#frapalymo 21mai15: gejagtes nonsens-abc

das
aufbaumen brünftiger coccidien doppelt einen einsprung
frischt große grandeln im halali des insiegels (altes jägerlatein)

am knautschenden luderplatz milchgereift
die neue
orgelt per parforcejagd zur quersuche der rauschenden ricke

solider schützenbruch nun totverblasen
der überläufer verhofft und im windfang
zerwirkt

 

das ist gedicht no. 21 von frau paulchen für den #frapalymo, und der impuls lautete „waidmanns heil: die jägersprache im gedicht“. dieses mal habe ich aus dem vollen geschöpft, weil ich viele begriffe wunderschön und beeindruckend fand. eine völlig eigene sprache, mir bislang nicht zugänglich, die nun geballt in diesem nonsens-abc aufgegriffen ist. (alle jäger mögen mir das spiel mit der sprache verzeihen….)

30 tage, 30 gedichte, no excuses (+1): wer beim #frapalymo mitmachen mag, kann dies entweder für sich tun und die impulse für die eigene schreibstube nutzen. oder im unten stehenden kommentarfeld seinen blog/webseite verlinken. oder das gedicht selbst über das kommentarfeld hochladen. oder auch einfach sonst einen kommentar hinterlassen. ähnlich über twitter mit link und kennung #frapalymo und @FrauPaulchen

20 thoughts on “#frapalymo 21mai15: gejagtes nonsens-abc

  1. roteFrau says:

    Lehrprinz im Schweinemond gebrochen geschnitten HauptLeitAnschußFolgeStandWarnWartAneignungSchützen auf der Klinge Trauer-Bruch

  2. Frühtau, Hirsch und Berg
    es terzelt, worgt und puitzt

    liebliche Wiesen
    das Büchsenlicht gut

    sprudelnde Bächlein
    der Sprengruf
    kam vom rechts

    sanfte Almen locken
    ein Blattschuss – Halali
    im Tal ein Wolkenmeer

    nun schnell zerwirken
    im frühen Morgenlicht
    sonst alles verhitzt

    Eichhörnchen springen
    Waidmannsheil
    fröhlich von Ast zu Ast

    im Lodengrün balgt
    liebevoll der Förster

    und zünftig
    die Brunftkugeln ab

  3. Waidmansheil!

    Die Meute jagt Dem Morgen graut´s
    Das Reh verhofft nur kurz und flieht
    vergebens denn die Büchse knallt

    Der Blattschuss sitzt

    Das Stück erliegt die Strecke wächst
    schon bläst das Horn Für heute ist´s genug
    Ein Trunk ein Prost ein Waidmannsdank

    Im Walde ruft ein Kitz

  4. bockfieber

    im schweinesonnigen büchsenlicht
    kirre vom federspiel kirre
    verludert der schwartige bast
    in der feistzeit
    verhoffend durch
    die lappen zu gehen

  5. FrauFrog says:

    Es lauerte am Luderplatz
    mit aufgestellten Spitzen
    ein Rotfuchs namens Schmackofatz
    er war verrückt nach Kitzen

    Schusshitzig wie des Waidmanns Hund
    erwischte ihn die Fähe
    sie packte ihn an seiner Lunt
    und schimpfte: „Bürschchen, wehe!“

    * das war ein amüsanter Impuls. Auch beim Lesen eurer Gedichte musste ich schmunzeln. Für mich ist diese verblüffende „Sprache“ auf alle Fälle ausbaufähig. Für das große Jägerlatinum allein fehlt mir gerade die Zeit. Liebe Grüße aus HH

  6. Rike says:

    Aus dem Vollen schöpfen sammeln
    archivieren indexieren exzerpieren
    sortieren katalogisieren drin verlieren
    mitteilsame Rara in oktav oder folio

    zum Thema Fachsprache, aber kein Jäger, ein Sammler spricht

  7. jägerschnitzel

    abgebalgt und aufgebrochen
    lag er unter der kanzel
    auf die hasen halali
    folgend geheimer losung
    abgesehen auf die blumen
    doppelte der drilling
    dann wurde abgeblasen
    ein fehltritt der leiter
    brachte ihn zur strecke
    was blieb war wildbret
    in schießenden pilzen

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