das
aufbaumen brünftiger coccidien doppelt einen einsprung
frischt große grandeln im halali des insiegels (altes jägerlatein)
am knautschenden luderplatz milchgereift
die neue
orgelt per parforcejagd zur quersuche der rauschenden ricke
solider schützenbruch nun totverblasen
der überläufer verhofft und im windfang
zerwirkt
das ist gedicht no. 21 von frau paulchen für den #frapalymo, und der impuls lautete „waidmanns heil: die jägersprache im gedicht“. dieses mal habe ich aus dem vollen geschöpft, weil ich viele begriffe wunderschön und beeindruckend fand. eine völlig eigene sprache, mir bislang nicht zugänglich, die nun geballt in diesem nonsens-abc aufgegriffen ist. (alle jäger mögen mir das spiel mit der sprache verzeihen….)
30 tage, 30 gedichte, no excuses (+1): wer beim #frapalymo mitmachen mag, kann dies entweder für sich tun und die impulse für die eigene schreibstube nutzen. oder im unten stehenden kommentarfeld seinen blog/webseite verlinken. oder das gedicht selbst über das kommentarfeld hochladen. oder auch einfach sonst einen kommentar hinterlassen. ähnlich über twitter mit link und kennung #frapalymo und @FrauPaulchen
Lehrprinz im Schweinemond gebrochen geschnitten HauptLeitAnschußFolgeStandWarnWartAneignungSchützen auf der Klinge Trauer-Bruch
Deine Waidmannssprache gefiel mir in ihrem spielerischen Überschwang außerordentlich, liebe Sophie. Ich hab mich heute mit dem Thema bisschen schwergetan, daher kommt mein „Gärtnerlatein“ ein bisschen gedrechselt daher. Muse ist heute anderswo auf der Jagd.
http://ulerolff.net/2015/05/21/jeden-tag-ein-gedicht-schreiben/
Die Muse auf der Jagd 🙂 – das wäre doch ein eigener Impuls…
Ich finde Dein Gedicht schön, Ule 🙂
Danke, das freut mich; und ich finde es sehr lieb, dass du mich in meiner Musenlosigkeit tröstest.
Jägersprache ist nicht so meins :-/
http://wp.me/p5wKH4-1At
Frühtau, Hirsch und Berg
es terzelt, worgt und puitzt
liebliche Wiesen
das Büchsenlicht gut
sprudelnde Bächlein
der Sprengruf
kam vom rechts
sanfte Almen locken
ein Blattschuss – Halali
im Tal ein Wolkenmeer
nun schnell zerwirken
im frühen Morgenlicht
sonst alles verhitzt
Eichhörnchen springen
Waidmannsheil
fröhlich von Ast zu Ast
im Lodengrün balgt
liebevoll der Förster
und zünftig
die Brunftkugeln ab
Mir gefällt das. Und dazu kam mir noch der gute alte Hase Lodengrün wieder in den Sinn. 🙂
Danke, den Hasen Lodengrün kenne ich leider nicht, ist das eine Kindergeschichte? 🙂
Waidmansheil!
Die Meute jagt Dem Morgen graut´s
Das Reh verhofft nur kurz und flieht
vergebens denn die Büchse knallt
Der Blattschuss sitzt
Das Stück erliegt die Strecke wächst
schon bläst das Horn Für heute ist´s genug
Ein Trunk ein Prost ein Waidmannsdank
Im Walde ruft ein Kitz
von bee ein „hunting“ und die erkenntnis, dass das englische jagdsprachenarm ist: http://beehalton.com/2015/05/353-of-365-prompt-day-for-bee-creative.html
abschwarten will ich
meine worte
abbalgen jeden brocken
meiner changierenden sätze
damit nur noch
die losung fußt und greift
bockfieber
im schweinesonnigen büchsenlicht
kirre vom federspiel kirre
verludert der schwartige bast
in der feistzeit
verhoffend durch
die lappen zu gehen
Es lauerte am Luderplatz
mit aufgestellten Spitzen
ein Rotfuchs namens Schmackofatz
er war verrückt nach Kitzen
Schusshitzig wie des Waidmanns Hund
erwischte ihn die Fähe
sie packte ihn an seiner Lunt
und schimpfte: „Bürschchen, wehe!“
* das war ein amüsanter Impuls. Auch beim Lesen eurer Gedichte musste ich schmunzeln. Für mich ist diese verblüffende „Sprache“ auf alle Fälle ausbaufähig. Für das große Jägerlatinum allein fehlt mir gerade die Zeit. Liebe Grüße aus HH
Helvetisches Haiku
Murmeltier Tell pfeift
Aufs armbrüstige Geschoss
Sucht den Burgfrieden
Aus dem Vollen schöpfen sammeln
archivieren indexieren exzerpieren
sortieren katalogisieren drin verlieren
mitteilsame Rara in oktav oder folio
zum Thema Fachsprache, aber kein Jäger, ein Sammler spricht
nortina schreibt: „…the darkness fails to hide my fear…“
https://nortinamariela.wordpress.com/2015/05/21/proposal-frapalymo/
von @ChapKron: http://uzdz.blogspot.de/2015/05/frapalymo-2015-einundzwanzigster-mai.html
„…mir gehn die worte durch die lappen…“
jägerschnitzel
abgebalgt und aufgebrochen
lag er unter der kanzel
auf die hasen halali
folgend geheimer losung
abgesehen auf die blumen
doppelte der drilling
dann wurde abgeblasen
ein fehltritt der leiter
brachte ihn zur strecke
was blieb war wildbret
in schießenden pilzen
…doppelmusengeküsst 2 Gedichte waidmannsgerecht …nach langem Ansitz….
https://traumspruch.wordpress.com/2015/05/21/waidmanns-un-heilund-dank/