und lässt es
das nichts ist mehr als das nichts
wenn das nichts nichts ist ist es
sprachen die finger
und reckten sich nach sonne
stummschweigen ist besser
als redlichsprechen meint herz der kopf
widerspricht wortlos seht
seht
das gebahren dieses
bündels haut in dem ein mensch steckt
man meinte man müsste
und lässt es
das ist gedicht no. 20 von frau paulchen für den #frapalymo, und der impuls lautete: „wenn der körper eine stummheit ist“ – mit dank an @frauhasenherz für dieses kleinod! ich bin mir sicher, heute wird es dazu kleinod-gedichte geben!
30 tage, 30 gedichte, no excuses: wer beim #frapalymo mitmachen mag, kann dies entweder für sich tun und die impulse für die eigene schreibstube nutzen. oder im unten stehenden kommentarfeld seinen blog/webseite verlinken. oder das gedicht selbst über das kommentarfeld hochladen. oder auch einfach sonst einen kommentar hinterlassen. ähnlich über twitter mit link und kennung #frapalymo und @fraupaulchen
fühlstille #frapalymo No. 20 http://stachelvieh.de/2017/11/20/fuehlstille-frapalymo-no-20/
von @downwrighter:
https://schriftlicht.wordpress.com/2017/11/20/de-arte-poetica-sogar-gereymt/
wird es aber morgen nicht,
gibt’s immerhin ja das Gedicht.
Das gefällt mir – ohne Gedicht ist ein Morgen wirklich nix.
Als erstes versagte ein Finger der rechten Hand
dann der gesamte rechte Arm
gefolgt vom linken
bewegungslos
darauf die Beine
aus allen Muskeln wich die Kraft
schlagartig
brach er zusammen stand nie wieder auf
sein Geist fortan gefangen
im eigenen Körper
locked-in forever
in einem medizinischen Hochsicherheitstrakt
sein Gehirn spricht Bände
die keiner lesen kann
Eine Situation, die man niemandem wünscht – gut beobachtet und umgesetzt, liebe Corinna.
berührend einfühlsam, liebe Corinna
“ … Doch zoll‘ Respekt, Zeig keine Häme … “
http://uzdz.blogspot.de/2017/11/zertrautheit.html
carpe diem
erst erzählen sie noch
vom leben vom tod
im elend im schmerz
oder im frieden
mit sich –
und dann werden sie
der ewigen stummheit
anheimgegeben
ja – irgendwann sind
wir übrigen ebenfalls
stumm
ja – irgendwann sind
wir übrigen ebenfalls
stumm
Was zu beweisen wäre, liebe Marlies ;o)
Berührungen
erzeugten Alpträume bei ihr
Als sie erwachte
und sie sprechen wollte
Es durfte keiner wissen
Und sie schwieg um „Familie“ zu erhalten
versteckte ihre Worte hinter Lachen
Vergrub ihre Erinnerungen hinter
einem ganz normalen Leben
Keiner sah die Schatten
auf ihrer Seele
bis der Körper das Notsignal zog
und Worte ihren Weg fanden
In ein neue Zukunft
Ein mich berührender Text, liebe Jutta, feinsinnig finden Worte sich ins Bild einer körperlichen Stummheit ein.
Danke für den Hoffnungsstrahl am Ende, liebe Jutta
gelähmte Zeit
wenn dein Himmel bricht,
Gedankenmesser dich zerstückeln,
erstarrt der Blick er-
stickt das Wort im Atem:
Lichtsturz zeit-
fremd der Geist gefesselt auch
die Seele ohne Leben wenn
der Himmel fällt,
der Körper Stummheit schreit
Beindruckend, wie du dich hineinfühlst. LG FF <3
Danke, Frau Frog, das freut mich!
von @katkaesk:
Drosselnde Handgelenke
und dein Herz
dass wie wild
auf meiner Brust
anklopft und rein will
deine Augen sind Milchglas
sie flirren vor Untergang
deine Hände erschaudern
Ich bin ein neues Buch
ein neues Kapitel
du beschreibst mich mit
deiner Haut.
Unstumme Körper
Keiner sagt es
Keine erlösenden Worte
die Körper wie gelähmt
die Blicke voller Sand
Wut und Trauer und Entsetzen
ein junges Leben ausgelöscht
Unverständnis nur bleibt stumm zurück
Moment, ewig
Deine eingebettete Stummheit
täuscht
Unter dem Laken ruht
ein ganzes Leben
Ich lege mein Ohr an deine Brust
lausche in dich hinein
lerne deine Melodie
ich singe dich ganz sacht
an deine Anfänge
bis deine Augen einstimmen
sargantanasal.com/2017/11/20/moment-ewig/
stark und sanft zugleich berühren mich Deine Zeilen, liebe FrauFrog
Und deine mich auch. Danke. Der Impuls ruft heute derlei hervor. Vergessen wir darüber nicht die Leichtigkeit. Schönsten Abend für dich aus Barmbek
Schön zu lesen, sehr einfühlsam!
