ellbogenarroganz
und fingerspitzenstolz
beinneid und fersenglück
angstschulter
magenfurcht
in der augenmelancholie etwas
nasensehnen
ohrhass und trauermund und insgesamt
dein leben gefühlgelenk
schön
das ist gedicht no. 6 von frau paulchen für den #frapalymo, und der impuls lautete: „kombiniert zwei sprichwörter zu einem neuen und schreibt dazu ein gedicht“. meine inspiration war: hochmut hat man in den beinen – aus: hochkommt kommt vor dem fall und: was man nicht im kopf hat, hat man in den beinen.
30 tage, 30 gedichte, no excuses: wer beim #frapalymo mitmachen mag, kann dies entweder für sich tun und die impulse für die eigene schreibstube nutzen. oder im unten stehenden kommentarfeld seinen blog/webseite verlinken. oder das gedicht selbst über das kommentarfeld hochladen. oder auch einfach sonst einen kommentar hinterlassen. ähnlich über twitter mit link und kennung #frapalymo und @FrauPaulchen
von @stachelvieh ein wunderbar: http://stachelvieh.wordpress.com/2014/11/06/begebenheit-frapalymo-no-6/
wurzelnah ist er gestürzt
hart verschalt hinab
gerollt
in den tiefen stillen see
weich im innersten gehäuse
steckt (mindestens) ein guter kern –
keiner wird ihn finden
(Kombination aus: Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm./
Stille Wasser sind tief.)
wege
sind spiegel des himmels
verwüsten
versanden
verschwinden sie
unter der nacht
führen dich pfade
aus worten mitunter
zurück in die stadt
wo du wohnen willst
alle wege
sind spiegel des himmels
aber sie wachsen nicht hinein
Hier: Alle Wege führen nach Rom / Bäume wachsen nicht in den Himmel:
Alle Wege wachsen nicht in den Himmel
das sind so wege
die ich gerne beginge
himmel erd verbunden !
das freut mich, danke!
Die Hoffnung
sie fiel selbst hinein
nun ist sie jämmerlich allein
liegt kalt im Dunkel ihrer Grube
drückt nie mehr auf die rote Tube
liegt zwischen Seelen, längst verdorben,
wär‘ sie bloß nicht zuletzt gestorben…
bluten mich lässt
dein gedehntes schweigen
hängen worte ungesagt
in schwarzer luft
frierendes warten ich
trinke grün tee & schwarzen
harre & lösche nicht
das kerzenlicht in meinen nacht-
triefenden räumen
ich sehe & fühle äther-
hoch licht schwingungen
biegen dich mir wi(e)der-
hallen fallen deine flügel-
federnde zeichen mir
in tiefsten grund:
glutwarm
(Sprichwörter: “ Abwarten und Tee trinken“ – „Alles Gute kommt von oben“)
oh, gerda, das ist wunderschön! vor allem die letzte strophe, aber nein, auch die anderen beiden… hach – das gesamte ein wundervoll! lieben gruß. sophie
Gefällt mir außerordentlich gut!
Unter jedem Dach
viel Ungewisses
sind wir
sind wie stille Träume
ohne Weltenlohn
leben länger
in tiefen Wassern
Lange sass ich
mit dem Teufel
auf dessen
liebsten Möbelstück
doch wollte er
nicht Kirschen essen
da gab ich ihm
die Bank zurück
Lässt mich lächeln, gefällt mir sehr
Fein, fein! So eine schöne Idee!
gefällt mir auch!
Ein wundervolles Schmunzeln jetzt – mit dem Teufel Kirschen essen, ist wahrlich niemals gut! Federleicht verwoben!
Hihi, das ist gut!
Freut mich, wenn Euch der teuflische Kirschenspass gefällt!
Stille Wasser ziehen sich an
eisblau
ohne Grund
keine Regung
spiegelglatt
ein leises Rufen nur
eine unsichtbare Kraft
zieht es hinab
am nächsten Tag
nur noch Stille
versunken
im tiefblauen Ozean
vor sechs uhr morgens
hängen
meine gedanken
noch traumnass
im keller
auf der leine
(Morgenstund ist tief
aus: „Morgenstund hat Gold im Mund“ /
„Stille Wasser sind tief“)
schöne beschreibung
des morgenmuffelgefühls
(können muntere frühaufsteher sicher nicht nachvollziehn)
Danke schön, elbée.
