ich bin zurück in der zukunft mit dem geschmack von zuckerwatte
unbeschwerte geschmeckte kindheit
und der ruf der mutter
das sei künstlich und schmecke nach nichts außer nach süß
waisenworte des jahres 82
den rosa klebetraum in der hand
das nadelstreifenkostüm um meinen körper gewickelt
sehe ich mich in den augen der anderen lache
lache das absurde aus meiner brust
und kehre erneut zurück in die zukunft
zum weißen baumwollhängerchen zur
hängematte zum ich
das ist gedicht no. 25 von frau paulchen für den #frapalymo, und der impuls lautete „filmtitel“ – bei mir unschwer zu erkennen – und wie geht es bei euch?
30 tage, 30 gedichte, no excuses: wer beim #frapalymo mitmachen mag, kann dies entweder für sich tun und die impulse für die eigene schreibstube nutzen. oder im unten stehenden kommentarfeld seinen blog/webseite verlinken. oder das gedicht selbst über das kommentarfeld hochladen. oder auch einfach sonst einen kommentar hinterlassen. ähnlich über twitter mit link und kennung #frapalymo und @FrauPaulchen
von @downwrighter: https://schriftlicht.wordpress.com/2016/05/25/coffee-to-walk/
Unten links Frau A.
frühstückt sommers wie winters
Punkt acht
Darüber Familie S.
mit den Irrwischkindern
hinter verschmierten Fensterscheiben
Herr B. oben rechts
auf dem Balkon
bläst ratlose Wölkchen in den Himmel
Und unten rechts turnt Mister X
der Star in meinem stummen Film
Ich, 2. Stock, Mitte
brauche kein TV ich habe
Das Fenster zum Hof
Das gefällt mir gut! Fast schon so lakonisch erzählt. Und ich kam nicht von selbst drauf 😉
Liebe Corinna,
das Fenster – es spukte auch in meinem Kopf – aber da nahm etwas anderes schon Raum ein.
Mit den Kräften der Kälte geboren,
hat sie einfach die Eiswelt versaut
und sich einen Palast der Liebe erbaut.
Die Eiskönigin – völlig unverfroren!
Herrlich verknappt, federleicht deine Verszeilen umrahmen Märchen. Film!
*verneig* 🙂
simple life
ich blickte hinter die wolken
morgens
an vormittagen
lernte ich vom leben
zu leben
die mittagssonne schien lang –
oft war es plackerei
in der hitze des tages
anzupacken und auszupacken
mit kühler haut
mich anzulehnen ans kostbare –
wie konnte die zeit
es heimlich zerbröckeln?
ich sehe risse und schrunden
mit gold vertäut –
der himmel spiegelt sich
in der ruhe
am abendtisch
ordne und liebe ich
zahnlos lächelnd
was vom tage übrig blieb*
„Jenseits der Stille“
Hat mich damals so beeindruckt, dass ich zwei Szenen noch heute immer wieder einmal sehr intensiv im Kopf habe.
https://naturinsilben.wordpress.com/2016/05/25/und-ich-glaube-es/
Stille Grüße,
Silbia
Dein Gedicht, liebe Silbia, balanciert leichtfüßig zwischen Empfinden und Reflexion in klangvollen Zeilen. Subtil die Wirkung! Zwischen deinen Zeilen ist auch die Stimme deiner Seele hörbar.
Gut erkannt, liebe Gerda.
Selten schreibe ich ohne Bezug zur Tiefe.
Danke dir!
das ist auch einer meiner Lieblingsfilme (mit wunderbarer Musik)
– und ich habe sofort die Szene vor Augen, als ihr Vater unerwartet bei ihrer Prüfung auftaucht und sie sich in der Gebärdensprache unterhalten
Ja, fein. Ich denke oft daran, als die Lehererin kam und sie falsch übersetzte.. 😉
wellengang
aus dem ozeanblau steigen bilder
licht. schatten die augen trüben
auch tausend und eine nacht ins innere
sich sternen, mein herz will fliegen
flügelgespannt blauende welten durch
segeln „and my heart will go on“…
damals wie heute mit dir:
„eine sättigung herrlicher zeichen“ *
*Jean-Luc-Godard (französisch-schweizerischer Regisseur, Drehbuchautor)
Der Impuls trifft auf meine Wim Wenders-Begeisterung. Ich finde ihn sehr ergiebig für meine Intermediale Reisen und habe für heute den ersten Hollywood-Film von Wenders, „Hammett“, ausgesucht, der unter chaotischen Bedingungen zwischen 1978 und 1982 nach einem Roman von Joe Gores gedreht wurde.
