idyll
die stadt hinauf an der bergkette vorbei
(die siehst du heute besonders gut vor allem spürst du die spitzen in den knochen)
der gipfel heidigleich entfernt
weil auch der sepp bereits ein guter war
trägt dieser tag die last
und du
das ist tag 6, text 6 der #frapalywo zum impuls „föhn“. hauptthema der woche lautet „wind und wetter“. hat euch der föhn umgetrieben, stimmunggeschwankt, mitgerissen?
7 tage, 7 texte, 1 thema: wer bei der #frapalywo mitmachen mag, kann dies entweder für sich tun und die impulse für die eigene schreibstube nutzen. oder im unten stehenden kommentarfeld seinen blog/webseite verlinken. oder das gedicht selbst über das kommentarfeld hochladen. oder auch einfach sonst einen kommentar hinterlassen. ähnlich über twitter mit link und kennung #frapalywo und @fraupaulchen
von @maurakami:
Es beginnt.
Am tiefsten Punkt im Bauch.
Übelkeit.
Rumoren.
Druck.
Zähe Wärme.
Schweißperlen am Nabel.
Tropfend.
Hitze,
die unaufhaltsam
aufsteigt.
Der Wind kühlt nicht.
Verteilt
in jede Pore,
quälend.
Mein Körper
flammt.
Ich entkomme nicht.
von @giselheid22:
„Föhn“ – und meine Synästhesie In „Föhn“ klingt rosé im Beginn, silbrige Durchsichtigkeit und etwas
grün.
Es heißt, er bringt die Sinne in Verwirrung,
Lust und Leid begleiten ihn
http://stachelvieh.de/2018/05/19/parallel-frapalywo-no-6/
Herrlich!!! Ich komme mit…. ;o)
Na dann los!!!
Ich klage an:
Du bist ein unsichtbarer Gegner
nicht zu fassen nur zu fühlen
dein warmer Atem
bläst mir ins Gesicht
vernebelt mir die Sinne
macht wattig auch die Glieder
So fegst du (durch) die Straßen
ich lass‘ sie dir, ich weiche
Ich will jetzt nur noch
schlafen
Ja, das kann ich durch deine Zeilen sehr gut nachvollziehen, liebe Corinna – das „nur noch schlafen wollen“.
https://barcelonalien.wordpress.com/2018/05/18/foehn/
Herrlich!!! Ich komme mit…. ;o)
Upps! Dieser Kommentar sollte bei Stachelvieh erscheinen… aber hier passt er auch, meine ich.
HAIKU
trifft ihn warmer Wind
flüchtet er in die Wärme
ihres Dufthaares
der tag
zeigt sich im strahlenden licht
diese klarheit
miniaturen des lebens
ich seh bis ans ende der welt
und drüber hinaus
pass auf!
wenn der wind dreht
fällt alles
ins wasser
Ein “Gegenhaiku“ zum Ostwind
https://www.schreib-t-raum.de/frapalywo-wetter-6/
Im Sommer
ganz selten
traf es auch uns
bei Südwind
kam das Mittelgebirge so nah
auf unserer Bank vor dem Haus
zählten wir die Zacken des Kamms
Mit Fernglas
hätten wir auch Kamele ausgemacht
stellten wir uns vor
Wir leckten Eis dabei
Mutter nahm eine Thomapyrin
Schööön, Frau Frog. Ja, es ist gut, bei solchem Wetter die passende Ausrüstung dabei zu haben – Fernglas und Thomapyrin.
Fallen des Windes
Der sturzbetrunkne Wind der Alpen –
er formt die Hänge und die Täler
lässt Menschen torkeln wie im
Rausch kein Halten ist wenn
dieses Kind der Berge mit
Lustgeschrei gen Boden
fällt und meiner Seele
Tränensalz versetzt
mit Heimweh nur
nach Norden an
die Küste will.
hei, wie schön (auch grafisch) umgesetzt, liebe Margret
Lieben Dank, Yumami. Manchmal entsteht so etwas wie von selbst – das Grafische. Trotz aller „Nachlese“ gibt es einen kleinen grammatischen Fehler, aber den lasse ich jetzt so.
unsere Texte beschreiben irgendwie
dieselbe Stimmung/Haltung des Föhns 😉
Wenn ich es recht betrachte, liebe Yumami – hast du in der Tat recht mit deiner Einschätzung. Ich hielt den Föhn schon immer für einen ganz durchtriebenen Kobold.
der wolkenbauer steigt
auf zum regenmacher-sepp
ich bin der kobold schaffe den durchbruch
öffne weit das himmelsfenster für das klare blau
hui und jetzt im freien fall bergabwärts immer schneller
bringe schnee zum schmelzen und den städtern
eine ausrede für ihre schlechte laune
Und welche Ausrede habe ich, liebe Yumami? Meine Laune ist auch gerade im Keller – ich merke aber, beim Lesen dieser vielen tollen Gedichte wird sie wieder – besser!
gute Strategie …
was Lyrik so alles bewirken kann 🙂
Daumen hoch für die Lyrik – hie rund anderswo.
