#frapalymo no 14: das geschenk

auf der lichtung im wald
ungesehen allein
die tiere werfen scheuneugiere blicke
drehst du dich tonlos tänzerin einer
ungehörten spieluhr
haut weiß winter weiß im vergessen
ziehe ich weiter achte
dass meine schritte deine schritte
nicht unterbrechen
das bild auf meiner haut

 

das ist gedicht no. 14 von frau paulchen für den #frapalymo, und der impuls lautete: „dichtet zu rachmaninov“ – mit herzgenestertem dank an meinen lieben @Reticulum / Klaus für diesen impuls und sein mit (mitdichten, mitlesen, mittwittern, mitfreuen, mitleiden… eben mit).

30 tage, 30 gedichte, no excuses: wer beim #frapalymo mitmachen mag, kann dies entweder für sich tun und die impulse für die eigene schreibstube nutzen. oder im unten stehenden kommentarfeld seinen blog/webseite verlinken. oder das gedicht selbst über das kommentarfeld hochladen. oder auch einfach sonst einen kommentar hinterlassen. ähnlich über twitter mit link und kennung #frapalymo und @FrauPaulchen

26 thoughts on “#frapalymo no 14: das geschenk

  1. Monika S says:

    Den „Hummelflug“
    von Rimski-Korsakov
    für Klavier
    von Rachmaninov
    spielte ich
    einer Hummel vor.

    Sie brummte:
    „Geht ins Ohr.
    Nur der Titel
    ist Mist.
    Keine Hummel
    jemals
    so hektisch ist.“

  2. Corinna says:

    Tanz der Flocken

    majestätisch schweben sie
    herab im weißen kleid des winters
    stöbern und stieben
    spielen mit dem wind der nacht
    die pirouetten im licht der hellen sterne
    ihr frostig süßes lächeln
    im letzten aufbäumen gegen den
    unaufhaltsam steten fall
    dann legen sie sich nieder
    einverstanden
    flocke für flocke
    zusammen
    eine dichte decke

  3. melancholie

    über schnee
    gewordene landschaft
    streuen sich die pigmente
    des sommers

    mit diesem jahr
    bin ich alt geworden
    hör‘ nur noch leise
    ferne musik

    der herbst ist
    ein augenblick
    atemzug
    nicht mehr

  4. Gerda Steger says:

    fragment der zeit

    süße nostalgie hält
    die tränen des himmels
    den atem mir gefangen
    tropft klangvoll
    winterliche stille mir
    ins wort schweigen

    adagio
    golden schweben töne
    färben sinnlich mir
    die tasten : blau
    mein klavier

    musik spricht
    „blickt zu mir
    der töne licht“*

    *Clemens Brentano

  5. ich gehe im nebel
    langsam
    im grauen
    der tag wird nicht hell

    das vergangne
    licht der sonne
    perlend verborgen
    in den gelben
    blättern
    der birken
    säuselnd
    im sachten wind

    ich gehe im nebel
    langsam
    im grauen
    der tag wird nicht hell

    (nach sergei rachmaninoff/ fragments opus posth. 1917)

  6. FrauFrog says:

    Die magere Ballerina
    stürzt von der Bühne
    aus ihren Flügeln
    tröpfelt Blut
    Bilder zu überwältigend
    Rachmaninov
    tut mir nicht gut

  7. Ruth says:

    an
    gespannt
    bis
    zum kleinen
    zeh
    den
    einen
    ausfall
    schritt
    nur den
    einen und dann
    ganz leicht
    folgt der andere

    öffnet sich die welt
    hält das tanzbein
    in zartmut entgegen
    seite an seite
    warmumarmt
    ein drehen im kreis
    den kopf umwirbeln
    wie federleichtschwingen
    meine gedanken gehn heim
    wie spür ich mein herz

    auf dem
    parkett
    aufrecht
    zur
    mitte

  8. radio kills the pianostar

    angst vor der eigenen
    unzulänglichkeit
    für alle zeit
    im radioäther
    verhallt der aufrichtige sinn
    im schlechten einfluss
    für später
    vergangene kunst

  9. philosophina says:

    Die leere Bank
    mit Blick auf den See
    die Sonne scheint
    über den Wipfeln
    der Bäume

    Spielende Kinder
    am See
    jagen Enten
    bis die dunkle Wolke
    sich vor die Sonne schiebt

    Sommerregenschauer
    jagt alle fort
    an ihrem Lieblingsplatz
    wo sie früher gerne saß
    fallen warme Tropfen ins Gras

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