Das ist wunderschön, liebe FRauFrog, sehr sehr berührend und zuversichtlich und das singen…..
https://mikesch1234.wordpress.com/2017/11/20/stummheit-frapalymo-20nov17/
heute mal ganz fix, aber irgendwie stumm – danke gedichtautomat
In der äußersten Ecke
des Bettes
zusammengekauert
hoch über den Spielsachen
deren Lärmen und Lachen
sie nicht erreicht
Hinter zusammengepressten
Lippen kein Laut,
nur Signal
von über dem Kopf
verschränkten Händen.
Waidwunde Augen
längst ohne Tränen.
@sophie:
das gebahren dieses
bündels haut in dem ein mensch steckt
Eine Tatsache, die wir häufig vergessen: Die Haut, das größte unserer Organe ist so beredt und gibt doch nie einen Laut von sich.
Du hast ihm eine stumme Stimme gegeben in deinem Gedicht.
berührt mich sehr, liebe Margret
Danke, liebe yumami. Dass wir hier dem stummen Leiden mit den Gedichten Ausdruck geben dürfen – dafür bin ich @Sophie auich dankbar.
von @tauscher57:
Die Stummheit täuscht nur vor
was in dir verborgen liegt
lass raus was dich bewegt
lass raus was in dir schlummert
dein Körper und Geist wird es danken
dein Seelenglück kehrt auch zurück
hab Mut die Stummheit zu besiegen
und lass dich nicht unterkriegen.
sprich Körper,unter der Maske aus Konsum und „dasisthaltso“,zucke nicht Schultern,nicken gilt nicht… ich wills nicht gewesen sein
Gedanken falsch
Gefühle falsch
die Träume
einfach lächerlich
Leben gehörte
den anderen
nur verschwinden
war seins
regungslos liegst du
da
dein Innen bebt
zittern die Gedanken
lustverborgen
kein Ton
Besinnungsschweigen
dauert an
danach
und Liebe
er tat ihr gewalt an
bis sie reglos
am boden lag
und ihre stimme
verstummte
sie lebt weiter
innerlich gestorben
ihr körper eine wortlose
anklage die niemand
hören will
Oh, wie traurig schön deine Verse mich berühren!
…und die, die zuhören, sind oft genauso sprachlos. Danke für dieses Gedict, liebe yumami.
Un-Gleichgewicht
Was sie zerstört
gibt die Seele weiter
an den Körper
bevor es sie zerstört
Still erträgt
der Körper alle Last
und gibt der Seele
Schutz
Wie lange
bis eins zu stark
das andere zu schwach
und beide brechen
https://fantasiafragile.de/un-gleichgewicht/
berührend, liebe Ulrike
Fremdkörper
Wenn der Körper kein Körper ist
sondern Kriegsschauplatz
Wenn der Körper kein Körper ist
sondern Hülle, die den Schmerz zusammenhält
Wenn der Körper kein Körper ist
sondern Schatten in einer Geisterlegion
Überleben ist
das lauteste Schweigen
bin sehr berührt, liebe Andrea
Deine Verse, liebe Andrea, hinterlassen ein Gänsehautgefühl! WIe wahr auch die Schlussworte das Leserecho erreichen.
Puh! Heftig. Wirkungsvoll.
https://www.schreib-t-raum.de/2017/11/20/frapalymo2017-20/
unterm
schwebenden pendel
erstarrt
fühllos
verloren
in fragezeichen
an die
zuversicht
was wird werden
Einfach toll , praegnant 🙂
die Linien klar umrissen
fein säuberlich getrennt
das Innen außen die Welt nicht kennt
von draußen betrachtet
ein stummes Erleben
ein Geheimnis nie preisgegeben
nichts dringt heraus
die Starre Hülle hält
fest und fein verwoben
doch irgendwann wird die kleine Welt
mittendrin ein kleines Stück
nach draußen geschoben
Die lauteste Stille ist
in dir, nur in dir.
Nichts davon dringt
ins Äußere.
Gelegentliches Aufblitzen
von Traurigkeit in
den Augen.
Ach, es ist nichts.
– nur ein novembriger
Wimpernschlag.
Wie fest doch die
Jalousien der alltäglichen
Plattitüden schließen.
