#frapalymo 30nov16: chemie, dicht gepackt

der aggregatzustand eines tages
einzeln ausgelegt in stunden minutenverformt
und molekülartig überführt in die verbindungsnacht
verpufft

erinnerungsnebel der abzieht
ins gasöse der seelenwand dort
im rückblick
fluid

der nächste tag

 

das ist gedicht no. 30 von frau paulchen für den #frapalymo, und der impuls lautete „was wir heute sind, sind wir morgen nicht – veränderung“.

an dieser stelle bereits ein erster dank an euch alle! den richtigen dank und den ausblick auf das kommende mag ich euch morgen geben und heute lieber noch alle texte in ihrer pracht wirken lassen. bis morgen – wir lesen uns!

30 tage, 30 gedichte, no excuses: wer beim #frapalymo mitmachen mag, kann dies entweder für sich tun und die impulse für die eigene schreibstube nutzen. oder im unten stehenden kommentarfeld seinen blog/webseite verlinken. oder das gedicht selbst über das kommentarfeld hochladen. oder auch einfach sonst einen kommentar hinterlassen. ähnlich über twitter mit link und kennung #frapalymo und @fraupaulchen

65 thoughts on “#frapalymo 30nov16: chemie, dicht gepackt

  1. Matthias Doellert says:

    Veränderung

    Ziel uns’res Strebens
    im Fluss des Lebens.
    Und machen wir die Welt
    so wie sie uns gefällt
    bleibt immer auch ein Stück
    von uns selbst dabei zurück.

  2. Sie fragt nicht.
    Sie klopft nicht an.
    Sie kommt einfach.
    Schleicht sich an oder fällt
    mit der Tür ins Haus.
    Sie bringt dich um
    den Verstand.
    Zieht dir den Boden
    unter den Füßen
    weg. Überrumpelt dich
    aufs Charmanteste.
    Strahlt dich an
    frischgeboren.
    Veränderung
    und du –
    ergibst dich

  3. Gerda Steger says:

    ich selbst sein
    eine brennende kerze
    zeichnet mein heute

    die bilder meiner seelenwand mit
    hinüber in den morgen danach,
    den mich weitenden raum
    meiner letzten lebensstufe,
    weiter zu tragen kerzen

    licht immer deiner augen ich
    selbst mir sein im täglichen ringen
    wachse weiter ich

    wachse bis zum ruf der zeit
    dem ewigen licht entgegen!

  4. Gerda Steger says:

    Liebe Sophie, dein Gedicht ein poetisch vielsagendes Gebilde und zeugt von Sprachmacht! Es geht mir unter die Haut. Wundervolle Reflexe von Spiegelungen!
    Danke fürs Lesen!

    Danke, liebe Sophie, auch für all deine inspirierenden Schreibimpulse, die das Novembergrau belebten, die Gedankenwelt lichteten, und immer wieder mich auch bei all den täglichen Verpflichtungen magnetisierten.

    Dein „frapalymo“ wie auch das tägliche Lesen der vielfältigen lyrischen Texte von euch allen war nicht nur spannend schön, wirkte wirklich wie ein Magnet täglich auf mich!

    Herzlichen Dank geht an dich, liebe Sophie, und an euch allen für so viel mich wärmendes Schreibfeuer!
    Eine besinnlich schöne Advent- und Weihnachtszeit mit warmen Lichtgrüßen euch allen!
    Gerda

  5. … Mein zuletzt Gesagtes, diesjähriges, frapalymo …

    VERBLEIB

    Leben, gegeben mit Labung der Liebe.
    Geneigtheit verzehret das Dasein, im Jetzt.
    Menschheit vergisst sich, als Schöpfung der Triebe.
    Im Tode verbleibt uns, Gedenken, zu Letzt.

  6. roteFrau says:

    ich muss mich verändern?morgen besser?morgen mehr?nicht im ich vollendet sein? …sein wer ich bin…ich bin die Veränderung in mir

    … Gehabt euch wohl, seid ihr selbst. Herzlichen Dank, es war schön mit euch.

