für falten bist du zu
milde geworden als dass sich
gefühlsschluchten bildeten und erinnerungsteiche
du hoffst nicht mehr weißt lebst die tage
wie geschenke früher
vom christkind
heute nur das
zurückgeschobene weiß das glatte glatte weiß
das ist gedicht no. 7 von frau paulchen für den #frapalymo, und der impuls lautete „lasst euch von guido renis barockporträt einer alten frau zu einem text inspirieren“.
30 tage, 30 gedichte, no excuses: wer beim #frapalymo mitmachen mag, kann dies entweder für sich tun und die impulse für die eigene schreibstube nutzen. oder im unten stehenden kommentarfeld seinen blog/webseite verlinken. oder das gedicht selbst über das kommentarfeld hochladen. oder auch einfach sonst einen kommentar hinterlassen. ähnlich über twitter mit link und kennung #frapalymo und @FrauPaulchen
Es wird
weiß fühle ich
nicht lang mehr dauern
es wird
weiß fühle es
bald
vielleicht Tage noch, Wochen?
er wird
weiß fühle ich
kommen nicht klopfen
mich finden
am Herd im Schlafgemach bei der Klöppelarbeit
er wird
weiß fühle es
mich holen auf ewig
in sein schwarzes Land
Heftig, liebe Corinna. Ich fühlte meinerseits eine Gänsehaut.
Liebe Grüße
Margret
Sozusagen fehlende Falten habe ich auch gedacht.
Schlüssig bin ich mir in dem was ich sehe nicht, es gibt so viel was wir hineininterpretieren können…
https://naturinsilben.wordpress.com/2015/11/07/schau-mir-ruhig-ins-gesicht/
Gruß,
Silbia
Ach, wie mit euren Zeilen der Tag schön beginnt für mich.
Bin noch nicht soweit und denke: Ist nicht schon alles sooo schön gesagt?
Grüßle, Birgit H.
ja, deshalb trau ich mich immer gar nicht vorher hier reinzulesen…. damit ich nicht beeinflusst werde (oder eben überwältigt)
spiegelbild
ich bin wie du
trage dein schütteres haar
auf dem schädel
es ist nicht mehr
zu verschleiern
wir warten
am tor zum winter
schauen – noch wach –
in die zeit voller schlaf
Liebe Marlies, habe gerade dein Gedicht entdeckt, und auch vor diesem Bild, „deinem tor zum winter“ stehe ich auch hellwach mit würdendem Staunen.
Liebe Marlies,
was für ein anrührender Text.
Zum Glück wartest du nicht am Tor, sondern tust eine Menge derweil.
Ule
… und nochmal schmachtendes „hach“ von mir für deine Zeilen, Marlies
Danke für Eure Super-Motivation!!!
Ein herzliches Hallo in die Malerrunde, und deine Worte, liebe Birgit, kann ich nur bestätigen: wundervolle Bilder schon von Sophie, Corinna und Silbia zur Schau bekommen, die alles an Schönheit schon in sich tragen. Ja, mit welchen Pinselstrichen kann überhaupt noch was zum Ausdruck gebracht werden?
Kann nur sagen „Chapeau!“
gemalte Poesie
(Guido Reni, Bildnis einer alten Frau)
ein verstecktes Leuchten wie Kupfer
Glanz letzter Herbsttage deine Augen
von Saat und Erntezeit erzählen,
von gefüllten Krügen erfülltem Sein und
ein Rest von Sommer noch
in diesen Augen.Blicken mir erblühen über
weißen Schleier still weise dein Geist
bereit auch fürs ewig Weiße
in sich schon ruht
nun komme ich auch mal wieder in den genuss von deinen gedichten, liebe gerda 🙂
sehr stimmungsvoll dieses hier, es fließt, es leuchtet.
so, wie es im herbst sein sollte.
und es trifft den geheimnisvollen ausdruck des gemäldes.
(liebe sophie, eine so schöne idee dein „frapalymo“!)
ich lese zumindest ein wenig mit, wundervolle texte! 🙂
herzliche grüße
diana
Liebe Diana, wie überrascht es mich jetzt, Dich hier zu lesen. Danke für die schönen, mich aufbauenden Worte!
Kann sie im Moment gut gebrauchen – werde wahrscheinlich demnächst leider nicht mehr richtig dabei sein können (?).
Dir und euch allen in der Schreibrunde noch farbenfrohe Gedicht-Tage!!! Bis dann, mit lieben Grüßen…
Gerda
Wie schön, euch alle wiederzulesen! Ich freue mich auf die restlichen Wo hen mit euch, obwohl ich mich leider etwas verspätet habe. Vielleicht schaffe ich es, noch etwas nachzuholen.
Ihr habt schon so vielfältig das Bild und das Thema „Alter“ verdichtet, dass ich sehr beeindruckt und von vielen Gedichten berührt bin.
Hier findet ihr meinen Beitrag:
http://wp.me/p3Rppc-91
Ule
von @HerrWortranken:
http://uzdz.blogspot.de/2015/11/anrainerin-frapalymo-2015-nov-07.html?spref=tw
Meinen Perspektivwechsel „Fragen an den jungen Maler“ gibt´s für euch unter
http://www.maerchen-brunnen.de/freiraum-1.html
Grüßle, Birgit H.
Hi Birgit, was für eine famose Idee!
merci vielmals 😉
Meine Gedanken zum Impuls könnt Ihr lesen unter:
https://eulenschwinge.wordpress.com/2015/11/07/frapalymo-impuls-7/
Anna
leerer Blick
stumme Lippen
kalte Augen
ignorieren mich
nur die Stille
höre ich
denn dieses Bild
spricht nicht
mit mir
„nur die stille höre ich“ und ich lausch dem verstummten. mich berührend, liebe philosophina.
Finales Schauen
Am Anfang wird Ultramarin zu Wasser,
Rotes Gestein als stummer Widerhall
Berührt die Seele wie Sterne aus dem All;
Korallen zeigen sich ein wenig blasser.
Olivengrün wird durch den Pinsel nasser,
Möcht‘ fein sich mischen – das auf jeden Fall.
Petrol bedeckt die weißen Ränder dick und drall;
Orange dazu – schon wirkt die Leinwand krasser.
So sah ich dieses Bild vor mir entstehen;
Ist es erst fertig – was für eine Kunst.
Tritt einen Schritt zurück und schau:
Im Großen wirkt der Götter Blau,
Oh, sie gewähren uns die Gunst,
Noch nie hab ich was Schöneres gesehen.
(ein Akrostichon)
… Malerei… so schön beschrieben… das Bild vor Augen…
*Lächel so ähnlich male ich meine Bilder,
einzig der Augenblick findet in meiner Er-Innerung statt
Ach. du liebes Bisschen, da hab ich mir gestern Abend „Malerei“ notiert und dann nicht noch einmal nachgeschaut, was die eigentliche aufgabe war. Nun denn – so sei es. Bleibt eben mein Akrostichon zur Malerei und überhaupt bestehen.
Liebe Grüße und ‚tschuldigung.
Margret
und die dritte textnachreichung des tages:
https://textfeldforschung.wordpress.com/2015/11/07/frapalymo-impuls-nr-7-medientransferimpuls/
uff, nach- und aufgeholt!
ja, liebe frau f. da schick ich gleich ein herzliches anerkennendes „WOW!“ für Gestaltung und Zeilen. Was für ein heimtückisch wundervoller Gedanke zum Schluss 😉
@birgit: frau f. dankt ganz herzlich für das ‚wow‘!
@sophie: & ebenso herzlichen dank an sophie fürs ‚humorloving‘!
anblick
es liegt mir nicht
in den händen
wie du mich siehst
meine haut so dünn
du legst mir ein leichtes
kräuseln in die augen
was hast du darin
alles gesehen
elbée
Freundin
Dein Blick
ist in all den Jahren
noch wissender geworden
wie du mich anschaust
jetzt
so still und ernst
weiß ich doch
gleich werden wir lachen
schallend laut
was schert uns unser schütteres Haar
die Erinnerungen darunter
sind darüber erhaben
Ja, da möchte ich auch Freundin sein in der Runde! Altersweise und altersheiter.
Die einzig wahre Art mit dem Altern umzugehen, liebe FrauFrog: weglachen und das Leben in Gedichten und Fotos einfangen. Muss schön sein, wenn du mit deiner Freundin unterwegs bist – und schön finde ich, dass wir uns hier dichtend wiedertreffen.
Liebe Frau Frog, so wohltuend heiter und beschwingt erreichen mich diese Verszeilen. Zum Schmunzeln schön mit erhabenen Gedanken.
Danke, liebe Gerda! Verblüffend: Diese „alte Frau“ hat eine so unfassbare Ähnlichkeit mit einer Freundin. Sie schaut mich direkt an, 20 Jahre älter…
Das Mädchen
hinter sprödem Ton
bewahrt die Kindheit
trocken verborgen
selten erweckt
nur
lieblos
leblos
kehrt das Alter
wieder
zurück ein Blick
für marie
zu deinen lebenszeiten
hielten wir distanz
ich die sechszehnte
von fünfunddreissig
eine von vielen
die sonntags rabauzten
und kuchen
in die münder stopften
du reistest mit mir
auf einsamen wegen
als du schon längst
gegangen warst
legtest deine geschichte
vor die verschlossene tür
meines herzens
so wandelten wir
dennoch
allein
nun endlich
höre ich deine söhne
deine töchter
dein antlitz zeichnen
ich sehe
in ihrem lächeln
dein lächeln
es öffnet sich
die tür
zu dir weit auf
es lichtet sich
mein herz
und manchmal in der nacht
flüstern wir uns leise.
„legtest deine geschichte
vor die verschlossene tür
meines herzens“
Wie schön, wie wahr! Leider. Manchmal ist es eben so.
Weit über die Zeiten gespannte Geschichte, die ich in deinem Gedicht lese. Es stimmt mich wehmütig und froh, geht mir nahe.
blick in die zukunft
in deinen augen kann ich
mir verzeihen schleierbeladen
ohne zu klagen weiter
gedeihen angstlos vertrauen
trotz schrundigen sands
auf uns zu bauen
mit allen verweilen gemeinsam
zu teilen
Oh,Bildnis, ach,bezaubernd, schön, gemalter Pinselstrich,Spiegel, Spieglein, an der Wand,die alte Frau,Schönste im ganzen Land #frapalymo
von bee:
http://beehalton.com/2015/11/english-frapalymo-in-november-15-no-7.html
Nachgereicht an einem lazy Sunday morning:
http://www.schreib-t-raum.de/2015/11/08/frapalymo-nov2015-7/
…nachgereicht …nachgeschaut
endlich
https://traumspruch.wordpress.com/2015/11/07/bildnis/
liebe traumspruch,
ich finde es faszinierend, dass wir, obwohl oder weil wir das bild sehen können, häufig genauso ratlos davorstehen
und so kommt diese unsicherheit in fast allen unseren texten zum ausdruck, egal was oder wieviel wir sehen können
lieben gruß, elbée