#frapalymo 28nov17: sehnsucht

sehnsucht

an dem fluss in der stadt
wo die berge wo die häuser
auf dem platz unter dem baum
wo das licht der schattenmann
hinter der tür auf dem fensterbrett
wo das hereinkommen das hinaussehen
dort
habe ich sie abgelegt
genau dort

 

 

das ist gedicht no. 28 von frau paulchen für den #frapalymo, und der impuls lautete: „sehnsucht ist keine wanderdüne – nach einem tweet von @wolkenloft“. danke dafür nochmals, @wolkenloft! nun freue ich mich auf eure sehnsuchtstexte!

da ich heute zum nachmittag bis spätabends unterwegs sein werde, werde ich das twittern eurer texte zu späterer stunde oder ggf. morgen nachholen und den impuls sehr früh einstellen. nur, dass ihr euch nicht wundert…

30 tage, 30 gedichte, no excuses: wer beim #frapalymo mitmachen mag, kann dies entweder für sich tun und die impulse für die eigene schreibstube nutzen. oder im unten stehenden kommentarfeld seinen blog/webseite verlinken. oder das gedicht selbst über das kommentarfeld hochladen. oder auch einfach sonst einen kommentar hinterlassen. ähnlich über twitter mit link und kennung #frapalymo und @fraupaulchen

44 thoughts on “#frapalymo 28nov17: sehnsucht

  1. Glückssucherin

    einmal hab ich
    dein Lächeln gemalt
    du hattest das Glück
    in der Hand (schien es) –

    aber es war wohl zu früh
    du konntest dein Glück nicht fassen:
    warum dieser gerade Weg?
    fragtest du

    dann liefst du los
    durch Landschaft aus dünner Haut
    die Sehnsucht stellte dir
    Guckkästen hin

    Schmetterlinge sind
    keine Wegweiser:
    du irrst dich –

    wenn das Glück
    vor dir gaukelt
    kommt die Nacht
    mit ihren Netzen
    und Fallen

    ich male dein Lächeln
    auf eine Scherbe

  2. Meernotizen says:

    Dort hinein,
    still und heimlich,
    verlassen und unvergessen
    blinzelst Du hervor;
    auf der Spur ungezählter
    Momente trägt Dich der
    Wind in mein wildes Herz.

  3. Gerda Steger says:

    Lichtgefühl*

    samtweich lag die Nacht da
    hinter den Bergen, dem Fluss, den Seen
    sehe ich den Abendstern blinken

    blütenblau herzerweichendschön!

    Ferne weht mir ins Herz und
    der Himmel nimmt Blicke
    in seiner Umarmung auf

    Sternenflüstern. Windflügelschimmer!

    immer wieder dein Licht mir
    flügelt, mich hält und trägt
    tagein tagaus im
    Duft blauender Rosen

  4. Ist etwas geblieben
    über die Zeit

    manchmal denke ich – wenig
    dann wieder – alles

    oder doch nichts?

    Nein – Antrieb und Grund
    mehr Traum als Wesen

    nicht benannt
    nichts sagend
    leer oder falsch

    Ob in der Tiefe
    Weite
    in Augen

    die Suche
    die Sehnsucht
    bleibt

  5. Sie kommt mit dem Abend
    schleicht sich an in blauen Stunden
    sie kommt wann sie will
    und bleibt (auch ohne Einladung)
    über Nacht
    Sie will nicht reden
    wohnt im Raum zwischen den Worten
    Sie verführt durch Süße
    mit Chili gewürzt
    ist zart unglaublich stark
    und zieht und zieht und zieht
    bis du nachgibst

  6. Andrea says:

    Was bleibt

    Sehnsucht bleibt,
    wo sie ist.

    Wandert nicht weiter,
    wird nicht vom Wind
    Korn für Korn
    fortgetragen.

    Sehnsucht bleibt,
    was sie ist.

    Sichsehnen nach Mehr,
    das wie eine Sucht
    Geist, Seele, Körper
    beherrscht.

    Sehnsucht bleibt,
    wann sie ist.

    Tagsüber, nachts,
    von gestern bis morgen,
    füllt jede Stunde,
    Minute, Sekunde.

    Sehnsucht bleibt.

  7. Jutta@GEDANKENTaenze says:

    Sehnsucht
    Wort mit Tiefgang
    dunkel wie ein Moorsee
    dessen Tiefe man nur ahnen kann

    Viel Liebe und Gefühl in jedem
    Buchstaben fließt
    wie ein rauschender Waldbach,
    der durch Gestrüpp
    und kleine Höhlen fließt

    Das Moos an seiner Seite saugt
    alles auf und verdichtet sich
    im Herzraum der Gefühle

    Moos vielfältig und faszinierend
    wie die Facetten der Sehnsucht
    Aufnahmefähig wie das Herz

    Doch manchmal braucht es nur
    eine Kleinigkeit um überzuquellen
    Ein schaurig schöner Schmerz entsteht
    wird zu einem rauschenden Bach,
    der sich über seine Ufer ergießt

    Bis er Halt findet in den Worten des anderen,
    die ihm die Hand reichen
    Doch gestillt werden kann sie nur,
    wenn sich die Zwischenräume
    der gegenseitigen Worte füllen
    und einander umarmen

  8. roteFrau says:

    ‪Sehnsucht,jahrtausendalt,jedes Sandkorn,dem Meer abgerungen,ausgetrocknet,rundgeschliffen,mit jeder Bewegung,dem Wind ausgesetzt

  9. Ich wünsche mir, im wilden Sonnenwind
    beschirmt von den Ringen des Saturn
    einen Platz zwischen den Sternen

    ein Fest, mit Kometenfackeln und Meteorlaternen
    im Kreis der Monde und Planeten
    mit ihren sanften Tönen

    Damenwahl! Du nimmst meine Hand
    wir tanzen im Nordlicht um die Welt
    bis ans Ende der Zeit

  10. https://www.morast.eu/2017/11/28/frapalymo-28-fremde/

    Fremde

    fremde Wände
    fremde Namen
    Straßen
    Worte

    nur meine Schritte
    begleiten mich noch
    zwängen mich durch Gesichter
    Tage

    Graugedanken warten
    auf das Welken der Zeit
    vom Gelenk nur träges
    Ticken

    das falsche Café
    am falschen Ort
    mit falschem
    leeren
    Platz
    neben mir

    Blick und Hände
    halten weichende Wärme
    fest

    ping

    Tassenwärme
    Fingertasten
    Porzellan

    ping

    Innehalten
    Wiederfinden
    Wiederholung:

    ping

    als mein Ring
    das Weiß berührt
    klaren Klang erküsst

    als güldener Schwur
    als ewiges Herz
    nach Wärme
    greift

    als ich
    in fremder Mitte
    dich

    finde

  11. von @lose_gedanken:

    Immer wenn ich versuche dich zu vermeiden
    Neue, andere Wege einschlage

    Erwartest du mich
    Irgendwo
    An der nächsten Ecke meines Seins

    Melodie, Traum, Wort –
    geschrieben, gesprochen, gedacht

    Vielleicht ist es ein
    LebensKennzeichen
    nicht ohne Sehnsucht auszukommen

  12. von @katkaesk:

    Stell dir vor wir haben ein Auto
    und wir fahren schneller
    und ich hol dich verdammt
    nochmal weg von hier
    in die Normadie
    oder in leise Wüsten,
    wo Sehnsucht blüht
    oder lass uns schauen,
    wo der Himmel aufbricht
    wir sind Fuchs und Möwe

  13. von @nichterfasst:

    Worte berühren Nacht
    etwas Mond
    etwas Stern

    Sehnsucht erwacht
    etwas Traum
    etwas fern

    Kummer verstreut auf Wegen
    etwas nah
    etwas dort

    Liebe verlegen
    etwas da
    etwas fort

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert