manche impulse fliegen mir direkt zu – mitunter durch euch selbst, ohne dass ihr es merkt. so auch beim #frapalymo no 18, als ruth mich überrascht und neugierig gemacht hat. wisst ihr, was ich meine? es ging um die fast vergessenen wörter, und sie verwendete den begriff höseler. kannte ich nicht, habe ich gleich gegoogelt und als schwiitzerdütsch für angsthase/hosenscheißer gefunden. wundervoll! danke, ruth!
und so würde ich gerne die fast vergessenen wörter in einer besonderen art wieder aufgreifen und zwar, dass wir im kommenden gedicht seltene oder weniger seltene dialektbegriffe einfließen lassen. ansonsten soll der text „ganz normal“ sein.
so lautet der #frapalymo-impuls no 20: „dialekt im text“. und alle, die jetzt in einem reinsprachigen gebiet aufgewachsen sein sollten, würde ich fragen, ob es das überhaupt gibt und dann empfehlen, nach dialekt und region zu googeln – man findet ja so gut wie alles im netz….
und das kleingedruckte: gebt mir gerne über mail oder twitter bescheid, wenn ihr mitdichtet, dann kann ich den link zu eurem blog tweeten. oder stellt euer gedicht oder den link zu eurem gedicht an dem jeweiligen tag in das kommentarfeld unter meinem gedicht ein. kennung über twitter ist #frapalymo und ich bin @FrauPaulchen.
Auswildern
Hier ist ein schöner Platz
Für meine Hasensprache
Die anhängliche
Ich habe zwei Hasen und
Zwei Sprachen für die Hasen
Die zweisprachigen
Nun schweigen sie öfter
Alle vier
Wenn jemand fragt
Sprichst du immer noch
Hochdeutsch mit den Hasen
Gebe ich es zu
Ich spreche nur diese
Ans Herz gewachsene
Anhängliche obwohl
Das zweisprachige Zweisein
Fort ist
Ich öffne ihr jetzt die Hasentür
Der nutzlosen Sprache
Setze sie süferli aus
Si zaagget no chli
Viu zgärn hase
myni
Hase
sprach
Zwei von unzähligen berndeutschen Eigenheiten: „süferli“ (behutsam) und zaagge (trödeln, zaudern).
also zu schön ist das
zweisprachige hasen !
danke Esther für die übersetzung – zaage konnt ich mir fast denken, aber bei süferli wär ich nicht von allein draufgekommen