#frapalymo 12nov17: 16.22 uhr

16.22 uhr

im winter dämmerung im sommer
mittendrin was fühlt
das ich in menschlich eigentlich

wandelbarkeiten nichts bleibt (auch frühling
nicht herbst nicht) schonungslos
werden kaffeeplätzchen freibadeis

nur gefühlt die wüste
bleibt wüste unbeeindruckt
eines nachmittags

 

 

das ist gedicht no. 12 von frau paulchen für den #frapalymo, und der impuls lautete: „doppelimpuls teil 2: 16.22 uhr“. ich bin mir sicher, die texte heute werden eine andere stimmung und energie haben als frühmorgenstexte. ich freue mich darauf und wünsche euch einen schönen sonntag.

30 tage, 30 gedichte, no excuses: wer beim #frapalymo mitmachen mag, kann dies entweder für sich tun und die impulse für die eigene schreibstube nutzen. oder im unten stehenden kommentarfeld seinen blog/webseite verlinken. oder das gedicht selbst über das kommentarfeld hochladen. oder auch einfach sonst einen kommentar hinterlassen. ähnlich über twitter mit link und kennung #frapalymo und @fraupaulchen

75 thoughts on “#frapalymo 12nov17: 16.22 uhr

  1. Jutta@GEDANKENTaenze says:

    Mitten am Tag
    und doch bald Abend
    Zeit für Tee
    Oh, baby and you’ve got the blues
    Gespräche mit Freunden
    bei Kerzenschein
    Ein Blick aus dem Fenster
    Oh, baby and you’ve got the blues
    Gedankenspiele
    Gefühle der Sehnsucht
    Spuren im Schnee
    Oh, baby and you’ve got the blues
    Musik des Lebens
    in der Dämmerung verklungen
    Kälte im Herzen
    Oh, baby and you,ve got the blues

  2. 16:22 Abfahrt ICE nach Zürich
    den Koffer gepackt
    die Blumen gegossen
    die Wohnung verschlossen
    den Schlüssel in den Briefkasten nebenan
    heute leistet sie sich ein Taxi und
    einen Cappuccino im Bahnhofscafé um 16:02
    noch zwanzig Minuten der Zug kommt
    pünktlich den letzten Willen
    auf dem Küchentisch
    hinterlassen

  3. 16.22 Uhr

    Ende –
    einer Kaffeetafel

    zwischen Tortenruinen
    und Kuchensand
    haben sich Teller
    mit toten Serviettenfaltern
    verteilt und verkeilt –
    die Gabelbeinchen
    stecken im Überfluss
    (‘s war zuviel Sahne)
    und in den Tassen dümpeln
    brühige Reste
    mit oder ohne Milch –
    jemand sagt
    dass er nicht mehr kann
    essen nicht
    aufstehn nicht –
    „Likörchen?“

  4. Sunday afternoon mit Lola und den Kinks
    You´re lazy rufen die Deep Purple, just stay in bed!
    Na und? Pennen als Protest
    wie John und Yoko rufen wir zurück

    Tief in den Misty Mountains dehnt ein Riff von Jimmy Page
    die Zeit der Welt –
    Sechzehnzwoundzwanzig
    Forever Young

  5. roteFrau says:

    ‪Nachmittagsblues,eine Kerze,eine Tasse Tee,vom Gewürzkuchen ein kleines Stück,leise Klaviermusik,AuszeitTraum…leg die Füße hoch

  6. yumami says:

    sie hat sich fein gemacht
    wartet seit halb drei
    geduldig die hände
    im schoß gefaltet
    wie jeden sonntag

    sie erinnert
    sich nicht mehr
    wohin sie fahren wollte
    daß hier schon lange
    kein bus mehr hält

    wer ist dieser mann
    kräftig und weißgekleidet
    was bedeuten seine worte
    „zurück ins heim“
    jetzt um 16 Uhr 22

    vergessen
    am ende
    vom leben
    von der welt
    vergessen

  7. von @lose_gedanken:

    Warten auf…
    ‚Godot‘, denkt sie.
    Er sollte Godot heißen.
    Aber das.
    Wäre zu komisch.
    Der Situation
    nicht angemessen.
    Sie schaut auf die Uhr – 16:22.
    „Es gibt keine akademischen 22 Minuten,“
    denkt sie.
    Faltet die Zeitung
    Und geht.

