#frapalymo no 18: himmelskörper

unter einem fremden himmel
sucht das auge das vertraute
findet sterne

unter einem fremden himmel
sucht die nacht das licht
der mond

unter einem fremden himmel
sucht das un
endlichkeit

unter einem fremden himmel
die seele wände
ich

 

das ist gedicht no. 18 von frau paulchen für den #frapalymo, und der impuls lautete: „die erste zeile wird euch geschenkt: unter einem fremden himmel“.

30 tage, 30 gedichte, no excuses: wer beim #frapalymo mitmachen mag, kann dies entweder für sich tun und die impulse für die eigene schreibstube nutzen. oder im unten stehenden kommentarfeld seinen blog/webseite verlinken. oder das gedicht selbst über das kommentarfeld hochladen. oder auch einfach sonst einen kommentar hinterlassen. ähnlich über twitter mit link und kennung #frapalymo und @FrauPaulchen

32 thoughts on “#frapalymo no 18: himmelskörper

  1. Monika S says:

    unter einem fremden himmel
    stummer vogelschrei
    hinter glas
    insekten regungslos
    die flügel
    zusammengeklebt
    unter silbernen blättern
    wartet der see
    auf erlösung

  2. Unter einem fremden Himmel
    geboren
    aufgewachsen
    in einem fremden Land

    Heimat gefunden
    in Geschichten
    Musik
    und anderen

    fernen Ländern
    Unterwasserwelten
    bei Freunden
    von Zeit zu Zeit
    auf Zeit

    Stundenhimmel
    und glückliche Epochen
    oft geträumt
    immer gelebt

    • Gerda Steger says:

      Schön zu lesen, wie das innere Auge diesen „Stundenhimmel und glückliche Epochen“ sieht, für sich gefunden hat und ihn auch lebt. Genuss des Augenblicks!!! Auch meine Lebensdevise.

      • Vielleicht gibt es ja nur den Stundenhimmel, denke ich manchmal. Dann wiederum fallen mir längere paradiesische Zeitabschnitte ein, diese erwähnten Epochen, bei denen ich aber nicht sicher bin, ob sie es nur nachträglich sind.
        Danke für den Kommentar, Gerda.

    • Corinna says:

      Im Stundenhimmel, der manchmal vielleicht nur ein Minuten- oder Sekundenhimmel ist, ist man doch gerne zuhause. Was für ein schöner Ort!

  3. Gerda Steger says:

    „Unter einem fremden Himmel“*
    bin ich Wüstensand
    windverweht nicht fremd
    mir ist die Erde im
    Glanz deiner Sonne
    wärmt Fremdkaltes sie
    unter lichtvertrauten Sternen

    *Ingeborg Bachmann

  4. Was für ein wunderschöner Start, liebe Mitdichter/Innen!!!

    Dies Jahr im Mai während des frapalymo schrieb ich im Oderbruch (also nehm ich den Impuls als Überschrift her ;-)) folgendes Gedicht:

    Unter einem fremdem Himmel

    Lisa und Fritz: Das sind etliche Beine!
    und Zähne?
    Lisa hat viele – Fritz leider keine
    Ein kurzes Duell – schon ist es passiert:
    Lisa hat Fritz einfach einkassiert
    Satt und vergnügt haust sie nun alleine
    faltet zufrieden sämtliche Beine
    Fritz würde vergessen
    schriebe ich nicht
    zu seinem Gedenken dieses Gedicht

  5. FrauFrog says:

    Unter einem fremden Himmel
    schmieren Menschen Schweinecreme aufs Brot
    schlagen hartgekochte Eier mit Silberlöffeln
    schlürfen sprudelnden Alkohol aus Kelchen
    sehnt sich der einarmige Junge
    nach der süßen Machmunia
    die ihm seine Großmutter kochte

  6. unter einem fremden himmel*
    dort
    auch dort
    schaue ich
    in die kronen
    der bäume

    unter einem fremden himmel
    dort
    auch dort
    sind bäume
    mir vertraute
    gefährten

    unter einem fremden himmel
    dort
    auch dort
    sind bäume
    mir wege
    zu menschen

    (*ingeborg bachmann schatten rosen schatten)

  7. @sandrastrazzi says:

    unter einem fremden Himmel
    trieb ich im offnen Meer
    voller Gezeiten
    still gewogen

    unter einem fremden Himmel
    spannte ich die Flügel
    voller Weite
    still getragen

    unter einem fremden Himmel
    war ich mir vertraut

  8. Rike says:

    unter einem fremden Himmel
    fallen buntere Regentropfen

    unter einem fremden Himmel
    stehen sehen ein fremdes
    buntes Land
    doch der Himmel darüber
    doch derselbe, das veränderliche
    immer gleiche,
    vertraute, schützende Dach

    unter einem fremden Himmel
    könnt ich nicht, will ich nicht
    sein – könnt ich, wär ich
    fremd mir,
    mein fernwehloses ich
    getröstet durch Aufblicken
    und das Wissen um den Himmel
    meinen Himmel, immer da
    für alle, der mich
    verbindet mit jedem
    der gemeinsame Himmel für uns
    mit abertausend Wolkenbildern,
    einzig verlässlich in der Unbeständigtkeit

    unter einem fremden Himmel
    fallen buntere Regentropfen
    mir nicht

  9. Ruth says:

    Unter fremdem Himmel
    Buchstaben tanzen
    dichten Leben
    gehen ab vom Weg
    streifen auf abgelegenen Pfaden
    schlingen, schlängeln, schlagen
    Wassfurchen durch das fremde Tal
    laben sich am Quell
    trunken vor Glück.

  10. interpretation

    unter einem fremden himmel
    geduckt gedichtet und gedeutet
    satz um wort dabei vergeudet
    unter einem fremden himmel

    unter einem fremden himmel
    regnet angst mit wagemut
    von oben wird’s am ende gut
    unter einem fremden himmel

  11. Kleiner Floh says:

    Unter einem fremden Himmel
    vom Dunkel ins Licht.
    Angenommen und behütet.
    Ruhe, Frieden und Wärme.

    Die blauen Augen
    für immer zu.

    (Für meine liebe Oma, + 17.11.2014)

  12. unter einem fremden himmel

    vielleicht mit drei sonnen

    und ohne mond

    jedoch mit sternen

    nicht gelb

    unter einem fremden himmel

    fällt das Laub

    nach oben

    und küsst den regen

    nicht grau

    unter einem fremden himmel

    nicht blau

    lausche ich der sprache der unbekannten dinge

    ohne die menschen zu verstehen.

  13. Vanni says:

    unter fremdem
    himmel er
    löstest du
    mich aus folter
    qualenfesseln-
    den satzresten
    gebunden
    war ich
    messerscharf
    die verb-
    westen im binde
    gewebe
    bunt

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert