lag ich unter blau und wünschte mich weg
hinter griesbreibergen unter marzipankartoffelhimmeln
wäre ich jung ach wäre ich jung
wünschte mich fliegend als täubchen und gegart
am fuß das papierröschen gewickelt
für ein paar stunden wäre alles
vergessen ich unter blau
und wünschte mir
das ist gedicht no. 26 von frau paulchen für den #frapalymo, und der impuls lautete „eine verschließbare zuckerdose, einst ein kleines schlaraffenland“. und ich danke @birkenbaer nochmals ganz herzlich für tweet und inspiration!
30 tage, 30 gedichte, no excuses: wer beim #frapalymo mitmachen mag, kann dies entweder für sich tun und die impulse für die eigene schreibstube nutzen. oder im unten stehenden kommentarfeld seinen blog/webseite verlinken. oder das gedicht selbst über das kommentarfeld hochladen. oder auch einfach sonst einen kommentar hinterlassen. ähnlich über twitter mit link und kennung #frapalymo und @FrauPaulchen
Süßigkeiten waren selten,
verschließbare Dosen auch …
https://naturinsilben.wordpress.com/2015/11/26/mein-begehrtes-stueck/
Gruß,
Silbia
Vom Kind
Auf dem obersten Regal
in Grossmutters Speisekammer
stand ein Honigtopf.
Zwischen den Gläsern,
Marmeladen und Gelees,
Sommer erinnernd.
In dunklen Nächten
diente der Honig
zum Trost.
An stillen Abenden
küsste er
die weisse Milch.
Die Grossmutter
erschien dem Kind
unermesslich süss und reich.
Den Löffel eintauchend
in eingefangenes Sonnenlicht
golden wärmend.
Dem Kind aber
blieb der Honigtopf
unerreichbar.
Und er verschwand
mit den Jahren.
Wie die Erinnerungen.
Der Himmel voller Mond und
schlaflos Der kleine Häwelmann* putzmunter
wie das kleine Mädchen in seinem Bettchen
die silberne Dose mit dem Würfelzucker
einszweidrei tropft Großmutter
die bittere Schlafmedizin –
noch heute den Geschmack auf der Zunge
(* Märchen von Theodor Storm, 1849)
Klang gekurbelt melodiös
hebt und senkt sich Silberplättchen
Festes Zäpfchen auf der Rolle
unermüdlich spielt endlos
Immer wieder dreht sich neu das Leben
Tanzt Madame beim öffnen
Zuckerfein
Zwischen dem Pflaster
verritzt
versteckt
verloren
meinen Kinderaugen nah
die Münze
getauscht im
Krämer-Paradies
rotblaugrüngelbe Süße
in Mengen
Zahngeklebt
genirscht
im Versteck
allein
und abends Bauchweh.
(Da sind mir zwischen Tür und Angel der Morgenhektik ein paar Fehler unterlaufen; also nochmal in Reinschrift)
Zwischen dem Pflaster
verritzt
versteckt
verloren
meinen Kinderaugen nah
die Münze
getauscht im
Krämer-Paradies
rotblaugrüngelbe Süße
in Mengen
zahngeklebt
geknirscht
im Versteck
allein
und abends Bauchweh.
Weihnachtsatem
knisterndes Verlangen heute noch
nach einer Dose voll Liebe
(der unersetzbaren blauen mir)
mit den Windmühlen, Antjes Lächeln und
den Holzpatinnen Kindheitsstraßen durchschritten
immer wenn Dezemberhimmeln glühten,
hüteten Großmutters Hände gebackene Kekse,
diesen Duft zitronengelber Monde
und Sternen.Geflüster fern
in dieser mir unersetzbaren Dose
mein Weihnachtssehnen!
Diesmal gaaaanz anders
http://wp.me/p3Rppc-bQ
Meine „Dosis in der Dose“ findet ihr hier:
http://www.märchenbrunnen.de/freiraum-1.html
Euch einen süßen Tag!
von @HerrWortranken:
http://uzdz.blogspot.de/2015/11/bonmot-frapalymo-2015-nov-26.html?spref=tw
https://eulenschwinge.wordpress.com/2015/11/26/rosenwasserwitterung/
Anna, marzipansüchtig
Von mir heute ein schnelles Elfchen:
http://www.schreib-t-raum.de/2015/11/26/frapalymo-nov2015-26/
in Zuckerwattewolken
klebrig süße Worte verpackt
ich hasse es
„Beehren sie und bald wieder!“
flötet die Hallöchen-Tante
in ihrem Rosa-Glitzer-Wunderland
ich will das nicht
denn mit eurem dutzi dutzi trallala
ist nicht alles wunderbar
das klebrige Karamell
in euren Mäulern
kann mich mal
bis nächstes Jahr!
nostalgie
puderzuckerbestäubt
gedanken karamelisieren
erinnerungsbetäubt
genüsse sensibilisieren
im ego brillieren
die zukunft vertikutieren
Viele Kistchen
mit kleinen Gefährten
im Kellerzimmer verstaut
beim Klavier
und der Eckbank mit Stauraum
dem alten Küchentisch
Heftchen
Burgen
und Helden
verlässliche Welten
Verständnis und Trost
Dose,rot,Tupfen,weiß,Deckel auf,raschel,Duft, Karamell,Zimt,herausgehuscht,der kleine Hausgeist,husch…ein Zimtstern bleibt zurück
himbeerkonfitüre
unter dem lachenden gesicht
puderzuckerwange an puderzuckerwange
Wie schön!
danke sehr. und aber auch lecker! 🙂
das süßgeräusch
wenn man den zuckerdosendeckel
ablegt –
ins weißgebirge hineinschürft
schroffe quaderchen baggert
glitzerndes gries –
Au Backe, grammatisch UND orthografisch falsch! :'(
Die letzte Zeile muss heißen:
glitzernder grieß
grieß Hirn vom Himmel!
glitzerndeN grieß
Herrlich – der Text und deine Anmerkungen!
säugetier
daumen bonbons
schokopralinen
lollis weingummi
– nein keine austern
aber lutschen
und schlürfen
tröstet
elbée
Zuckerdose
In Omas Küchenbüffet
war sie die Schönste
neben der Kaffeekanne
die einzige Überlebende
auf der Flucht
brach nur ein Henkel
es war nicht der Würfelzucker
darin
den ich liebte
es war die Geschichte
schön, frau frog, dich wiederzulesen.
von @keksreicher:
Klang gekurbelt melodiös
hebt und senkt sich Silberplättchen
Festes Zäpfchen auf der Rolle
unermüdlich spielt endlos
Immer wieder dreht sich neu das Leben
Tanzt Madame beim öffnen
Zuckerfein
… Zuckerschlecken
oder auch nicht
https://traumspruch.wordpress.com/2015/11/26/zuckerdose/