#frapalymo 5nov15: fort

da ein stück erde
bröckelbraun ein loch buddelmanie ohne
handschutz knietief mannsbreitig verfängt
sich land im inneren
hosenschlag heimat neue


das ist gedicht no. 5 von frau paulchen für den #frapalymo, und der impuls lautete „fragmentarisch“.

30 tage, 30 gedichte, no excuses: wer beim #frapalymo mitmachen mag, kann dies entweder für sich tun und die impulse für die eigene schreibstube nutzen. oder im unten stehenden kommentarfeld seinen blog/webseite verlinken. oder das gedicht selbst über das kommentarfeld hochladen. oder auch einfach sonst einen kommentar hinterlassen. ähnlich über twitter mit link und kennung #frapalymo und @FrauPaulchen

40 thoughts on “#frapalymo 5nov15: fort

  1. Zwei, drei Worte
    jeden Abend

    vorgelesen
    im Zwischenraum

    Hören
    Sprechen und Schweigen

    ein Diskurs

    mit Konnotationen
    und Blicken

    „Fragmente der Sprache der Liebe“
    Gedanken – Gefühle

    und Wege im Möglichen

    (Das Zitat ist der Titel des meistgeklauten Buchs
    der diesjährigen Frankfurter Buchmesse. Es ist von
    Roland Barthes.)

  2. Gerda Steger says:

    Danke Klaus, deine fragmentarischen Zeilen springen dem Leser ins Auge, lichten mir den Morgen und führen mich jetzt dazu, diesen Klassiker „Fragmente einer Sprache der Liebe“ (bereits 1971 in Paris erschienen) in der neuen Auflage gleich zu bestellen. Und wie schön, am 12. Nov. jährt sich auch der 100. Geburtstag von Roland Barthes! Da macht es doppelt so schön, auch sein bekanntestes Werk zu lesen.
    Danke auch für den Hinweis mit dem Klauen auf der Frankfurter Buchmesse. Es erinnert mich auch an 2001, als mein erster Lyrikband „Lebenssteine“ auf der Frankfurter Buchmesse präsentiert wurde, und plötzlich verschwand ein Buch von mir. Dennoch lässt es einen staunen, dass so etwas überhaupt passiert.

    • Danke für das Feedback, Gerda. Ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass dort so häufig geklaut wird.

      Du hast veröffentlicht? Das ist ja spannend.

      Das Buch kann ich empfehlen, es lässt sich auch in kleinen Dosen lesen, was meiner Meinung nach empfehlenswert ist; so bleibt man besser im Gespräch mit dem Autor. Barthes spricht mich zurzeit sehr an (und der späte Foucault der Selbstsorge).

  3. Gerda Steger says:

    Liebe Sophie, deine fragmentarischen Zeilen sind einfach Klasse, darin verfängt sich eine kleine Welt, die mich sehr anspricht, Kindheitserinnerungen weckt. Sehr bildhaft und ausdrucksstark deine letzten Zeilen.
    Herzlich
    Gerda

  4. Gerda Steger says:

    Morgengabe

    November.Morgen.Zeit
    zaubert ins Tagesglas Sonnen
    Funken die mich entwurzeln

    verwurzelt mit dir
    auf der Suche nach Atem
    Freiheit ein Stück Himmel

    süß zerflüstert

    ____________________im Kosmos flügelt

  5. ruth says:

    fragment

    unvollendetes:
    ich habe
    du hast
    es hat
    wir haben
    ihr habt
    sie haben

    vollendetes:
    ich bin.
    du bist.
    es ist.
    wir sind.
    ihr seid.
    sie sind.

  6. roteFrau says:

    … Relikte,rudimentär,restbeständiges ,Teilgemängtes,fra,frag,f,ment, Flickwerk,tarisches Dramentorso …bruchstückhaft unvollendet #frapalymo

  7. elbée says:

    1000 teile

    siehst du was
    was
    ich nicht

    nur einzelteile
    verstreut
    kiesel bindfäden
    hier und da

    siehst du nicht
    was
    ich sehe

    da puzzelt
    bunt zusammen
    gewürfelt
    unser leben

    elbée

  8. Hina Artemon (@HArtemon) says:

    niemand kann lesen
    was unter den tagen liegt
    den spaziergängen mit den kindern
    den baustellen den enten
    einem trösten einem schelten
    dem neunten buch
    und der freude
    an den einfällen
    oder freudig wiederholten worten

    wo wird es stehen
    wird es warten

  9. Monika S says:

    splitter

    tanzen und lachen
    die letzte bahn

    ausgestiegen
    wo und mit wem

    auf einer bank
    am mittag erwacht

    eine scherbe wirft
    sonne ins hirn

  10. Gerda Steger says:

    Fragmentarisch fein verwoben dein lyrisches Wortbild, liebe Marlis! Spricht mich sehr an, und die Schlusszeile als Quintessenz hat es in sich.

  11. Fragmentarisch
    Eine Art Anagramm-Gedicht

    Sir: Heirat in Riga!
    Ich: Frag Gesa!
    Sir: Gesa irre!
    Ich: Frag Geisha!
    Sir: Geisha rar in Riga!
    Ich: Frag Gans!
    Sir: Gans Tier!
    Ich: Frag Ment!
    Sir: Ment Arisch!
    Ich: Frag mich!
    Sir: Nie nicht!
    Ach Sir!

  12. silbenfluch

    in lautlose stücke gebrochen
    haftungsverloren unvoll
    endet wortlautgewendet
    unverstanden semantisch verkantet
    sinnlos synonym gestrandet
    im freien fall
    schwall

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