#frapalymo19mai16: hier im wald

ein wald im mai. hier spukt mein ganzes leben.*
ich sehe hinter jedem baum auch ast die fratzigen
gestalten. fühle sie in meinen gedanken
wie zeckenbisse am bein. ignorant. zu anfangs. sie
juken kratzen hirnhautentzündung werden. im alles-zu-spät. so
schön ist das nicht das grüne farn das
dunkle moos der schmetterling im lost place paradise.
so düster mehr. so tief. verloren. die seelensuche
der gespensterjagd gewichen. mein leben. so.
hier im wald. mai.

 

das ist gedicht no. 19 von frau paulchen für den #frapalymo, und der impuls lautete: „alle die gleiche anfangszeile „ein wald im mai. hier spukt mein ganzes leben.“ nach tomas tranströmers* gedicht „alkäisch“

30 tage, 30 gedichte, no excuses: wer beim #frapalymo mitmachen mag, kann dies entweder für sich tun und die impulse für die eigene schreibstube nutzen. oder im unten stehenden kommentarfeld seinen blog/webseite verlinken. oder das gedicht selbst über das kommentarfeld hochladen. oder auch einfach sonst einen kommentar hinterlassen. ähnlich über twitter mit link und kennung #frapalymo und @FrauPaulchen

40 thoughts on “#frapalymo19mai16: hier im wald

  1. Matthias Doellert says:

    ein wald im mai. hier spukt mein ganzes leben.

    ein ganzes leben spukt im mai. hier mein wald.

    hier mein leben im maiwald. ein ganzes spukt.

    mein ganzes spukt im mai. hier ein waldleben.

    ganzes leben im wald. ein mai spukt mein hier.

    spukt mein leben hier im mai. ein waldganzes.

    mein maileben hier im wald spukt. ein ganzes.

    Im mai spukt mein ganzes leben hier waldein..

  2. roteFrau says:

    „ein Wald im Mai.Hier spukt mein ganzes Leben“
    ich bin der Wald,ich bin der Meister,ich bin der Mai,ich bin…nun denn,dann…Prost!

  3. „Ein Wald im Mai.
    Hier spukt mein ganzes Leben.“(*)
    Es schlendert
    zwischen Buche und Eibe
    kniet neben
    Zitterpilzen
    und den weißen
    Holzkeulengeweihen
    träumt und verweilt
    atmet und schaut
    und schaut
    verlässt die Zeit
    und läuft und läuft
    verlässt
    die Zweifel
    verlässt sich
    darauf

    ((*)Zitat: Tomas Transströmer)

  4. Gerda Steger says:

    durch den Wald

    ein Wald im Mai, hier
    spukt mein ganzes Leben*,
    hier liegen die Schriften der Natur,
    da pflücken Vögel still
    die Bilder meiner Träume

    im Schattentanz der Bäume
    finde ich den Mai grünvernetzt
    mit meinen gesammelten Blättern:
    längst vergilbte unter taufrischen blättern
    deinen Herzschlag ver-
    worten und orten mich

    taumeltürme ich durch Nebel und Regen
    Sonnen.Worten entgegen,
    finde ich mich in
    Baum und Blume,
    Duft und Blatt fertig
    nicht werde mit Blätter-
    und Lichtsternzählen im Mai:
    Erinnerungen rufen mich!

    * Tomas Tranströmer

  5. ein wald im mai/
    hier spukt mein ganzes leben*

    damals war der wald
    mein marienmantel
    jeden saum kannte ich
    jede rüsche im wind
    sonnenbehütet lief ich
    über festlich gewohnte wege –

    dann goss mir jemand
    spuk in den kopf
    sprach von gefahrengespenstern
    halbblinden jägern
    und dass maria
    gar keinen mantel hat

  6. „Ein Wald im Mai,
    hier spukt mein ganzes Leben“ *
    die Äste der Bäume
    gute Geister
    wispern, tanzen

    Schlängelreigen

    Zartrosa der Duft der Heckenrosen
    in Spiralen hinaufgewirbelt
    zu meinem knirschenden Platz
    auf dem Hochsitz

    * Tomas Tranströmer

  7. yumami says:

    ein wald im mai. hier spukt mein ganzes leben.*
    die angst tanzt walzer. der sturm wiegt sich im takt.
    tapfer lächeln die nebel. und der mond weint leise.
    die sonne zittert einsam. die vögel bleiben stumm.
    der wildbach fröstelt. allein die klarheit streichelt mich.
    hier atmet mein ganzes leben. im wald im mai.

    * tomas tranströmer: „alkäisch“

  8. Esther says:

    Ein Wald im Mai hier spukt
    Mein Leben rückwärts
    Nebel
    Zieht durch die Stämme
    Auf die Lichtung
    Hüllt sie langsam ein
    Meine weiße Kuh
    Die mich immerzu
    Ansieht ihr sanftes Gesicht
    Verblasst
    Das Moos saugt den Nebel
    Zurück in den Wald im Mai
    Ihre Augen sind braun
    Wie ein Reh

  9. philosophina says:

    ein Wald im Mai
    hier spukt mein
    ganzes Leben
    in jedem Ast
    in jedem Blatt

    diese leise Melodie
    vergangenen Lebens
    sie lässt dich
    nicht mehr los
    nie mehr nie

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