  7. Esther Ackermann says:

    Spielzeit

    Sein Eintreten mischt die Luft auf
    Schon vor dem Diktat fangen
    Die Finger an zu flattern

    Operndramaturg von
    Zum Intendanten in
    Berufen
    Übernimmt auf nächste
    Presseverteiler

    Dreamteam waren wir
    Erster Zeitungsleser bin ich
    Fremder als jene Stadt
    Verstummt in der Sparte
    Gratulation

  8. warum nur

    .
    Warum nur
    mal ich schön
    die Dinge mir

    wenn doch die Welt
    oft schöne Dinge
    im Verborgnen hält

    Was ist der Mensch
    vom Hirn geleitet
    ohne Seele

    Der Verstand
    erreicht
    doch Herzen nicht

    Es sehen Kinderhände
    ungetrübt die Farben noch
    … und wenn sie malen –

    erzählen sie vom Paradies

  9. Holme wie vergessene Stoppeln
    auf meinen Feldern
    fristen Luftschlossgerüste
    ziellose Streben
    liegen verstreut
    und warten
    auf einen Jungen nicht mehr
    und warten
    auf andere Generationen

    • Gerda Steger says:

      So traurigschön wehen deine Verszeilen, lieber Klaus, dem Leser entgegen! Bleiben nicht viele unserer Träume irgendwo auf der Strecke zurück? Gibt es überhaupt ein Leben ohne Luftschlossgerüste? Sie sind dennoch eine Bereicherung, denn sie lassen uns auch meistens innerlich reifen.

    • Gerda Steger says:

      Und ich habe auch oft an dich, liebe Ulrike, gedacht, deine geschriebenen Bilder sogar vermisst. Vor allem auch dann, als ich die katastrophalen Unwetterberichte aus Italien im Fernseher mitbekam.
      Lichtgrüße zu dir, nach Italien (bin ein Italienfan)!
      Gerda

  10. november 2016

    tage dichter poesie
    vergangen im steigflug
    miteinander
    ab morgen reale lethargie
    wieder zug um zug
    durcheinander
    @fraupaulchens impuls war
    wunderbar veränderbar

    * … danke … *

  11. Ich –
    Ich –
    Ich –
    sagte gestern, denke heute, weiß es morgen
    Ich –
    Ich –
    Ich –
    war, bin, werde sein – anders.

    Ist es der Stein, der sich eher ändert
    als meine Meinung?
    Vom Wasser gewaschen,
    von Luft getrocknet,
    vom Feuer zersprengt,
    Geröll gewesen, jetzt Sand – zerrieben
    von den Meinungen anderer,
    zu Erde geworden.
    Wäre ich gern so geblieben?
    Starrsinnig?
    Ein Stein? Nein –
    denke ich. An Brecht.

  12. Liebe Sophie, es hat mir sehr viel Vergnügen bereitet, den November mit Worten zu füllen. Wie sie daher kamen. Und es verändert mich – täglich. Es hält mich auf Spannung in Vorfreude auf das Lesen von all denen, die hier so treu geschrieben haben. Als ich „damals“ zu frapalymo stieß, hatte ich keine Ahnung, ob es mir gefällt oder nicht. Und dann wurde ich süchtig!!!
    Ich danke dir sehr für diese Plattform – lehrreich und voller Freue und Spaß – mit all den guten Gedichten und Kommentaren, die sich hier versammelt haben. Nun kann ich nur sagen: Alles Gute für dich und all die anderen DichterInnen und DenkerInnen und – ja, schade aber auch. Es ist vorbei.
    Liebe Grüße in die Runde. Habt alle eine schöne Winterzeit.

  13. selbst stillstand ist veränderung
    weil alles mit etwas verbunden ist
    ändert sich etwas ändert sich alles

    das gleiche im neuen
    das einzig konstante im
    leben ist veränderung

  14. Das Leben
    diese alte Wandelhalle
    ohne Fußbodenheizung
    ich wandle darin
    kreuz und quer
    treppauf
    treppab
    Und bräche ihr Dach auch ein
    aus ihren Brunnen
    sprudelte immer noch
    das Wasser
    das meinen Durst stillt
    jeden Tag neu

  15. Hina Artemon (@HArtemon) says:

    Liebe Sophie,
    das ist ein Ersatz-Haiku, denn meine sonstigen Ideen waren alle zu langwierig und schwierig…
    Aber ich wollte auf jeden Fall die Gelegenheit nutzen, noch einen Beitrag zu senden und Dir ganz herzlich für den wunderbaren und sehr inspirierenden Frapalymo zu danken! Vielen herzlichen Dank – und hoffentlich bis zum nächsten Mal!

    veränderungen
    suchen in mir nach stille
    entwerfen blüten

  16. Keksreicher says:

    Wahrgenommene Kompetenz
    Blickwinkel tief
    der Schock sitzt fest
    die Einsicht weiß noch nichts
    Ausprobieren
    bis die Erkenntnis sitzt

  17. Wieder einmal geschafft! Mein Wow! geht an alle. Beste Grüße, dichtet weiter, findet eure Stimmen und/oder lasst sie hören.
    Und vor dir, liebe Sophie, ziehe ich meinen (Hippie)Hut. Du selbst musst wohl einen Zauberhut haben, aus dem du immer wieder neue Impulse ziehst, die bewegen. DANKE! Und jetzt aber mal „Beine hoch“ 🙂

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert