#frapalywo tag 3, text 3 – sprache und heimat/heimatwoche

sprache körpernah

ein paar sprachkleider
liegen im koffer
reisebereit und je nach mensch
der er ist sein möchte
wechselt er sich am tag
schlüpft in diese jene heimat
in erinnerungen zeiten reist
mit lauten wendungen betont
im satz

mitunter fehlen ihm worte
selten das gefühl
im ich ich sein
zu dürfen

 

 

das ist tag 3, text 3 der #frapalywo zum impuls „heimat ist sprache, sprache ist heimat“. hauptthema der woche lautet „so viele heimaten in mir“. ich freue mich auf eure sprachheimattexte!

die woche hat es in sich. falls ich auch heute nicht sofort zum lesen und twittern komme, seht mir dies bitte nach… das leben, das leben!

7 tage, 7 texte, 1 thema: wer bei der #frapalywo mitmachen mag, kann dies entweder für sich tun und die impulse für die eigene schreibstube nutzen. oder im unten stehenden kommentarfeld seinen blog/webseite verlinken. oder das gedicht selbst über das kommentarfeld hochladen. oder auch einfach sonst einen kommentar hinterlassen. ähnlich über twitter mit link und kennung #frapalywo und @fraupaulchen

43 thoughts on “#frapalywo tag 3, text 3 – sprache und heimat/heimatwoche

  1. Meernotizen says:

    Antworten finden in einer Sprache,
    die ich manchmal nicht mehr beherrsche,
    weil mein Gefühl
    lauter ist als jedes Wort, das ich kenne.

    Im Schweigen zeichnen,
    das Bild beheimaten.

  2. Was wäre –
    wenn wir in vielen Zungen sprächen
    was wäre –
    wenn Ohren weit geöffnet sind
    und Melodien tief in unsere Seele
    dringen,
    wenn Laute, uns verständlich,
    ringsum klängen –
    würde doch einer dieser Laute
    mein Herz zum wilden Pochen
    bringen.

  3. Ich mag es gerne polyglott
    die vielen Zungen dieser Welt
    ich pick heraus was
    mir gefällt wie Pippi Langstrumpf
    bin ich froh
    in meiner Villa Kunterbunt
    im Sprachenmixtohuwabohu

  4. von @sabbeled:

    Heimat und Sprache

    „Uffjeregte Krawallmuus“
    „Affjerockte Schabracke“
    „Du schääl Filou, du!“

    Fetzen eines Wortgefechts.
    Heimat unverklärt,
    verletzend und verstörend.

    Formen einer Zusammengehörigkeit,
    bis aufs Blut, manchmal schockierend und brutal.

  5. Gerda Steger says:

    sprachbeheimatet

    mein Atem ruht in der Mutter Sprache
    da blättert sich auf mein Ich
    in facettenreichen Bildern

    da weitet sich das Farbgeflüster:
    Heimat die mir blüht
    im Klang der Lichtfüllworte

    sternvollgepackt mein Herz auf
    südlichem Terrain sucht und
    gibt sich hin den fremden Tönen:

    Wortmusik! Klang die Sprache mir
    fremdwarmvertraut lauscht
    auch mein zweites (Heimat)ohr!

  6. von Stephanie:

    Heute ganz kurz , da anderweitig kreativ beschäftigt. ….

    Die Neckarbrigg , die fehlt mer arg
    Unn all die bleede schbrisch
    Im Schwarzwald , do iss ma nett so direkt
    Unn kaener schprischd
    monnemerisch.

    hochdeutsch:
    Die Neckarbruecke , die fehlt mir sehr
    und all die blöden Sprüche
    Im Schwarzwald ist man nicht so direkt
    Und keiner spricht Mannheimerisch

  7. Carmen (Jutta)@GEDANKENTaenze says:

    Fremd sein
    im eigenen Land
    Muttersprache unerwünscht
    Lieb Vaterland, magst ruhig sein
    Neue Klangfarben
    Ungewohnte Wortbildung
    Lieb Vaterland, magst ruhig sein
    Wer seine Muttersprache verliert
    verliert ein Stück Heimat in sich
    Sprachlos – Heimatlos
    Nur Träume sprechen
    die Sprache des Herzens
    und in Gedanken
    Sprachmelodien
    von daheim

  8. In meinen jungen Jahren
    war der Klang einer möglichen Heimat
    Französisch
    meine Sprache der Wahl im Alltag,
    der Kunst, Poesie
    doch meine Musik spricht meist deutsch,
    wie auch die Wissenschaft oder Prosa,
    der ich verbunden bin
    die Sprache meiner Heimat
    kenne ich noch nicht
    eine slawische vielleicht,
    eine indianische oder
    – womöglich –
    Portugiesisch

  9. Andrea says:

    aus dem handbuch für kolonialisten

    menschen die anders sind
    muss man besitzen
    ist unser naturgesetz

    erst nimm ihnen
    den namen den die
    väter ihnen gaben

    dann nimm ihnen
    die worte die ihre
    mütter sie lehrten

    sprachlose zungen
    vergessen die heimat

    vergessen wie das
    wort freiheit schmeckt

  10. *Sprechen über Heimat* (vielleicht kein Gedicht)

    Das Wort „Heimat“ ist seit dem 15. Jhd. nachweisbar. Die etymologische Herkunft ist die indoeuropäische Wurzel „kei“, der Ort, an dem man sich niederlässt. Bis ins 19. Jhd. war „Heimat“ ein juristischer Begriff mit geographischer Orientierung. Im Zuge der Industrialisierung und den damit verbundenen gesellschaftlichen Umwälzungen erfolgte im beginnenden 20. jhd. ein fundamentaler Bedeutungswandel.
    Der Heimatbegriff geriet im bürgerlichen Verständnis der Zeit zu einem idealisierten Bild von Bindungund Innigkeit.

    (Quelle: https://ome-lexikon.uni-oldenburg.de/begriffe/heimat/)

  11. @MaremmaUrlaub says:

    Sprachverwirrung confusione
    Guten Morgen buona notte
    und das Wort für Rechen ja
    gib mir den rastrello und dann
    legna in den forno
    parlare parlieren munter und allegro

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