#frapalymo no 10: die gesichter

die gesichter

am montag die gesichter die gleichen
andere wiederum
am dienstag bis sonntag
überlege ich mir
was auf meinem weg
steht

bäume kreuzung straßenschilder haltestelle bahnhof häuser häuser häuser haltestelle ampeln parkanlage häuser zebrastreifen unterführung durchgangspassage gebäude komplex

die welt kommt
mir unter die füße dringt bis zum auge nicht vor
still
nehme ich meine blicke ziehe weiter
von gesicht zu gesicht

 

das ist gedicht no. 10 von frau paulchen für den #frapalymo, und der impuls lautete: „ein weg, sieben blicke“.

30 tage, 30 gedichte (+1), no excuses: wer beim #frapalymo mitmachen mag, kann dies entweder für sich tun und die impulse für die eigene schreibstube nutzen. oder im unten stehenden kommentarfeld seinen blog/webseite verlinken. oder das gedicht selbst über das kommentarfeld hochladen (damit euer layout gut aussieht, kopiert am besten nicht direkt aus einer word-datei heraus, sondern kopiert das gedicht zunächst in eine leere e-mail oder in den editor und dann per copy/paste in das kommentarfeld.). oder auch einfach sonst einen kommentar hinterlassen. ähnlich über twitter mit link und kennung #frapalymo und @FrauPaulchen

27 thoughts on “#frapalymo no 10: die gesichter

  1. wochenwege

    sonnesuchende mitfahrer im
    immergleichen abteil nach
    eisigkalten nächten zu
    billigern kaffee
    eiligst weiter zum
    nachmittag verlorener
    themen sind wir
    auf dem weg
    gelassen
    erledigt zu werden

  2. FrauFog says:

    Was für eine Fahrt

    Die Gedanken 
drehten sich schreiend im Kreis.
    Mit letzter Kraft
    die Dauerkarte
    für das Kettenkarussell
    zerrissen.

    Seit sieben Tagen
 kreiseln
    sie leiser.
    Gerade nachts
    hört man schon
    ihr Trommeln und Stampfen

    gegen den Rhythmus
    der Babyspinne.

  3. sophie says:

    von esther ackermann:

    Jeder Wochenpilger geht
    Anders staubig anders durstig
    Seinen Weg nach Rom

    Ersehnter Regen steht
    Abgefüllt in Wolkensäcken
    Hinterm König hinterm Dom

  4. Gast says:

    Abgefüllt ind Wolkensäcken…danke dür das Bild! Es wird mich nun begleiten in diesen Tagen..

    Herzlich Stachelvieh

  5. Irrenberg

    Viele Fragen
    habe ich Dir gestellt

    verzweifelt bin ich gekommen
    froh und wütend

    von Ängsten erzählt
    mein Glück mit Dir geteilt

    Deine Pflanzen bestimmt
    mein Berg, der Hang und Wiese ist

    ich höre die alten Lieder
    sehe den Wandel
    die Unvergänglichkeit

    Als Kind bin ich den Weg gegangen
    und gehe ihn immer noch

    Du kennst mich besser
    als irgendein Mensch

  6. spielst mit nimbostratus und schauerzelle
    zauberst ein lächeln auf die gesichter
    man kann dir nur geschützt ins auge sehen
    wirst machmal sehnsüchtig vermisst
    guckst listig um die ecke ins büro
    bringst markfrauen zum schwitzen
    kommst zum frühstück und verziehst dich dann

  7. ulrike says:

    Hallo, Klaus!

    Wenn ich mich richig erinnere, hattest du den „Irrenberg“ hier schon einmal ewaehnt, muss ein verzauberter Ort sein.  Gruss ins Schwabenland!

  8. sophie says:

    nachgereicht von @hartemon (hina artemon):

    der pfad durch den park weist viele wege
    die gänse wirken erwachsen nun
    der see wartet weiter
    auf technischen segen
    die blumen rufen in schrillem rot
    fontänenhöhlen verlangen geduld

    fast täglich sind wir hier gewesen
    mal selbstzweck
    mal hintermalung zum ziel
    schon seit tagen
    bist du jetzt ans haus gefesselt

    mein blick ohne dich
    ein warten nur spiel

  9. Hallo Ulrike,

    kann gut sein, mir war auch so. Ich wusste aber nicht, wie oft ich ihn schon erwähnte, sonst hätte ich Irrenberg II oder III geschreiben. Er ist botanisch sehr interessant, weil der Hang nur einmal im Jahr gemäht und nicht gedüngt wird. Woher der Zauber, den er auf mich ausübt, kommt, ist nicht einfach zu beantworten. Ich wollte am Freitag Abend darüber auf meinem Blog schreiben, bin dann aber zu dem Schluss gekommen, dass das Thema für andere sicher zu uninteressant ist.

    Lieben Gruß zurück

    Klaus

     

  10. @philosophina says:

    Blicke

    jeden Morgen

    dieselben Gestalten

    jeden Tag

    dieselbe Bahn

    Menschen

    schauen mich nicht an

    ich spüre ihre Blicke nicht

    bin unsichtbar

    bin eigentlich gar nicht da

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