#frapalymo 4nov16: herbst

neben weichem zwischen weißem
spinne ich das eigene zurecht klar
vor allem
die luft farben haben ihr liebliches
längst eingebüßt wer könnte jetzt noch
an das neue
denken (hommage an den zerfall
wie er so daherkommt schön)
vor allem

 

das ist gedicht no. 4 von frau paulchen für den #frapalymo, und der impuls lautete „in die luft des herbstes mischt sich zärtlich wolle und milch.“ danke nochmals an karl aka @chrischa68 für diesen schönen tweet und die bilder, die dadurch entstehen dürfen!

30 tage, 30 gedichte, no excuses: wer beim #frapalymo mitmachen mag, kann dies entweder für sich tun und die impulse für die eigene schreibstube nutzen. oder im unten stehenden kommentarfeld seinen blog/webseite verlinken. oder das gedicht selbst über das kommentarfeld hochladen. oder auch einfach sonst einen kommentar hinterlassen. ähnlich über twitter mit link und kennung #frapalymo und @fraupaulchen

33 thoughts on “#frapalymo 4nov16: herbst

  1. Matthias Doellert says:

    Es raschelt, es rauscht. Und Farbe, wo immer die Blicke auch sind.
    Scharlachrote, Königsgelbe, Rotbraune,
    Kürbisorangene, Feuerrote, Sepiabraune, Dottergelbe
    Orangebraune, Karminrote, Gelbbraune, Purpurrote,
    Sonnenblumengelbe, Blutrote, Kastanienbraune,
    Senfgelbe, Rostrote, Schwarzbraune, Goldgelbe,
    Weinrote, Ockerbraune, Safrangelbe, Zinnoberrote…
    Des Herbstes eierlegende Wollmilchsau, die Farben der Blätter im Wind.

  2. Keksreicher says:

    Als hätte er einen Entschluss gefasst
    Er sollte sich verändern
    In eine andere Zeit spazieren
    Undurchsichtig milchig und leer
    Weglinks ein farbiger Rest
    Getränkt mit Tropfen an Tau
    Vergessen das Warme
    die Vertrautheit an Meer
    Zieht zeitlich ins Dunkel
    nimmt mit in den Raum
    das leuchten erwarten
    der kommende Traum

  3. Zeit der Heidschnucken

    Ausgeblüht die Heide
    letzte Feuer flackern
    wo der Schäfer singt
    vor der Schur
    und bei.
    Die Mütter tragen
    über flaches Land
    durch Regen, Wind und
    Bodennebel,
    wartend, duldend die
    Beschwerlichkeiten,
    werden zärtlich,
    endlos liebevoll
    Milchvorrat verteilen,
    wenn der Herbst gegangen
    und Wolliges an Zitzen hängt.

    • Liebe Sophie, ich habe versucht, etwas kursiv einzusetzen (siehe Text). Das ist mir misslungen. Kannst du es richten? Und vielen Dank, dass ich wieder dabei sein darf. Liebe Grüße

  4. roteFrau says:

    graue Blätter,grauer Himmel,graue Sonne,aufgedröselt,Masche für Masche,all die Farben…Den bunten Faden hatte sie längst verloren

  5. spätlingswerk

    wähnende wolkenherden
    werden um und umbra verwoben
    im streben nach oben
    in novemberfarben lang
    weilig das lachen
    verhalten lebensstarr
    bizarr in reim und zeit
    bereit für spätlings
    werk

  6. Als ich ankam war da
    im Sommer
    ein Berg
    und eine Spur
    Eis und Draht
    hinter den Wänden
    und keine Hand
    heute kam der Herbst
    mit Reif und dünnem Licht
    brachte mir
    kühle Seelenluft mit
    Brahms
    einen Abschied

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