Heute ein schon vor längerer Zeit geschriebenes Gedicht
Von den Alpen weht
Föhn macht den Novembertag
Schön
Rascheln in Bäumen
Luftige Weise Träume
von einer großen Reise
Bunte Pracht will halten
Mit Gewalt es wird
kalt
erklären
es liegt am wetter,
sage ich,
um meinen trübsinn
zu erklären.
die wahrheit
sag ich nicht.
gefällt mir, liebe Lucia
Warm fällt der Wind
Deine Augen schauen mich an
so klar der Blick
in die Ferne
Vergangenheit – die Seelentiefe
früh strahlend und stark
sehe ich
in den Winkeln
etwas Glanz
was für ein wundervoller, intensiver Blick, lieber Klaus
Herzlichen Dank, liebe Yumami! 🙂
Föhn
Der Föhn ist ein Fallwind
Weht er wird der Berghang
warm und das Herz kalt
Über Dächern am Horizont
lauern die Gipfel bereit
mir zu Kopf zu steigen
Alles wird zäher der Blick
wie in Watte gewickelt
Scheinwerfer im Hirn
In mir eine Böigkeit
zerrt und zerzaust die
Gedanken – Wind fällt mich
von @gabrieldewinter ein limerick:
Ein junges Maderl aus Bayern,
das würde so gerne feiern.
Doch vom Berg her es föhnt,
ihr Schädel, der dröhnt,
wenn‘s so weiter geht, muss sie noch reihern.
Hihi. Sehr lustig 🙂
von @dandelionsawake:
Im Alpental liegt flach der Franz;
ums Haupt gebunden wie ein Kranz,
so trägt ein Tuch er, rot mit Tupfen.
Migräne kann den Kopf zerrupfen.
Ein trockner Fallwind presst ihn nieder,
der Föhn, er fuhr in seine Glieder.
von @sabbeled:
Ein laues Lüftchen weht von Süden,
zerstreut die raue Winterluft.
Treibt die Wolken ohne zu ermüden,
in die weite Tälerkluft.
Ist für die Sommersehnsucht
schon mal üben,
doch noch ists nur Föhnweh,
das uns ruft.
von @lose_gedanken:
Die Ferne so schön, so hell, so bei-nahe-da.
Als wären wir hier und dort zugleich.
Ist Ferne ein Ort
und Nähe ein anderer?
Wir waren uns beides.
Wie der Wind waren wir.
Hatten kalte Berge überwunden,
innere Nebel vertrieben. Plötzlich dunkelte die Welt.
von @wortbegegnung:
Glasklare Luft und freie Sicht,
die Berge sind zum Greifen nah…
Der Blick, er wär‘ ja wunderbar –
doch meinen Kopf schmerzt dieses Licht.
von @tauscher57:
es föhnt von süden her
der Kopf er brummt
der magen flau
im dunklen liegen den tag verschlafen
wenn da die arbeit nicht wär
es wird sich geben, eben.
von @morgaine620:
Sehnsucht nach Bergen
Klares Wetter auf der Alb
Fata Morgana
Warm vom Berge fällt
Föhn putzt trocken den Himmel
weit das Auge sieht
Haiku zum Thema Föhn
umsturz
aus den bergen
verborgen
versprochen für morgen
lauert in lauer luft
der windige fall
föhn
das laken teils im staub
teils noch feucht
dröhnt es aus dem badezimmer
15 schritte ins zentrum
nachgebendes holz
auf dem boden glas
ein wort in diesem wetter
und die gefühle wiehern durch den flur
hinter der tür angst
vor der tür die welt
https://2kinderkuechebadbalkon.com/2018/05/20/foehn-frapalywo-foehn/
von @gedankenpoesie:
Blöde Gedanken,
Puste ich einfach hinfort,
Wie mit einem Föhn!
Denn hinter ihnen liegen,
Viele Gründe zum Lächeln.