  8. von @tauscher57:

    Erst spät in den Schlaf gefunden früh war’s in den Morgenstunden als er dann kam der Tag graute so vor sich hin Regen, nasses Herbstlaub kommt von Oben
    16:22 ich will zuhause sein Kaffee und ein Stück Lebkuchen dazu in mir geht die Sonne auf
    lächle bin zufrieden.

  9. Die Freigabe

    Neun Monate –
    neun Stunden schon –
    der Schmerz greift an,
    verblasst, vergeht,
    entsteht erneut –
    die nächste Welle,
    Wehe, Ruhe –
    direkt und grell
    das Licht, Geräusche,
    rot das Blut
    und rot der Schmerz.
    Geht es dir gut?
    Durch Milchglasfenster
    dämmert es.
    Ein neuer Tag?
    Eine neue Nacht?
    Wird schon – wird schon
    wird – Wird – WIRD – WERDE!
    Erneut der Schmerz
    und keine Ruhe mehr.
    Verebbt nicht.
    Bleibt. Ein letztes Mal.
    Irres Poch-Poch-Poch
    über den Monitor.
    Nur ein Herz im
    Schlag der Zweisamkeit.
    Noch….
    Ein kleiner Schrei!
    Es ist vollbracht.

    16:22 Uhr
    auf papierenem
    Zeugnis der Beweis.
    Geburt vollendet.
    Ich gebe dich frei.

  10. 16.22 Uhr ach je

    wo blieb die Zeit

    ich wollte doch

    da war doch noch

    und dies und das

    ach was ach was

    ich wollt ich sollt

    noch sooo viel tun

    ich wage nicht mich auszuruhn

    die Zeit verrinnt im Sande

    und ich bin nicht im Stande

    keine Zeit

    verlorne Zeit
    verpasste Zeit

    ja wohin nur ging die Zeit

    das ist ganz klar:

    die Zeit ist da
    wo sie schon immer war

    verschnaufe!

  11. Nachmittag in Olhão

    Die Schatten strecken ihre Beine aus
    Langsam erwacht der kleine Ort aus dem Mittagsschlaf
    Stühle und Tische werden vor Türen gestellt
    Gäste werden erwartet, später, zum abendlichen Mahl.

    Vom Wasser her kommt Wind auf
    Zieht durch die Gassen bis auf den Platz
    Trägt den Geruch nach Salz und Fisch mit sich
    Spielt Fangen mit den Blättern meines Buches.

    Aus dem geöffneten Fenster gegenüber
    tönt die Melodie eines traurigen Fados
    die Worte erzählen von Liebe und Sehnsucht
    Sie wehklagen sich tief in mein Herz.

    Noch darf ich bleiben an diesem Ort
    Jeden Moment auskosten und sichern für später
    Wenn die Sonne verschwindet im Nebel
    Und der Schmerz wieder kommt.

    http://fantasiafragile.de/nachmittag-in-olhao/

  12. @MaremmaUrlaub says:

    Canzone di novembre ore 16.22

    Gestern noch ieri
    hat mich Sonnenlicht gewärmt
    Farben leuchten in der Rosskastanie
    Heute oggi
    wird kalt mir im Regen,der Baum fast kahl
    und morgen domani
    vielleicht der erste Schnee
    November eilt, lässt Sommer weit zurück

  13. Ich muss das mal sagen dazwischen:
    Ihr Alle und das (der) ganze Frapalymo seid mir eine einzige Freude und erhellt mein Leben grad auf eine sehr besondre Art. So viele so unglaublich berührende Zeilen und Worte und ich darf ein Teil davon sein. Das tut so gut.
    Ich danke von Herzen!

    • yumami says:

      Liebe Ulrike, Du sprichst mir aus der Seele !

      … und es kann gar nicht oft genug gesagt werden,
      wie froh und dankbar ich bin, in dieser lyrischen Oase mitzuschreiben , die Sophie geschaffen hat. Danke !!!

