#frapalymo 19nov15: zwischen zeitlich

steckst zwischen hautfalten
bauchringen krähenfüßen
in überbeinen gichtfingern augenringen
altersflecken zeitzeugen


das ist gedicht no. 19 von frau paulchen für den #frapalymo, und der impuls lautete „das wesen der dinge hat die angewohnheit, sich zu verbergen.“

30 tage, 30 gedichte, no excuses: wer beim #frapalymo mitmachen mag, kann dies entweder für sich tun und die impulse für die eigene schreibstube nutzen. oder im unten stehenden kommentarfeld seinen blog/webseite verlinken. oder das gedicht selbst über das kommentarfeld hochladen. oder auch einfach sonst einen kommentar hinterlassen. ähnlich über twitter mit link und kennung #frapalymo und @FrauPaulchen

26 thoughts on “#frapalymo 19nov15: zwischen zeitlich

  1. Erkenntnis
    suchend
    bohren wir tief
    forschen makro und mikro
    schälen schürfen schneiden
    enthüllen und entkleiden
    wohnt
    in den Träumen
    reist mit den Wolken
    treibt mit den Wellen
    blitzt von Sternen
    offenbart sich
    an der Schwelle
    zur ewigen Nacht

  2. Was für Wesen
    wohnen in den Dingen?
    Ich höre sie –
    von Orten, Menschen
    und Maschinen plaudern.
    Wer hat das Ding
    vor mir besessen,
    bevor er es mir überließ?
    Ich spüre seine Seele
    manchmal kostbar –
    ein Geschenk,
    aus dem Erinnerungen
    winken.
    So war es wohl,
    als Menschen Dinge
    goldvertäuten,
    das Heilige
    zu bewahren.

  3. Ich lege mein Schweigen an
    übe Distanz und bewege
    mich sachte
    auf einer brüchigen Kugel

    einzelnen Worten und Tönen
    sei es erlaubt
    Dich hin und wieder zu streicheln

    Tangenten
    unter Kontrolle
    verkapselt

    Glashauch
    meine
    diskrete Leidenschaft

  4. Wissend,
    dass ein Problem
    das meine ist
    hänge ich den Schleier
    von heute
    davor
    und mache es
    zu morgen

    besorge es –
    übermorgen –
    vielleicht
    stecke es in die Winkel
    eines schlechten Gewissens –
    mal sehen

  5. Ruth says:

    die zeit lässt tränen
    wischt den glanz fort vom gold
    dieses rostende gefühl
    wird lauter als alle
    grossen worte
    setzt sich auf die leerstelle
    und ist auf einmal
    einfach da

  6. roteFrau says:

    schatten an der Wand,Zwirli ist hier,Mama sieht ihn,Opa nicht,der Junge mag ihn,Zwirli mag schwarze Löcher…Himbeereis mag er auch

    „unsichtbar“

  7. philosophina says:

    Innenleben

    im eigenen Nebel stochern
    tiefer, immer tiefer graben
    auf der Suche schon seit Wochen
    Monaten, Jahren, Tagen

    zu tief getaucht in Seelenwänden
    keine Luft, kein Blick, nur Dunkelheit
    mit wund gescheuerten Händen
    Wege suchen aus der Einsamkeit

    verbrannt am ewigen Feuer,
    das den Gedankenwald niederbrennt
    all die alten Dämonen am Steuer
    das Geistesschiff versenkt

  8. elbée says:

    restlos

    alles kommt auf den müll
    was wird aus den trieben
    zwischen den abfällen
    das ist
    nicht zu erkennen noch
    der wuchs im pflänzchen
    des machandelbaums

    elbée

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