du hast es versucht
du hast es versucht
dieser sommertag im september
wir waren schwimmen am see
so viele leute
allein
die schlange an der pommesbude
das gefühl dieses stets abwesenden hungers
es war still da wusste ich
das habe ich gefühlt wie eben dieser moment
zu fühlen ist
nichts dann alles
dann nichts
verzeih
ich nicht
das ist gedicht no. 21 von frau paulchen für den #frapalymo, und der impuls lautete „die basis eures texts ist ein geheimnis“.
30 tage, 30 gedichte, no excuses: wer beim #frapalymo mitmachen mag, kann dies entweder für sich tun und die impulse für die eigene schreibstube nutzen. oder im unten stehenden kommentarfeld seinen blog/webseite verlinken. oder das gedicht selbst über das kommentarfeld hochladen. oder auch einfach sonst einen kommentar hinterlassen. ähnlich über twitter mit link und kennung #frapalymo und @FrauPaulchen
süße verlockung
auf augenhöhe
viele kleine bunte
herz herz klopfen
mund giert augen starren hände wollen
kleine bunte viele
verlockend süße
in greifhöhe
schnell schnell
traust du dich
nicht?
herzherzklopfen
schnell und raus
aus Tante Emmas Laden
Dieser Moment der Wahrheit
zwischen den vier Augen
den zwei Herzen
dem Anfang dem Ende
ein schmaler Grat
dass es vorbei war
dass wir zu dritt waren
dass sie schon wartete auf dich
geheimnis
flüsterndes an der nachtwand
damals als etwas zerbrach
unter der wucht des schmerzes
mein ich in verschleierter landschaft neu
sich erfand damals
als die seele in eilpost
das geschriebene zuhause verließ
ein blitz.licht! stern.brennender regen
jenseits aller zeiten der himmel mir
damals im balanceakt des schweigens
neu sich zeigte
Ich hoffe, es richtig verstanden zu haben, dass das Geheimnis nicht preis gegeben wird in den Zeilen. Es ist bei mir ganz sicher der Fall und auch nicht zu ahnen.
https://naturinsilben.wordpress.com/2015/11/21/auch-suppenkasper/
Gruß,
Silbia
Schön ansteckend :-))
Danke! 🙂
Gruß,
Silbia
Liebe Sophie, danke für diesen schönen Impuls und für dein mich bewegendes Gedicht! Es atmet unter meiner Leserhaut.
Stetig unsichtbar
ein hin und ein her
Verstehen von Worten
Geheimes in Dir
Getaucht in Gefühlen
Stillschweigen in mir
staunen erblühen
Verbergen die Zeit
Deckt auf um zu Leben
Geheimnis verschweigt
mein geheimer schrank
ist eine nissenhütte am waldrand
mit blecherner tür
durch die man sich bückt
meine regenhaut
hänge ich über den stuhl
und sage dem zahnlosen
einen guten morgen
tatternd und lächelnd
bringt er mir kaffee aus kastanien
und fragt mich
ob mein weg durch den sturm
eine freude war
und wie ich den ohrring finde
so herrlich rundspitz
in seinem gefängnis liegt
und ob ich etwas aufschreiben kann
ein papiergedicht
nimm die blätter mit
vor die stadt streue sie
in die gräben
Dieses Geheimnis stammt von der Terrasse des Energiebunkers in Hamburg-Veddel, und ich kenne es selbst nicht.
http://wp.me/p3Rppc-bf
https://eulenschwinge.wordpress.com/2015/11/21/frapalymo-impuls-21/
Anna
da das Thema so ganz meins ist, gibt es noch ein zweites (kleines) Gedicht:
.
geheimnisse sind
bleiglöckchen
die mir an meine windjacke
gesteckt werden
dass ich ganz vorsichtig
gehen muss
Netzwerk
Ob meine Maus sich schämt
Für die heimlichen Ausflüge
Ihres Zeigers zu Gesichtern
Die nichts wissen von sich
Als Halbgeschwister
Ob meine Maus sie spürt
Im Nacken die Versuchung
Zu tippen Grüßen Sie
Ihren Vater zum Geburtstag
Er ist auch meiner
Ob der sich schämt für seinen
Maustreiber die angesteuerte Maus
Vernascht verdrückt verwandt verklickert
Ob sie kämen die drei Schwestern
Zur Schwelle der Chronik
Meine Maus klickt
Weder rechts noch links
Noch Freund
Der Riss von Gestern –
wie HEUTE entstanden,
kein tapferes Schneiderlein,
das kommt und näht.
Kein Heile-Segen-Lied
von einer Mutter.
Es ist Rumpumpel,
das weint.
Kein Seelöwe.
es nährte sich von seiner angst
als sie sich näher kamen
und sie bemerkt es nicht
lernte ihn nicht kennen
nicht unterscheiden.
er wob dieses netz um sich
und legte es nicht ab
es ward seine zweite haut
war teil von ihm
mit der zeit ganz selbstverständlich.
rannte mit ihm die rolltreppe runter
um sie am bahngleis zu willkommen
legte sich zwischen ihre küsse
versteckte sich im erzählten leben
und abends schlief es mit ihnen ein.
es wütete, wenn sie die falsche frage stellte
war oft gekränkt
und lief davon mit ihm
wollt gesehen werden
und versteckte sich.
sie kamen sich nie nah
auch wenn sie’s gerne glaubten
ihre hände fanden keinen weg
ihr blick blieb aussen vor
ihr herz setzte staub an.
und ihr verstand
verstand erst viel später
was sie es eigentlich
schon lange ahnte.
Ein sehr bewegendes Gedicht, liebe Ruth.
Vom Unrat
Auf steilen Stiegen
nur spärlich beleuchtet
hinabgestiegen.
Im Spinnengeweb
verfangen
Gedanken verklebt.
Trübes Licht
flackernd
auf maroden Mauern.
Eine Tür
dahinter
dunkles Nichts.
Du
und nur Du
bist meine Leiche
im Keller.
erzähldochmal, weißtdunoch,sagdochschon,garnichtwahr,verratesmir,glaubichnicht,unerhört,verschworen,gehtdichgarnichtsan,nundann…
von @HerrWortranken:
http://uzdz.blogspot.de/2015/11/anigma-frapalymo-2015-nov-21.html?spref=tw
von ludwig / @springvogel:
hm …
ein ei
ins hm … heim
geh heim ins
geheimnis
ei
Es war gar kein Geheimnis,
du hast dich bloss
geschämt
https://mauletti.wordpress.com/2015/11/22/naerrisch/
Drei graue Kiesel
hat er gesehen
liegen am Grund des Sees
im Mondlicht
von toten, braunen Algen
getrennt
die Kälte kehrt wieder
immer
sucht er die Orte
die Heimat wären
paso doble
autonom in der inspiration versteckt
im subjekt kein zwang
zur interaktion sozial
gebundenes ritual
möglichkeitserschreckt
in bewegungsunion behutsam
brachial
schatten an der Wand,Zwirli ist hier,Mama sieht ihn,Opa nicht,der Junge mag ihn,Zwirli mag schwarze Löcher…Himbeereis mag er auch
mein Freund der Bär…und ich würde ihm ohne Bedenken…meine Mütze schenken…
https://traumspruch.wordpress.com/2015/11/21/mein-freund-der-bar/
mitwissen
das versteck ist nicht sicher
es fällt in die eigene
grube
wo ein geheimnis
das nächste
vergisst
elbée