#frapalywo tag 5, text 5 – raureif/wetterwoche

rat

an diesem morgen solltest du nicht barfuß laufen
mein kind die geister
haben das netz über der erde zugeschnürt
du wirst darin hängen bleiben
wie ich die ging
ohne auf mich zu hören
lief ich los

 

 

das ist tag 5, text 5 der #frapalywo zum impuls „raureif“. hauptthema der woche lautet „wind und wetter“. ich denke, mit dem wetter und seinen kapriolen könnte ich gut und gerne noch ein paar dichtertage mehr verbringen. bestimmt wird ein weiterer impuls in einem der dichtermonate wieder auftauchen… doch bis dahin genieße ich die abwechslung unserer wind- und wetterwoche. wie im leben!

7 tage, 7 texte, 1 thema: wer bei der #frapalywo mitmachen mag, kann dies entweder für sich tun und die impulse für die eigene schreibstube nutzen. oder im unten stehenden kommentarfeld seinen blog/webseite verlinken. oder das gedicht selbst über das kommentarfeld hochladen. oder auch einfach sonst einen kommentar hinterlassen. ähnlich über twitter mit link und kennung #frapalywo und @fraupaulchen

39 thoughts on “#frapalywo tag 5, text 5 – raureif/wetterwoche

  1. von minusch / @frauhasenherz:

    die sekretärin

    um deine lippen zucker
    festgetrocknet seit 25 jahren
    dein blick zum lächeln verzogen
    und das zwerchfell dient nur zur atmung

    getönte dauerwelle
    und gebügelte blusenkragen
    die finger beringt
    und zwischen den spitzen billiger graphit

    ein name wie abgelegter wald
    und eine augenfarbe wie bodendecker
    wirst du nie wieder helfen
    der sommer ist vorbei
    für alle

    https://2kinderkuechebadbalkon.com/2018/05/18/tauwetter-frapalywo-tauwetter/

  2. von @lose_gedanken:

    Du schienst so echt.
    Die Ränder deiner
    ungesagten Worte aber,
    sie hatten scharfe Kanten –
    „liebe mich! Aber komm
    mir nicht zu nahe!“

    Wie Raureif streutest du bitteren Puderzucker über dein lautes Schweigen.

    Ach, wie er glitzert.
    Der Schein.

  3. Dieses Glitzern
    ich bin geblendet
    auch die Kleinsten
    sind geschmückt
    mit dem Strass der Natur
    überall ein frohes Funkeln
    Knistern im Kristall
    alles sieht so sauber aus
    unbefleckte Winterwelt
    Da schiebt sich
    eine Wolke vor die Sonne und
    die ganze Pracht ergraut

  4. Carmen (Jutta)@GEDANKENTaenze says:

    Über Nacht hat die Natur
    ein neues Kleid erhalten
    Raureif legt zarte Eleganz
    auf Bäume, Büsche und Gräser
    Wie von Zauberhand
    ein Schleier als neues Gewand
    Die Sonne zaubert Pailletten und Kristalle darauf
    Was vorher kahl war
    wirkt nun – anziehend – auf uns

  5. Gerda Steger says:

    frostbizarr

    Winterlüfte fädeln fein
    weiße Gebilde verzaubern
    Bäume Zäune Gärten und
    tausend Eisblumen erblühen
    in blütenlosen Räumen mir
    geht ein feierliches Schweigen
    ins Raureif-Märchen über

  6. von @gedankenpoesie ein tanka:

    Was wir da lassen,
    Ist genauso vergänglich
    Wie frischer Raureif.

    Doch ich erinner mich gern,
    An jeden Moment davon

  7. von @tauscher57:

    zart fast wie in zuckerwatte getaucht
    der raureif umhüllt die natur
    kristalle reihen sich einander
    fallen ab lösen sich auf
    beim ersten sonnenstrahl
    vergänglich
    nur für momente gedacht

  8. Vor Sonnenaufgang
    silbern die Gräser matt
    bestäubt
    mit grazilen Nadeln brüchig
    setze ich
    sorgsam die Schritte
    rotwangig verzaubert
    ein Hauch in der Luft
    ein weiter Blick
    zwischen Sternen
    glitzert gefrorene Stille
    bald schwindet
    im Taglicht
    der rauhe Glanz

  9. von @gabrieldewinter ein limerick:

    Ein Junge in der Pubertät
    Der ist sehr rauh, was gar nicht geht.
    Sein Hirn, das schweift,
    der Körper reift,
    wenn nicht, dann ist es bald zu spät.

  10. Analogie

    Deine letzten
    Tage
    voller Anmut
    gealtert
    bekrönt
    dein lieber Kopf
    einer Krone
    gleich gefrostetes
    Silber
    dein Haar
    auf Kissen,
    rosenbestickt….

  11. von @sabbeled:

    Rau reift der Winter im Wald,
    verborgen unter Waldbeeren tief im Moos, pilzbehütet, abwartend.
    Winzige Welten suchen Schutz in fragilen Spinnenflechten.
    Laub bedeckt raschelnde Nussverstecke. Hinter schmalen Fichten ein letzter Sonnengruß, herbstnah.

  12. @MaremmaUrlaub says:

    Rauhreif….brina
    silbrig glänzend oft
    weisse Spuren im Fell
    scheu und etwas kühl warst du
    wie Rauhreif an einem
    Wintermorgen……
    daher der Name Brina

  13. yumami says:

    wo der wind auf widerstand trifft
    formt der frost filigrane fraktale
    doch wehe nur sachte mein freund
    sonst zerbricht die florale zauberei

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