      • Stephanie says:

        Ich schließe mich an – habe grosse Freude an den vielen berührenden , schönen oder lustigen oder traurigen oder schmunzeligen – total vielfältigen lyrischen Ergüssen von Euch allen ! Und ich selbst – habe einfach Spaß am dichten , versuche , mich nicht allzusehr zu vergleichen und zu bewerten und finde es herrlich, dem schreiben gerade neben meiner Arbeit und und und einen grossen weiten Raum zu schenken. Danke , liebe Sophie und allen Frapalymisten fürs gemeinsame frapalymen ♥♡♥

          • ich dank euch allen sehr und freue mich ungemein, dass sich so viele zu diesem dichtermonat zusammenfinden. so ein monat steht und fällt mit euch, eurer akzeptanz der impulse, des offenseins anderen texten gegenüber, dem schönen umgang miteinander… das ist das schönste geschenk, das ich zurückbekommen kann. insofern: danke euch allen!
            lieben gruß. sophie

  14. Andrea says:

    Wow, also heute haut hier wirklich jeder großartige Zeilen raus – Kompliment an alle mit-frapalymoisten!
    ——————

    16:22

    Ich weiß nicht, wo der Tag geblieben ist.
    Einmal die Augen zu, gerade noch hell,
    schon wieder Nacht. So geht es vielen.
    Das erkennt man an all den Wortbildern
    zur Zeitraserei. Die Uhr tickt. Es ist 5 vor
    12. Der Sand der Zeit rinnt durch die
    Finger. Vielleicht ist für mich genau jetzt
    Halbzeit—noch 34 Jahre, 5 Tage,
    1 Stunde und 18 Minuten—ob das viel
    oder wenig ist, weiß man erst, wenn sie
    gefüllt sind.

  15. https://www.morast.eu/2017/11/12/frapalymo-12-ankunft/

    Ankunft

    Wochenlast auf meinen Schultern
    eingefädelt harrt mein Leib
    stillgestanden in Bewegung
    Blick in Fernen ausgestreckt

    hinter Scheiben schemenbunt
    rauscht ein zartes Bald herbei
    Farbennamentönewelten
    gießen träge sich zur Form

    als Gesichter innehalten
    als die Bremse quietschend grüßt
    als die Türen Freiheit zischen
    als der Mehrkopfwurm zerfällt.

    Nicht der erste Schritt
    in Freiheit
    vom Metall der letzten Stufen
    in das Menschenmassenmaul

    nicht der zweite Schritt
    in Suche
    Eulenhals auf Zehenspitzen
    Leuchtturm im Kaleidoskop

    erst der dritte Schritt:
    ein Gleißen
    als mein Blick den deinen küsst
    als ich alle Wochen
    Wege
    alle Taschen
    Stunden Tage
    als ich meinen meinen neu erwachten Leib
    tief in deine weiten Arme

    fallen lasse
    um zu fliegen

    • Dafür muss man die deutsche Sprache eigentlich stets und ständig knuddelküssen: dass Worthaufen nicht nur möglich sind, sondern auch Sinn ergeben und Bilder wecken können.

  16. 16.22 Uhr, November 1973

    Einer von diesen dumpfen
    Sonntagnachmittagen im November
    schon dunkel
    das Dorf im Nebel
    das gute Kaffeegeschirr gespült
    sich verziehen
    aus dem Fenster starren
    da fährt kein Moped
    auf der Hauptstraße
    da kommt keiner vorbei
    und holt dich da raus
    das musst du dir ausdenken,
    in Schulhefte schreiben
    dass du Mathe machst
    ist nicht mal gelogen
    du schaust auf die Uhr
    und rechnest dir aus
    wieviel Zeit bleibt
    bis „Salto Mortale“ beginnt
    noch 43 Minuten

  17. von @katkaesk:

    Schneenieseln zwischen
    menschenleeren Gassen
    und belebten Cafés
    Popcornregen und
    Karten Sitzplatz
    Reihe 9 Nummer vier
    ein paar Gedanken
    zwischen 16.22 und
    dem fehlenden dir.

  18. … Habe heute mal in den Ordner von #frapalymo 2014 reingeschaut… und da las ich was ich damals schrieb… Über meine Gefühle… Über das Gefühl ihr mitmachen zu können. Ja dieses Gefühl, dieses Gefühl, dass heute hier auch durch den Raum schwebt Stern lächel

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