Und der Link:
http://wp.me/p3Rppc-oH
Liebe Ule, den erwähnten Film kenne ich zwar nicht, aber der daraus entspringende Impuls für dein Gedicht ist einfach Klasse. Sprachspielerisch werden rhythmische Klangbewegungen erzeugt – wie schön die i – Buchstaben bei dir tanzen, Worte wandern, sinnliche Momente ein Stück Leben erspüren.
Danke, liebe Gerda!
…vintery,mintery,cutery corn
https://traumspruch.wordpress.com/2016/05/25/kuckucksnest/
Unvergesslicher Film. Und ein sehr passender, schöner Text von dir. Toll, wie du in der Mitte den Rhythmus des Kinderreims aufgreifst. Das wird beim Lautlesen ganz deutlich.
Dein Gedicht ist von der Essenz her als auch vom Klang sehr ausdrucksstark, spricht mich sehr an. Einfach schön zu lesen!
Sein Herz schlägt
Daba Daba Dab
Ihr Herz schlägt
Daba Daba Dab
Ein Mann
und eine Frau
Daba Daba Dab
Daba Daba Dab
so banal
und so kompliziert
Ein Mann und eine Frau, Claude Lelouch, 1966
Soundtrack: https://www.youtube.com/watch?v=3UYTLIdjSyc
Das macht mir Spaß. Ich hatte sofort die Musik im Kopf durch deinen Text, den man darauf singen kann. Besser als YouTube!
„Besser als Youtube“ finde ich klasse ; nehme es mir fürs Kinder-Loben ins Repertoire….
Pool in Casablanca
Zwischen Bali Beach und
Malibu Bay Breeze schwimmt
Der neue Gast hin und her
Rührt in der sonnigen
Zellteilung des Wassers
In Netz und Schuppe
Steigt glitzernd heraus
Widmet sich wieder
Den Rührstäbchen
Sie taugen als Fahnenmast
Vor wankenden Wänden
Buckelnden Schwellen
Seltener als Kelle und Senklot
Am Beginn einer
Wunderbaren Freundschaft
ich laufe am strand
woher und wohin
der sturm umarmt mich
sind es meine tränen
oder weint das meer
die sehnsucht brennt
wie salz auf meiner Haut*
* Salz auf unserer Haut
(franz. Originaltitel: Les vaisseaux du cœur)
Ich bin dann doch beim Klassiker gelandet…
http://stachelvieh.de/2016/05/24/ueberlegung-nicht-ganz-ernst-frapalymo-no-24/
Hach, hatte es an der falschen Stelle gepostet – jetzt also auch hier:
Die Sixties: *Arabeske* mit Sophia Loren und Gregory Peck
https://eulenschwinge.wordpress.com/2016/05/25/arabeske/
Vertigo,schwindellos,hoffnungsfrei,erliebt,vermordet,Liebes-,Ränkespiel,schwindelt,Schwindel ist Schwindel…bleibt Schwindel,Ende!
Klingklangklingklang
quadrofiligraner
Ohrenschmaus –
Licht gedimmt,
nun geht es aus.
Über Blütenwiesen
reihenweise
geht die Reise
und das kleinste Bienchen
summsummsummt
Maja-gleich von Rittersporn
zu Mohn und Rose;
gelbbestaubt bald darauf
zur Wabe hin, zum Korb, zum Volk;
tänzelnd, zeigend, Nachricht gebend;
wird von Tropf zu Tropf,
zu Speise, Trank und Würze,
letztlich gar zu Honig im Kopf.
von nortina: https://lovelycurses.com/2016/05/25/deflowered/
von @alilicj: https://worteausdemwunderland.wordpress.com/2016/05/26/filmtitel-verdichtet/
from helen espinosa: https://helenespinosa.wordpress.com/2016/05/25/english-frapalymo-day-25-in-the-heart-of-the-sea/
Das ist das
ist eine Patrone
die letzte Hirschjagd
vor der Hölle
nur ein trostloser Rest
bleibt
ohne Hoffnung
(The Deer Hunter)