(Text/Bild auch auf Twitter…)
ich bin so traurig berührt von euren Gedichten,
daß ich noch etwas hinzufügen möchte …
* * *
vielleicht …
verstehen wir nur nicht
die sprache eines körpers
der sich beugt
um nicht zu brechen
lerne der stummheit zu lauschen !
Oh ja!
von @morgaine620:
https://beehalton.com/frapalymo-november-17-poem-gedicht-no-20/everything
auf ein wort
gedanken bäumen sich auf
in wäldern ungeschlafener träume
brechen leblose leiber
auf zu neuen lebendigen orten
wo worte wieder wagen wollen
Danke für Deine Worte wider die Stummheit
https://www.morast.eu/2017/11/20/frapalymo-20-stumm/
stumm
stumm
weil keine Worte fehlen
weil jeder Blick uns Zeilen fängt
jede Regung
jede Geste
Roman Gedicht und Seufzer
Flüstern Schrei
und Kuss
Ich bin so tief berührt von den vielen unglaublichen und besonderen, einfühlsamen und wunderbar verdichteten Texten heute – und danke Euch allen – Gänsehaut…
und füge meinen Text noch hinzu – heute morgen verfasst beim Walken zur Arbeit…
Devise Schutz
Stumm geworden
Früh schon
Schreie nach innen
Tränenstarre.
Der Körper
Nie wohlig
Nur Schmerz
Immer wieder.
Kein Ausgang – kein Eingang
Devise Schutz.
Hoffnungsschimmer
Wahrheit
Ausgesprochen.
Das sind viele schwere Worte und Zeilen heute, sehr berührend, tief, voller Trauer und Schmerzen. Es scheint, als schriebe der / die Ein oder Andere auch aus eigenem Erleben…
Umso schöner wiegt da die Hoffnung, die am Ende einiger Gedichte zu spüren und lesen ist. Habt Dank dafür!
Danke, ihr lieben frapalymoisten,
daß ihr das so empfinden und ausdrücken könnt.
Und JA, es gibt auch den Lichtstrahl der Hoffnung !
Dieser Mut, diese Kraft und dieses Vertrauen waren auch spürbar
bei meiner traumatherapeutischen Weiterbildung am Wochenende.
Ich wünsche euch eine Gute Nacht mit sanften Träumen …
ja, aus meiner Arbeit weiß ich, dass solche „Wortlosigkeiten“ leider öfter vorkommen, als man es anzunehmen Wagt…
ihr habt tolle Texte dazu verfasst! und wer mag, kann sich hier noch mal das andere Gedicht anschauen, dass ich heute zum Thema geschrieben habe:
https://traumspruch.wordpress.com/2017/11/20/schrei-2/
Sprachlosigkeit erschrickt, weil wir eher an Wortreiches gewöhnt sind. Sprachlosigkeit macht uns schnell betroffen, macht uns selbst sprachlos.
Auch ich bin heute von diesen vielen so eindringlich umgesetzten Sprachlosigkeiten berührt und schwieg eine Weile.
von @nichterfasst:
Zitternd
Sterben Arme
In taube Adern
Verschränkt
Augen verstummen
In Dunkelheit,
Wenn Seele erstickt
Ohren
Geblendet im Sturm
Rissiger Stunden
Herz schreit
Stimmlose Splitter
Aus Zeit
Pein verschweigt
Den stummen Schweiß
Falber Haut,
Verdrängt
Porentief
für Dich, Frau Paulchen:
https://2kinderkuechebadbalkon.com/2017/11/21/ein-apfel-in-papier/
ein Apfel in Papier
Geräusche mit Klangqualität
in hyperakusischer Krisis
wie war das mit den Füßen, Eva?
war es so?
hatte Brigitta recht?
bevor Du die Bühne hattest
hatten sie die Pinguine und Soldaten
und dann war da Dein Kleid, Eva
dann war da Dein Schmerz, Eva
und dann war die verpuffte Rebellion
versäuert von Vetternwirtschaft
bleiernem Sex und der schwere der Erbschaften
viele Schritte überdecken Papier
überdecken den Klang des Bisses
viele Schritte
in verschiedenen Schuhen schmerzen sie jeden
wir haben Dich benutzt, Eva
hast Du das gespürt?
Philipp und die Zwillinge
und Brigitta und ihre Assistentin und ich
Deine Plakate habe ich verteilt
festeres Papier nach japanischem Vorbild
Buchhandlungen nahmen sie schon immer gern
die lieben Schmerz
Eva, Eva
das Haus war nicht voll
aber meine Tränen echt
nachgereicht:
https://grossstadtpoetin.wordpress.com/2017/11/20/lebendig/
gefällt mir sehr, liebe Großstadtpoetin