WONNE
auf Regen folgt Segen
sich regen bringt Sonnenschein
mein Segen folgt dir allein
auf deinen Wegen soll Wonne sein
die Sonne bringt uns dann heim
sich regen bringt Sonnenschein
auf Regen folgt Segen
wenn ich
zeit
finde
finde
ich ruhe
ich nehme
mir
zeit
ruhe
will weile haben
(Aus „In der Ruhe liegt die Kraft.“ und „Gut Ding will Weile haben.“ wurde „Ruhe will Weile haben.“ Und mir wurde bewusst, wie sehr das – für mich – stimmt…)
das sollten wir alle übernehmen! ein neues sprichwort ist entstanden! klasse.
Morgenstündliches Gegacker
auf dem Hofe rumgeacker
Blindes Auge flinker Fuß
findet eine goldne Nuss
In den Schnabel in den Kropf
Irgendwann vielleicht im Topf
findet sich was blind verspeist
„Dunnerkeil!“ und Glück verheißt
Morgenstund hat Gold im Mund/ Ein blindes Huhn findet auch mal ein Korn
Hunger
Die Not der Vielen
Die Not der Köche
Die Not des Breis
Die Not der Fliegen
Die Teufelsnot
Zum Teufel mit dem Brei
Zu Brei die Köche
Der Brei frisst die Fliegen
Der Brei fliegt
Der Brei verdirbt
Der Teufel kocht die Not
Fressen wir sie
Verteufeln wir sie
Verderben wir
Die Sprichwörter: In der Not frisst der Teufel Fliegen / Viele Köche verderben den Brei
willkommen, esther! toll, dass du auch wieder mit im reigen bist! lg. sophie.
viele schmiede verderben das glück
geschmiedet verkocht
und doch
eigenes glück
ohne alle
ein stück
solidare falle
breieinerlei
vorbei
Was habe ich mich über die aufgabe gefreut, den ganzen tag. danke, sophie, danke herzlich für all die anregung. sie geben den tagen eine ganz eigene farbe, die worte rollen, meist. doch manchmal stocken sie. so tat ich mich heute plötzlich schwer. wer die wahl hat, hat dann halt doch die qual.
nur
weil ich
zwei sätze wählte
und arglos aneinander fügte
dachte
ich
das wird
schon für sich
selber sprechen und wachsen
und
gedeihn
so wird
es nicht erst
folgt der winter bevor
die
sommerwärme
Licht zum
flirren bringt und
die schwalben im schatten
tanzen
(„wo licht ist, ist auch schatten“ und „eine schwalbe macht noch keinen sommer“)
so ging es mir heute morgen auch, ruth. stockende worte und zugleich ein glückgefühl über so viele neue kombinationsmöglichkeiten. danke für deine rückmeldung und dein mitwirken hier! lg. s.
Lange habe ich nachgedacht, viele Wortkombinationen gefunden, doch je später die Stunde, desto schwieriger die Auswahl. Ich fasse mich kurz und erfreue mich an der Auswahl der anderen.
…
Radau, Tumult, ach und Krach
vergessen und verdrängt
niemals gesehen.
(Die Sprichwörter: Viel Lärm um nichts / Aus den Augen, aus dem Sinn.)
durch hölzerne
augen blickst du
mich an mir nach
durch mich hin-
willst deinen
stab brechen
durch mich
hindurch der stamm
aus holz augen
blickst, siehst nicht
die farben die
all die andren
stämme tragen
(aus: Holzauge sei wachsam und
Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.)
die liebe bee übersetzt ins englische und schenkt uns zwei tolle sprichwörter für den wortschatz: http://beehalton.com/2014/11/158-of-365-prompt-day-for-bee-frapalymo.html
hopp hopp
im galopp
mein mäuserich
gib’ dem kater die sporen
ja schone ihn nicht
hopp hopp
im galopp
fliege geschwind
bis hoch zu den hechten
wo der geier schwimmt
(„da, wo die Mäuse auf den Katzen reiten“ und „wenn die hechte flögen, würden die Geier schwimmen“)
termingenau bloggen? Satz..mit X
– leider nicht barrierefrei und daher manchmal verzögert, manchmal, nur manchmal…
– Hoffe es gefällt trotzdem noch…
Zitat: Manchmal muss man dem Blindsein ins Auge schauen #DT
http://traumspruch.wordpress.com/2014/11/06/vorsicht/