#frapalymo 3mai15: heimatbesucht

auch nach jahren
werde ich mit namen begrüßt
man kennt die familie
die großeltern besser als ich dabei
beäugen sie mich als die die fort
gezogen das land geringschätzt ihm
fremd geworden mir fremd ist bemühen
sich auf hochdeutsch sie wissen
dass geändertes verständnis
geänderter sprache folgt
und sehen mich und sehen mich nicht
als die die einst maria zum
blumenaltar trug

 

das ist gedicht no. 3 von frau paulchen für den #frapalymo, und der impuls lautete „schreibt ein gedicht über das land“.

30 tage, 30 gedichte, no excuses (+1): wer beim #frapalymo mitmachen mag, kann dies entweder für sich tun und die impulse für die eigene schreibstube nutzen. oder im unten stehenden kommentarfeld seinen blog/webseite verlinken. oder das gedicht selbst über das kommentarfeld hochladen. oder auch einfach sonst einen kommentar hinterlassen. ähnlich über twitter mit link und kennung #frapalymo und @FrauPaulchen

37 thoughts on “#frapalymo 3mai15: heimatbesucht

  1. Christian says:

    Die fünfte Stelle nimmt sie ein , der Festungsblick fällt auf den Main – die heiligen auf ihrer Brücke den Menschen in die Augen blicken . Türme ragen hoch empor , im Käppele singen sie im Chor….und steht man dann auf diesem Platz,
    weißt Du Würzburg ist ein „Schatz“ . #frapalymo

  2. Corinna says:

    Auf dem Land

    das kleine rote haus
    unser glück reetgedeckt
    weißt du noch
    das blinzeln der halme
    der flügelschlag des reihers
    das atmen der erde
    der zorn der wolken
    unsere wahre droge
    die geräuschvolle stille

    • Gerda Steger says:

      Wieder tiefberührende Zeilen, die feingewoben vom Glück ländlicher Stille sprechen, das Leserherz auch so schön wärmen.
      Danke Corina, das tut gut an so einem trübkühlen Regentag wie heute.
      Herzlich
      Gerda

  3. Gerda Steger says:

    das land

    eine andere welt schäumt
    in anderen farbnuancen
    hat ihren atem
    ihr eigenes morgenrot und
    wolken_weißen_flaum über
    wiesengrün schleiert
    heilende stille
    die alles (er)füllt
    duft- und blütenräume
    das dorf den weiher im mai
    käferlied fädelt auch
    verlorene träume

  4. roteFrau says:

    Idylle,RandStadt,Gänseblümchen,gelb,Raps,grünGrün, Straßen Dörfer Häuser,klein,kariert,Dackel,Hemd,Horizont,weit,Land in Sicht

  5. landfluch t

    am samstag der landmann die rösslein
    einspannt die städter
    sie nahen ignorarrogant
    gehetzt auf der flucht
    idylle gesucht
    wellness gebucht
    und dennoch verflucht
    vor scham zu ergrünen
    in der sonne verblühen
    und dann wieder heim
    großstadtallein

  6. Esther Ackermann says:

    Land

    Du ziehst doch jetzt nicht aufs Land
    Auf deine alten Tage
    Auf dem Land
    Spinnst du
    Kennst du keinen Knochen
    Wenn du nicht mehr Auto
    Also ich besuch dich da nicht

    Ich ziehe zu den Knochen
    Zu Grossvaters Weberknechten
    Einer reicht mir den Faden herüber
    Wird mich wieder wiegen
    Auf seinen luftigen Beinen
    In den Schlaf

  7. elbée says:

    landluft

    das land flicht ein netz
    aus unterholz stock und stein
    auch mähdrescher ab und zu
    la campagne est électorale
    remplies de clichés
    *
    ein duft von dünger legt sich
    über die böschung

    elbée
    ___________
    *
    das land ist eine wahlkampagne
    gefüllt mit klischees

  8. philosophina says:

    Ein friedlicher Ort

    nur das Singen des Windes
    kein menschliches Wesen
    hier nur ich
    weit ist der Blick
    frei ist die Sicht
    leicht lacht die Seele
    es duftet nach Frieden
    an diesem einsamen Ort
    und nur deine eigenen Füße
    tragen dich hier fort

  9. Hallo Sophie. Ein tolles Ding legst Du hier wieder auf.
    Hab die wunderbaren Texte gerade gelesen. Vor ein paar Monaten schrieb ich selbst etwas, was (so glaube ich) ziemlich gut zum Thema von heute passt.

    Dort
    unter Akazienblüten
    schweigen die betonierten Gräber

    Still
    verblassen die Namen
    im harten Granit

    Über Wegen wuchert Gras
    die letzte Spur
    führt hinaus in die Welt

    Der Glockenturm
    schlägt die Zeit
    die längst von der Scholle riss

    Moltkes Text sinkt ins Vergessen

    Im Land hinter den Wäldern
    verstummt der Gesang

  10. Rike says:

    Schwindel ?

    In grüner Weite von heimeliger Nähe eingeengt
    sehnt sich Fernweh mit dem Jubel der Lerche davon
    von Wurzeln lebendiger Arbeit in schwindelnde Höhen

  11. Ruth says:

    Mit etwas Verspätung, aber herzlich gerne, reihe ich mich in die illustre Runde ein. Und freu mich. Dankbar.

    Schau!
    Diese Bergsicht
    (glasklar, die weissen Gipfel)
    der See
    (so zart in die Landschaft hineingemalt)
    die weissen Schwäne
    (noch ufernah)
    das Feld voller Löwenzahn
    (erinnert mich an den selbstgemachten Honig zu Kindertagen)
    und dem Hügel entlang
    die Kirschblüten
    (rosa, es jauchzt das Herz)
    im Garten dann
    die ersten Setzlinge
    (was ist das nochmal?)
    Kartoffeln und Zwiebeln
    (weil pflegeleicht)
    und Veilchen
    (in allen Farben).

    Meine Mutter
    (strahlend)
    umarmt mich an der Tür
    (und ich bin wieder Kind).

  12. mein landstrich

    dort
    wo sowieso
    nichts
    los ist

    dort
    wo die urlauber
    schwärmen

    wie schön
    wie ruhig
    was für eine
    gegend

    dort
    wo es
    mit allem
    bergab geht

    dort
    hängt mein
    herz in
    enger weite
    fest

    ————————————————-
    Liebe Sophie,
    diesmal bin ich wieder dabei, werde aber nur ab und zu meine Ergebnisse veröffentlichen – das nennt man Druckabbau und dichten Zeiten.
    Aber dein frapalymo ist zu schön, um ihn schon wieder auszulassen.
    Danke und viele Grüße in die Runde. Lucia

    • liebe lucia, wie schön, dass du wieder dabei bist und ich dich auch hier lesen darf und kann. es ist ja nichts ein zwang, und umso schöner, wenn du einige impulse umsetzt. die dichten zeiten kenne ich. bloß nicht mehr stress aufbauen! herzlichst. sophie

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