als der honig fiel
legte ich mich in das gold frisch bezogener wiesenblätter
schaute in den wabenhimmel
und sehnte mich
wie alles begann
das ist gedicht no. 4 von frau paulchen für den #frapalymo, und der impuls lautete „als es das letzte mal honig regnete und ich mich barfuss glasierte“ – mit seeleninwändigstem dank an @einsilbig für diesen tollen tweet.
30 tage, 30 gedichte, no excuses (+1): wer beim #frapalymo mitmachen mag, kann dies entweder für sich tun und die impulse für die eigene schreibstube nutzen. oder im unten stehenden kommentarfeld seinen blog/webseite verlinken. oder das gedicht selbst über das kommentarfeld hochladen. oder auch einfach sonst einen kommentar hinterlassen. ähnlich über twitter mit link und kennung #frapalymo und @FrauPaulchen
von @ChapKron ein „…wohlgeruch des augenblickes…“: http://uzdz.blogspot.de/2015/05/frapalymo-2015-vierter-mai-duft.html
stundenglas: farben
im moos trunken taulippen
stempel flüchtigster erdung
In the year 2525, if man is still alive*
gibt es keinen Honig mehr
die Bienen sind tot alle
vergiftet von des Menschen Gier
Kinder essen Polly, Kunsthonig
(mit einem hübschen Biene-Maja-Sticker)
In the year 3535…
gibt es keine Kinder mehr
die Eltern sind tot alle
vergiftet von
(* erste Zeile des gleichnamigen Songs von Zager & Evans, 1969)
wie lange …
unverletzt das Licht
wenn aus allen Wolken
Honig fließt im
Tropfentanz auch
die Zeit der Blüten
meindeine Zeit süß
das Wabennetz durch
kämmt
Hallo Sophie, wie mich deine Honigverse heute Morgen sinnlich liebstreicheln, wie mir dein Wabenhimmel zulächelt. Danke für diesen Genuss!
Herzlich
Gerda
danke, liebe gerda!
versenke ich fingerspitzen
in klebrigen minipfützen
am spiegelrand
(der liegt auf dem klapprigen tisch)
der honig tropft
wie aus birkenblüten
und hält mich mit nackten füßen
hier draußen im sehnsuchtsland
(zumindest meine gedankenbäche)
ach grünte es auch in mir
„ach grünte es auch in mir“ – Was für ein schöner Wunsch! Dem ich mich gerne anschließe, mit Grüßle, Birgit H.
Barfuß durch Honigtau
in karamellisierten Gärten
verteil ich heut
mein Wissen um die Welt
das gelbe links
das blaue rechts
das rote mittenrein
Guten Morgen in die Runde! (ist zwar schon Mittag jetzt, aber ich hatte anscheinend „Honig im Kopf“ und mich in die falsche Rubrik verirrt heute früh)
Liebe Sophie, dein Gedicht einnert mich … sehr … wie schön!
Meinen Beitrag zum Honigregen findet ihr unter:
http://www.märchenbrunnen.de/freiraum.html
Grüßle, Birgit H.
Guten Tag, ihr feinen Dichterinnen und Dichter –
(ich war heute früh wohl auch verirrt, Hand in Hand mit Birgit H.)
Der Honigregen hat mich weit zurück in meine Kindheit geschickt:
für die ewigkeit
mein fußabdruck
in asphalt weich
von sonnenglut
glasiert mit
sommerregen
gelöschter staub
der duft
vergangen so weit
noch bis dahin
http://ulerolff.net/2015/05/01/jeden-tag-ein-gedicht-schreiben/
ab heute beim ersten Versuch passend 🙂
Zuckerguss
Riechst du es auch, Baby?
Es regnet Honig
mitten in der Nacht
Lass uns darin spazieren gehen
und später dann
lecken wir uns den Nektar vom Fell
bis auf den letzten Tropfen
http://sargantanasal.com/category/frapalymo/
Wow! Eure Gedichte sind heute einfach köstlich und zaubern mir ein Lächeln ins Gesicht.
Sonnenschein,Tannenwald,Spinnennetz,Bernsteinperlen,tanze Immchen,honigtaufunkelndsüß,Versuchung,Verderben,verloren,summsummsumm
manchmal regnet es Honig
manchmal süßen Blütenstaub
manchmal regnet es
einfach nur
barfuß tanzen darfst du immer
im grauen wie im
gold’nen Schimmer
Liebe Sophie, dein „Wabenhimmel“ ist so himmlisch – es muss ein Bienchen sein, das sich da sehnt….
konditorei
der kopf hält mir vorträge
sois donc raisonnable*
da schwimmen die felle
und honig rieselt
le long de la colonne vertébrale**
alle wirbel einzeln herab
elbée
________________
* sei doch vernünftig
** die wirbelsäule entlang
Erinnerungen
in ihrem Kopf
kleben fest
wie kalter Honig
sie los zu werden
fällt schwer
Wärme hilft
zähflüssige Masse
fließt langsam herab
über Hals und Brust
Bauch und Beine
was bleibt sind
Süße Füße
von bee das „…honey bee…“ gedicht: http://beehalton.com/2015/05/337-of-365-prompt-day-for-bee-frapalymo.html
von @stachelvieh das #frapalymo no 4: http://stachelvieh.de/2015/05/04/so-soll-es-sein-frapalymo-no-4/
mutation durch honigregen
alles schwirrende
fliegt auf mich
fliegenfalle
sammle schrittweise
wachse stetig
müllsammler
zwischen hosenbeinen
mutierte kristalle
staubfänger
dusche mit herrenseife nach
dem frottieren haut
samt und seide
mein mann leckt
jede zehe einzeln
venusfalle
ich sehe ihn gut
den honigregen
bernsteine tropfen
durch die luft
ich fürchte manchmal
es sind für mich
die letzten töne
in goldengelb
das süße gewitter
könnte mir bald
nur noch die nackten füße
glasieren
spürbar und unsichtbar
klebt das leben an mir
ich stehe im licht
und hoffe
Das vorgegebene Bild weckte in mir ganz andere Kindheitserinnerungen. Ich erlaube mir:
In jenem Sommer
vor vielen Jahren
regnete es
Frösche vom Himmel
mitten auf die Wiese
und wenn ich
barfuss
zum See
hinunter rannte,
spürten meine Fersen
den weichen Tritt.
Fühlten meine Ballen
das ausbreitende Kühl
im warmen Gras.
Hörten meine Zehen
das schmerzhafte Pffft.
Und unten am Wasser
schruppte ich mir
verzweifelt
das tote Gold
von den Füssen.
Wie schön all diese Gedichte sind. Wie wunderbar sich Worte aneinanderschmiegen. Welch schöner Sophiemai.
honiglasur
habe den himmel
ohne regen gewollt
nächtens verwegen
in dich gerollt
gefangen gebunden
leergeliebt
am schorfen wunderbaum
sucht nach visionen
unverstanden im
raum
von helen: „…amber liquid oozing…“ https://helenespinosa.wordpress.com/2015/05/04/frapalymo-a-sky-raining-honey/
von nortina: „…i lifted a glazed barefoot…“ https://nortinamariela.wordpress.com/2015/05/04/when-it-rained-honey-english-frapalymo/
…was lange liegt… wird endlich… eingestellt *honigsüßlächelnd
https://traumspruch.wordpress.com/2015/05/04/honigsuser-stachel/