#frapalymo 21nov15: dieser sommertag

du hast es versucht
du hast es versucht
dieser sommertag im september
wir waren schwimmen am see
so viele leute
allein
die schlange an der pommesbude
das gefühl dieses stets abwesenden hungers
es war still da wusste ich
das habe ich gefühlt wie eben dieser moment
zu fühlen ist
nichts dann alles
dann nichts
verzeih
ich nicht


das ist gedicht no. 21 von frau paulchen für den #frapalymo, und der impuls lautete „die basis eures texts ist ein geheimnis“.

30 tage, 30 gedichte, no excuses: wer beim #frapalymo mitmachen mag, kann dies entweder für sich tun und die impulse für die eigene schreibstube nutzen. oder im unten stehenden kommentarfeld seinen blog/webseite verlinken. oder das gedicht selbst über das kommentarfeld hochladen. oder auch einfach sonst einen kommentar hinterlassen. ähnlich über twitter mit link und kennung #frapalymo und @FrauPaulchen

27 thoughts on “#frapalymo 21nov15: dieser sommertag

  1. süße verlockung
    auf augenhöhe
    viele kleine bunte
    herz herz klopfen
    mund giert augen starren hände wollen
    kleine bunte viele
    verlockend süße
    in greifhöhe
    schnell schnell
    traust du dich
    nicht?
    herzherzklopfen
    schnell und raus
    aus Tante Emmas Laden

  2. Gerda Steger says:

    geheimnis

    flüsterndes an der nachtwand
    damals als etwas zerbrach

    unter der wucht des schmerzes
    mein ich in verschleierter landschaft neu
    sich erfand damals

    als die seele in eilpost
    das geschriebene zuhause verließ

    ein blitz.licht! stern.brennender regen
    jenseits aller zeiten der himmel mir
    damals im balanceakt des schweigens
    neu sich zeigte

  3. Keksreicher says:

    Stetig unsichtbar
    ein hin und ein her
    Verstehen von Worten
    Geheimes in Dir
    Getaucht in Gefühlen
    Stillschweigen in mir
    staunen erblühen
    Verbergen die Zeit
    Deckt auf um zu Leben
    Geheimnis verschweigt

  4. mein geheimer schrank
    ist eine nissenhütte am waldrand
    mit blecherner tür
    durch die man sich bückt
    meine regenhaut
    hänge ich über den stuhl
    und sage dem zahnlosen
    einen guten morgen
    tatternd und lächelnd
    bringt er mir kaffee aus kastanien
    und fragt mich
    ob mein weg durch den sturm
    eine freude war
    und wie ich den ohrring finde
    so herrlich rundspitz
    in seinem gefängnis liegt
    und ob ich etwas aufschreiben kann
    ein papiergedicht
    nimm die blätter mit
    vor die stadt streue sie
    in die gräben

  5. Esther says:

    Netzwerk

    Ob meine Maus sich schämt
    Für die heimlichen Ausflüge
    Ihres Zeigers zu Gesichtern
    Die nichts wissen von sich
    Als Halbgeschwister

    Ob meine Maus sie spürt
    Im Nacken die Versuchung
    Zu tippen Grüßen Sie
    Ihren Vater zum Geburtstag
    Er ist auch meiner

    Ob der sich schämt für seinen
    Maustreiber die angesteuerte Maus
    Vernascht verdrückt verwandt verklickert
    Ob sie kämen die drei Schwestern
    Zur Schwelle der Chronik

    Meine Maus klickt
    Weder rechts noch links
    Noch Freund

  6. Der Riss von Gestern –
    wie HEUTE entstanden,
    kein tapferes Schneiderlein,
    das kommt und näht.
    Kein Heile-Segen-Lied
    von einer Mutter.
    Es ist Rumpumpel,
    das weint.
    Kein Seelöwe.

  7. Ruth says:

    es nährte sich von seiner angst
    als sie sich näher kamen
    und sie bemerkt es nicht
    lernte ihn nicht kennen
    nicht unterscheiden.

    er wob dieses netz um sich
    und legte es nicht ab
    es ward seine zweite haut
    war teil von ihm
    mit der zeit ganz selbstverständlich.

    rannte mit ihm die rolltreppe runter
    um sie am bahngleis zu willkommen
    legte sich zwischen ihre küsse
    versteckte sich im erzählten leben
    und abends schlief es mit ihnen ein.

    es wütete, wenn sie die falsche frage stellte
    war oft gekränkt
    und lief davon mit ihm
    wollt gesehen werden
    und versteckte sich.

    sie kamen sich nie nah
    auch wenn sie’s gerne glaubten
    ihre hände fanden keinen weg
    ihr blick blieb aussen vor
    ihr herz setzte staub an.

    und ihr verstand
    verstand erst viel später
    was sie es eigentlich
    schon lange ahnte.

  8. Birgit Philipp says:

    Vom Unrat

    Auf steilen Stiegen
    nur spärlich beleuchtet
    hinabgestiegen.

    Im Spinnengeweb
    verfangen
    Gedanken verklebt.

    Trübes Licht
    flackernd
    auf maroden Mauern.

    Eine Tür
    dahinter
    dunkles Nichts.

    Du
    und nur Du
    bist meine Leiche
    im Keller.

  9. roteFrau says:

    erzähldochmal, weißtdunoch,sagdochschon,garnichtwahr,verratesmir,glaubichnicht,unerhört,verschworen,gehtdichgarnichtsan,nundann…

  10. roteFrau says:

    schatten an der Wand,Zwirli ist hier,Mama sieht ihn,Opa nicht,der Junge mag ihn,Zwirli mag schwarze Löcher…Himbeereis mag er auch

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