
Grüßle, Birgit H.
Och ihr Lieben, macht mir euer Zuspruch Freude!!! Das ist u. vielem a. das Tolle an Sophies Frapalymo, dass wir uns zusammen freuen können 🙂 🙂 ! Einen schönen Abend, Birgit H.
Liebe sophie, hab‘ mich gleich zweimal verlinkt. Koenten Computer-Chaotinnen nicht auch mal ein impuls werden?!? Kannst Du mich entfernen?
taschenstress
humorloser blick
die fahrkarte bitte
gewühl mit geschick
das ist hier so sitte
über funde erstaunt gummi zerkaut
tempo benutzt münzen verschmutzt
ergraute papiere
in der tasche geschunden
da ist die gesuchte
zum glück noch gefunden
Das freut mich, liebe Britta!
so ein schönes, kurzes, bündiges, aussagekräftiges gedicht wie dies vom kiesel, der zum fluss in der hand wird – da bin ich hin und weg !
danke, elbée! <3