die gesichter
am montag die gesichter die gleichen
andere wiederum
am dienstag bis sonntag
überlege ich mir
was auf meinem weg
steht
bäume kreuzung straßenschilder haltestelle bahnhof häuser häuser häuser haltestelle ampeln parkanlage häuser zebrastreifen unterführung durchgangspassage gebäude komplex
die welt kommt
mir unter die füße dringt bis zum auge nicht vor
still
nehme ich meine blicke ziehe weiter
von gesicht zu gesicht
das ist gedicht no. 10 von frau paulchen für den #frapalymo, und der impuls lautete: „ein weg, sieben blicke“.
30 tage, 30 gedichte (+1), no excuses: wer beim #frapalymo mitmachen mag, kann dies entweder für sich tun und die impulse für die eigene schreibstube nutzen. oder im unten stehenden kommentarfeld seinen blog/webseite verlinken. oder das gedicht selbst über das kommentarfeld hochladen (damit euer layout gut aussieht, kopiert am besten nicht direkt aus einer word-datei heraus, sondern kopiert das gedicht zunächst in eine leere e-mail oder in den editor und dann per copy/paste in das kommentarfeld.). oder auch einfach sonst einen kommentar hinterlassen. ähnlich über twitter mit link und kennung #frapalymo und @FrauPaulchen
wochenwege
sonnesuchende mitfahrer im
immergleichen abteil nach
eisigkalten nächten zu
billigern kaffee
eiligst weiter zum
nachmittag verlorener
themen sind wir
auf dem weg
gelassen
erledigt zu werden
Was für eine Fahrt
Die Gedanken drehten sich schreiend im Kreis.
Mit letzter Kraft
die Dauerkarte
für das Kettenkarussell
zerrissen.
Seit sieben Tagen kreiseln
sie leiser.
Gerade nachts
hört man schon
ihr Trommeln und Stampfen
gegen den Rhythmus
der Babyspinne.
von esther ackermann:
Jeder Wochenpilger geht
Anders staubig anders durstig
Seinen Weg nach Rom
Ersehnter Regen steht
Abgefüllt in Wolkensäcken
Hinterm König hinterm Dom
Abgefüllt ind Wolkensäcken…danke dür das Bild! Es wird mich nun begleiten in diesen Tagen..
Herzlich Stachelvieh
Irrenberg
Viele Fragen
habe ich Dir gestellt
verzweifelt bin ich gekommen
froh und wütend
von Ängsten erzählt
mein Glück mit Dir geteilt
Deine Pflanzen bestimmt
mein Berg, der Hang und Wiese ist
ich höre die alten Lieder
sehe den Wandel
die Unvergänglichkeit
Als Kind bin ich den Weg gegangen
und gehe ihn immer noch
Du kennst mich besser
als irgendein Mensch
spielst mit nimbostratus und schauerzelle
zauberst ein lächeln auf die gesichter
man kann dir nur geschützt ins auge sehen
wirst machmal sehnsüchtig vermisst
guckst listig um die ecke ins büro
bringst markfrauen zum schwitzen
kommst zum frühstück und verziehst dich dann
Hallo, Klaus!
Wenn ich mich richig erinnere, hattest du den „Irrenberg“ hier schon einmal ewaehnt, muss ein verzauberter Ort sein. Gruss ins Schwabenland!
von the bee nachgereicht: http://phoenixsgedichtegeschichten.wordpress.com/2014/05/11/der-1-wochen-frapalymo-ein-langer-gewundener-weg/
nachgereicht von @hartemon (hina artemon):
der pfad durch den park weist viele wege
die gänse wirken erwachsen nun
der see wartet weiter
auf technischen segen
die blumen rufen in schrillem rot
fontänenhöhlen verlangen geduld
fast täglich sind wir hier gewesen
mal selbstzweck
mal hintermalung zum ziel
schon seit tagen
bist du jetzt ans haus gefesselt
mein blick ohne dich
ein warten nur spiel
Hallo Ulrike,
kann gut sein, mir war auch so. Ich wusste aber nicht, wie oft ich ihn schon erwähnte, sonst hätte ich Irrenberg II oder III geschreiben. Er ist botanisch sehr interessant, weil der Hang nur einmal im Jahr gemäht und nicht gedüngt wird. Woher der Zauber, den er auf mich ausübt, kommt, ist nicht einfach zu beantworten. Ich wollte am Freitag Abend darüber auf meinem Blog schreiben, bin dann aber zu dem Schluss gekommen, dass das Thema für andere sicher zu uninteressant ist.
Lieben Gruß zurück
Klaus
Uninteressant? Nehme ich dir nicht ab. lg Uli
Nicht? Gut, wir werden sehen. Liebe Grüße, Klaus
Blicke
jeden Morgen
dieselben Gestalten
jeden Tag
dieselbe Bahn
Menschen
schauen mich nicht an
ich spüre ihre Blicke nicht
bin unsichtbar
bin eigentlich gar nicht da