#frapalymo 14mai15: mohnrottrug

gezogene grenzen eines abgesteckten landes
mitunter feld genannt

nicht von belang wenn
woanders im wind himmel im nichts

materienlos sans limites augenblicke
weiter tragen als bis vor

die grenzen gezogene eines abgesteckten
mitunter mensch genannt

 

das ist gedicht no. 14 von frau paulchen für den #frapalymo, und der impuls lautete „ich trage seit heute wieder mohnrot in meinem blick.“ vielen dank an frau_wolke für diesen tweet und alle mit sich getragenen farben und inspirationen!

30 tage, 30 gedichte, no excuses (+1): wer beim #frapalymo mitmachen mag, kann dies entweder für sich tun und die impulse für die eigene schreibstube nutzen. oder im unten stehenden kommentarfeld seinen blog/webseite verlinken. oder das gedicht selbst über das kommentarfeld hochladen. oder auch einfach sonst einen kommentar hinterlassen. ähnlich über twitter mit link und kennung #frapalymo und @FrauPaulchen

26 thoughts on “#frapalymo 14mai15: mohnrottrug

  1. Gerda Steger says:

    Guten Morgen Sophie, wie tiefgehend schön Dein heutiges Gedicht! Das ist ein lyrisches Widerstrahlen und irgendwo „dort leuchtet grenzenlos des Himmels Spiegel“ (Rose Ausländer). Ein feinsinniges Bild mit leisen Zwischentönen und subtiler Wirkung.
    Hab auch Du einen lichtvollen Tag mit lieben Blumengrüßen….
    Gerda

  2. Ich mag deine Texte fast immer, Sophie, aber dieser übertrifft das meiste, was ich von dir, und vieles, was ich sonst kenne. Meisterin des Vielsagens im Wenigen.

    Und welch eine Entdeckung ist doch frau_wolke! Wenn ich irgendwann eine Kreativflaute haben sollte, werde ich mich an ihre Fersen tweeten. Aber auch im üblichen frischen Wind wird sie für geöffnete Fenster sorgen. Danke für den Impuls, und mein Text ist hier:
    http://ulerolff.net/2015/05/14/jeden-tag-ein-gedicht-schreiben/

  3. Gerda Steger says:

    sterne sterben nicht

    vor meinem fenster un-
    wetterwarnung schwarz
    der himmel spielt krieg
    wirft blitzpfeile trifft mich
    nicht (da)hinter dem fenster
    sterne fallen tief-
    rot flammen chiffren
    lichten die gläserne wand da-
    zwischen mir
    die augen
    blühen

  4. zu lange lagen
    die helianthen schwerblütig
    in meinem blickfeld
    bilder gerüche
    von lebensherbst

    dankbar war ich
    als auf den äckern
    sich eine schneedecke flocht
    ein totenhemd
    für jeden stein

    endlich
    im augenblick
    blüht ein lächeln
    ein feuer
    himmelsmohnrot

  5. Ruth says:

    heut erst

    dieser tag
    ich sehe wieder
    ich lebe
    mein herz pocht
    streut sein rot
    über den geweiteten frühling
    durch langgezogenes grün
    färbt
    punktweisse blüten
    mit sehnsucht

  6. philosophina says:

    kein Rot kein Blau
    kein Sonnenschein
    keine Farbe
    lädt mich zu sich ein

    von dunkler Masse
    gut verdeckt
    schützt schwarze Erde
    mein Versteck

    bis eines Tages
    kopfüber sich ins Gras geworfen
    an zarten Stängeln mir entgegen lacht
    die Welt in ihrer ganzen Blütenpracht

  7. Silbereisblau
    schimmert das Strahlen
    in Deinem Blick
    wenn die Fallwinde kommen

    zupfen Wollgras
    legt sich flach
    zwischen Lichter
    und taumelnde Blätter

    bring mir die kühlen Nächte mit
    trag Dein stilles Kleid
    ich möchte mit Dir
    flüstern

  8. roteFrau says:

    karmin,feuer,signal,scharlach,zinnober,Ff00 00,RAL3000,Krappmars auf tizians roterListe,E124,blutroter Faden,Schönfärber erröten

  9. elbée says:

    cœur d‘artichaut*

    fordere das schicksal
    heraus aus dem trott
    das rot klatscht
    gentil coquelicot ?**
    zwischen den ähren
    auf der schwelle
    zur schlange

    elbée
    _________________
    *artischockenherz
    **liebe mohnblume ?

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