#frapalymo no 17: mädchen

mädchen

das letzte dunkel
im haar
schwefel
schneebeflockt so schrecklich schnell
tot

Das ist Gedicht No. 17 von Frau Paulchen für den #frapalymo, und der Impuls lautete „verdichtet die ersten absätze von andersens mädchen mit den schwefelhölzern“. Ich mag ja verdichtete Prosa gern, weil ich finde, das eigene Schreiben bekommt dadurch (wie bei manch anderen Impulsen auch) einen neuen Dreh.

30 Tage, 30 Gedichte, no excuses: Wer beim #frapalymo mitmachen mag, kann dies entweder für sich tun und nichts sagen (was ja schade wäre) – oder im unten stehenden Kommentarfeld den Link zu seinem Blog/Webseite hochladen – oder das Gedicht selbst über das Kommentarfeld hochladen – oder auch einfach sonst einen Kommentar hinterlassen. Ähnlich über Twitter mit Link und Kennung #frapalymo und @FrauPaulchen

18 thoughts on “#frapalymo no 17: mädchen

  1. nackter Fuss auf Schnee ist kalt

    es frieren die Gedanken

    Schwefelholzlicht in der Nacht

    morgens nicht mehr aufgewacht

    Schneegestöber kalter Wind

    am Strassenrand verstarb ein Kind

  2. Perfekte Idylle

    Kerzenschein
    ein prasselnder Ofen
    lockender Bratenduft

    gemeinschaftliches Lachen
    tanzende Silhuetten
    klirrende Gläser

    Stimmen – laut und leise
    Blicke streifen umher – finden sich
    Geräusche erwartungsvollen Miteinanders

    Perfekte Idylle –
    von außen betrachtet

     

  3. Esther Ackermann says:

    Liebe Sophie, es sind tolle Gedichte entstanden zum Andersen.
    Trotzdem würde mich noch einmal ein Impuls freuen, bei dem es wirklich um die „Ausstreichung“ oder „Schwärzung“ einer Textvorlage geht. Also um das, was Uljana Wolf und Christian Hawkey gemacht haben und das uns Jan Wagner vorgestellt hat. Da geht es ja nicht um eine Verdichtung, wie die meisten sie zum heutigen Impuls zu Papier gebracht haben, sondern es bleiben neben den geschwärzten Stellen nur Originaltext-Wörter stehen. Und zwar in der Reihenfolge, wie sie in der Vorlage erscheinen. Wir wir  im Sommer erlebt haben, ist es überhaupt nicht so, dass die neuen Texte sich besonders ähneln. Es ist verrückt, wie verschieden das ist, was jeder Einzelne aus dem Text übrig lässt! (Weißt du noch, wie wir über den abgenagten Biber gelacht haben…?) Jedenfalls war’s sehr lustig. Aber es ist – zugegeben – vielleicht nicht die tiefschürfendste Schreibübung :-).

  4. sophie says:

    danke, esther, für den impuls! du hast recht – eine reine streichung, ohne eigenes verdichten kann wunderbar sein! wir haben ja noch ein paar tage im november vor uns 🙂

  5. Esther Ackermann says:

    Das muss gar nicht mehr in diesem Jahr sein 🙂 Irgendwann läuft dir bestimmt ein Text über den Weg, bei dem du denkst: Da könnte man an vielen Fadenenden zupfen.

  6. Ein Kind

    einsam in einer Stadt die feiert

    Allein in einer Stadt voller Familien

    Friert in einer Stadt mit warmen Stuben

    Hungert in einer Stadt voller Gänsebraten

    Stirbt in einer Stadt voller Leben

    Ein erloschenes Licht

    in der Hand

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