auf der lichtung im wald
ungesehen allein
die tiere werfen scheuneugiere blicke
drehst du dich tonlos tänzerin einer
ungehörten spieluhr
haut weiß winter weiß im vergessen
ziehe ich weiter achte
dass meine schritte deine schritte
nicht unterbrechen
das bild auf meiner haut
das ist gedicht no. 14 von frau paulchen für den #frapalymo, und der impuls lautete: „dichtet zu rachmaninov“ – mit herzgenestertem dank an meinen lieben @Reticulum / Klaus für diesen impuls und sein mit (mitdichten, mitlesen, mittwittern, mitfreuen, mitleiden… eben mit).
30 tage, 30 gedichte, no excuses: wer beim #frapalymo mitmachen mag, kann dies entweder für sich tun und die impulse für die eigene schreibstube nutzen. oder im unten stehenden kommentarfeld seinen blog/webseite verlinken. oder das gedicht selbst über das kommentarfeld hochladen. oder auch einfach sonst einen kommentar hinterlassen. ähnlich über twitter mit link und kennung #frapalymo und @FrauPaulchen
Den „Hummelflug“
von Rimski-Korsakov
für Klavier
von Rachmaninov
spielte ich
einer Hummel vor.
Sie brummte:
„Geht ins Ohr.
Nur der Titel
ist Mist.
Keine Hummel
jemals
so hektisch ist.“
Tanz der Flocken
majestätisch schweben sie
herab im weißen kleid des winters
stöbern und stieben
spielen mit dem wind der nacht
die pirouetten im licht der hellen sterne
ihr frostig süßes lächeln
im letzten aufbäumen gegen den
unaufhaltsam steten fall
dann legen sie sich nieder
einverstanden
flocke für flocke
zusammen
eine dichte decke
melancholie
über schnee
gewordene landschaft
streuen sich die pigmente
des sommers
mit diesem jahr
bin ich alt geworden
hör‘ nur noch leise
ferne musik
der herbst ist
ein augenblick
atemzug
nicht mehr
oh wie wunderbar! das gefällt mir sehr.
„mit diesem jahr
bin ich alt geworden“ berührt mich.
danke sehr, Ruth!
Danke, liebe Sophie, für die schönen Worte, das – wieder einmal – ganz zauberhafte Gedicht und das Miteinander. Schön, dass ich Dich auf Twitter gefunden habe.
hach! viel <3 für dich, mein lieber.
<3
Pappelblätter
im Wind
blinzeln
und rauschen
wenn die Zeit
ruht
jedes einzelne
Fragment
gebliebener
Entwurf
nächstes Jahr
– so hört man
wird es
neue geben
O, ist das berührend schön, dieses winterliche Versprechen, das in sich ruht! Danke, Klaus, für diese Gedankenfragmente!!!
Danke, Gerda, für das schöne Kompliment 🙂
fragment der zeit
süße nostalgie hält
die tränen des himmels
den atem mir gefangen
tropft klangvoll
winterliche stille mir
ins wort schweigen
adagio
golden schweben töne
färben sinnlich mir
die tasten : blau
mein klavier
musik spricht
„blickt zu mir
der töne licht“*
*Clemens Brentano
ich gehe im nebel
langsam
im grauen
der tag wird nicht hell
das vergangne
licht der sonne
perlend verborgen
in den gelben
blättern
der birken
säuselnd
im sachten wind
ich gehe im nebel
langsam
im grauen
der tag wird nicht hell
(nach sergei rachmaninoff/ fragments opus posth. 1917)
Eine gelungene Wortkomposition dein Gedicht, trifft Rahmaninows edle Töne.
Danke, liebe Gerda…
Am perlenden Bach
im Herbstlicht der Baum
schaut auf sein steuerloses Blatt
Die magere Ballerina
stürzt von der Bühne
aus ihren Flügeln
tröpfelt Blut
Bilder zu überwältigend
Rachmaninov
tut mir nicht gut
lebenslang
gehen wir
ziehen linien
berühren
was berührt
spüren
was verführt
fühlen
was gebührt
mal heiter
mal verwegen
mal einig
mal dagegen
gehen linien
schritt um schritt
Genau das habe ich heute gespürt. 🙂
von @stachelvieh: „…schwer tropfen die töne…“ / http://stachelvieh.wordpress.com/2014/11/14/moment-frapalymo-no-14/
von @ChapKron: „…unablässiges aufwirbeln eines nebelhauches…“ / http://uzdz.blogspot.de/p/frapalymo-november-impuls.html
noten
worte
farben
fallen
als tropfen
auf papier
und wachsen
tanzend heran
zu partituren
gedichten
bildern.
sie zaubern.
an
gespannt
bis
zum kleinen
zeh
den
einen
ausfall
schritt
nur den
einen und dann
ganz leicht
folgt der andere
öffnet sich die welt
hält das tanzbein
in zartmut entgegen
seite an seite
warmumarmt
ein drehen im kreis
den kopf umwirbeln
wie federleichtschwingen
meine gedanken gehn heim
wie spür ich mein herz
auf dem
parkett
aufrecht
zur
mitte
radio kills the pianostar
angst vor der eigenen
unzulänglichkeit
für alle zeit
im radioäther
verhallt der aufrichtige sinn
im schlechten einfluss
für später
vergangene kunst
Die leere Bank
mit Blick auf den See
die Sonne scheint
über den Wipfeln
der Bäume
Spielende Kinder
am See
jagen Enten
bis die dunkle Wolke
sich vor die Sonne schiebt
Sommerregenschauer
jagt alle fort
an ihrem Lieblingsplatz
wo sie früher gerne saß
fallen warme Tropfen ins Gras
…die Muse lässt schön grüßen… – die meine.eine
http://traumspruch.wordpress.com/2014/11/14/rachmaninov/