schau dich um schau mein
kind wie sehr das überaus
einzug gehalten
dort steht die vase
maiglöckchen gepflückt zeigen
ihr zerbrechliches
das ist dir eigen
dass du auf das andere
blickst weißt so verstehst
wie alles miteinander
das ist gedicht no. 20 von frau paulchen für den #frapalymo, und der impuls lautete: „ein zehn-zeilen-text“ – und damit hinein in unseren countdown! irre, wie die zeit bislang verging…
30 tage, 30 gedichte, no excuses: wer beim #frapalymo mitmachen mag, kann dies entweder für sich tun und die impulse für die eigene schreibstube nutzen. oder im unten stehenden kommentarfeld seinen blog/webseite verlinken. oder das gedicht selbst über das kommentarfeld hochladen. oder auch einfach sonst einen kommentar hinterlassen. ähnlich über twitter mit link und kennung #frapalymo und @FrauPaulchen
von @downwright: https://schriftlicht.wordpress.com/2016/05/19/mezcal-konrad-bayers-gedenkend/
rein oder alt
zart oder baby
blut oder knall
safran oder apricot
zitronen oder mais
moos oder frosch
azur oder königs
magenta oder pink
schokoladen oder reh
pech oder kohlraben
was für eine lustige Idee – würde auch gern mal so etwas Leichtes verdichten …
Das wirst du! Ich lese dich sehr gerne. (Und regelmässig; auch wenn ich selber nur undiszipliniert teilnehme…)
Angst kommt wieder
Adern leer – erkaltet
die alte Geschichte faltet
nassblassen, schmutzigen Flieder
graugrüne Kerben
dunkeln am Wegrand
erinnern an Sterben
schwarzfaulender Sand
nachtfahles Werben
mit kühlender Hand
Wenn Angst und Schmerz die Seele zerreißen, hinterlassen sie Kerben, dafür aber auch neue sprachliche Bilder. Dein Gedicht, lieber Klaus, offenbart es uns: wundervolle Metaphern sind die Antwort auf die innere Zerstörung.
Ich danke Dir, liebe Gerda. Ich bin Sophie immer wieder sehr dankbar für ihre Anregungen, sie ermöglichen mir, überhaupt etwas zu schreiben.
wenn Kinder träumen
fingern Wichtelfinger durch blaue Lüfte,
wühlen kleingroße Augen im Sand
der Wüste ziehen Gedanken.Karawanen
über unseren Köpfen die Säbel
blitzen, singen Bäume vom Licht fern
die Segelschiffe fliegen über
den Leuchtturm in uns:
alles fliegt zu dir*
fingern Wichtelfinger durch blaue Lüfte,
fängt der Traum das Leben ein
* aus einer Mozart Arie
Liebe Gerda, so schön poetisch, fast kindergedichtig, ohne kindertümelnde Niedlichkeit – so möchte man seine Kinder zu Poesie verführen! Und auch die Erwachsene freut sich.
so? oder so? oder so (vielleicht)? …
https://eulenschwinge.wordpress.com/2016/05/20/wie/
Im schattigen Kellerraum
trällerten ein Kalligraf
und eine Solarzelle
liebestoll kunstvolle Herzlieder.
Eine Kollektion Lederbälle
zerknallte die Stammzelle
lieblicher Zustimmung:
der Kalligraf war hellwach,
die Solarzelle – zweifellos –
zerschellt.
Liebe Marlies,
wie heiter verspielt – trotz des tragischen Ausgangs! Toll, diese durchgehenden l-Doppelungen.
Zehn Zeilen, da denke ich sofort auch an zehn Finger…
https://naturinsilben.wordpress.com/2016/05/20/musikalische-welten/
Summende Grüße,
Silbia
Das ging mir ganz ähnlich – ich dachte spontan an zehn Zeh(e)n.
🙂
Liebe Anna, deine musikalischen Welten spieen sich mir ganz warm ins Auge.
Zehn Zeilen waren uns erlaubt. Das reicht für eine Begegnung der besonderen Art, die inhaltlich diesmal weder mit Zehn noch mit Jubiläum zu tun hat:
http://wp.me/p3Rppc-o4
er war erst sieben
als sein vater anfing
ihm die brille von der nase
zu prügeln
mit sechzehn schlug er
das erste Mal zurück
mit einundfünzig die letzten
sätze am sterbebett
ohne reue der vater
unversöhnt
Das Skelett eines alltäglichen Dramas: so trocken treibt es die Gänsehaut über den Rücken. Groß.
Danke, liebe Ule.
Ich bin ja das erste Mal beim frapalymo dabei … und sehe nicht nur mich selbst im Spiegel der Texte, sondern auch, wie anders andere dichten. Offenbar liegt mir mehr der trockene, schlichte, schnörkellose Stil – vielleicht bekomme ich damit ja auch mal etwas Lustiges, Verrücktes, Leichtes hin …
schließe mich an, yumami – ein starker text! schön, dass du dabei bist. ich bin im großen und ganzen ja auch eher die schnörkellose (zumindest empfinde ich mich als solche), deshalb liegt mir das sehr.
lieben gruß. sophie
Danke, liebe Sophie – fühle mich gut aufgehoben und getragen hier !
Zeilen, die das Leben leider nur zu oft schreibt. Wer das nicht hautnah erlebt, kann sich auch viel schwerer da hineinleben bzw. deine Verse mit deinen Augen verstehend lesen. Traurigschön aus dem Leben gegriffen!
Danke auch Dir, liebe Gerda
zehn sätze/aus zehn Worten/zehn worte/wortwörtlich/Worte zehn/Worte stehn/alle zehn/sätze sitzen/Worte stehen… auf Zehenspitzen !
super, diese Wortspielerei – und die Kombination aus den Impulsen „10 Wörter“ und „10 Zeilen“ – besonders gefallen mir die Worte auf Zehenspitzen 🙂
Leichtfüßig heiter lässt 10 Zeilen wortspielen. Gefällt mir gut!
Zehn Zeilen zwar, doch sonst nichts mit der Zehn…
http://stachelvieh.de/?p=7445&preview=true
… Oh Muse, oh Muse
https://traumspruch.wordpress.com/2016/05/20/segappel-aus-der-mammelsappe/
…segappel 😉
Oh, außerordentlich erquickend, dieses Übermutsgemuse! Kompliment an die Dame, wohl uns, wenn solche Helferinnen unsre Hände führen.
Wirklich „massiv musenmunter“, dein Akrostichon!
Gedicht auf Knien
Rau wie Augenbrauen
Die dem Regen
Schüsseln kopfüber
Unterschieben
Mit bekümmertem Blick
Auf die zwei schimmernd
Steigenden Seen
Wo kein Schiff
Klaren Blick an Bord holt
von @HerrWortranken: http://uzdz.blogspot.de/2016/05/blog-post_20.html
von nortina: https://lovelycurses.com/2016/05/20/fading-memory/
von bee ein schönes spiel mit silben pro zeile: http://beehalton.com/2016/05/english-frapalymo-poem-on-20may16.html
von @philosophina:
eine
Zahl
ein
Wort
nicht
mehr
nicht
weniger
10
Zehn
von @alilicj: https://worteausdemwunderland.wordpress.com/2016/05/21/suesser-schlaf/