das war die dreizehn

die vermeintliche unglückszahl dreizehn haben wir mit diesem dichtermonat (aka #frapalymo aka frau paulchens lyrik monat) gut gemeistert, finde ich. ein hoch auf zarte, starke, kurze, lange, berührende, bewegende, fragende, antwortende texte! ich danke euch sehr, dass ihr – zum teil schon seit einigen jahren, zum teil ganz frisch –diesen weg der bilder und worte mit mir geht.

30 texte ist kein pappenstiel! ich stelle das selbst immer wieder fest, wie viel disziplin erforderlich ist. auch dann zu dichten, wenn es eigentlich nicht so „mein“ impuls ist, wenn mir der kopf nach ganz anderen dingen steht. hochachtung und glückwunsch deshalb an alle, die 30 impulse für sich genutzt und verdichtet haben. und herzlichen dank an alle, die immer wieder zu dieser fülle beigetragen haben. wer impulse verpasst hat, später eingestiegen ist oder zwischendurch pausiert hat: die impulse sind da und können von euch nachträglich genutzt werden – oder auch und selbstverständlich ohne twitter oder blognachtrag im eigenen schreibraum bestehen. read more

#frapalymo 30nov18: ominösitäten

ominösitäten

vom haupthaar bis zum kiefernwald und zurück
als seien spitzen und spitzen gleich zu bewerten
auch tag höhe
bedeutungsnah in ihrer zusammenhangslosigkeit
so wird ungleiches gleichgesetzt
im dickicht der ominösitäten deutscher sprache sprach
lich nicht licht ich wich
gleich ungleich und gleich
zurück
ins haupthaar zum kiefernwald
hoch auf die taghellen
spitzen spitzen
spitze

#frapalymo impuls 30nov18

ach, die postkarten- und kitschgedichte begleiten uns mit ihrer gewissen leichtigkeit und humorigkeit in das ende des dichtermonats. die zeit für den letzten impuls ist gekommen: so schnell ging der #frapalymo vorbei, so erfüllt war der november!

mein dank, mein ausblick, die ankündigung für die nächste dichterwoche: all das gibt es übermorgen (samstag) hier zu lesen.

der letzte tag des monats gehört nochmals ganz dem dichten, denken und schreiben. der impuls für das gedicht am 30. november des #frapalymo lautet schlicht: „licht“. read more

#frapalymo 29nov18: gurken zum glotzen am baum

gurken zum glotzen am baum

die wohlfahrt die heißt käthe kitsch
und hat ihr zuhause
in tagen des zuviels

hier wo nickende chinesen
gurken zum glotzen am baum mit glitzer kaufen dazu
gartenzwerge mit schneehaube und
güldene pausbackenengel auf wattewolken
(foto! foto! foto!)
findet sich neuschwanstein
das (auch) nachts (auch) batterielos (auch) leuchtet
(foto! foto! foto!)

was ist das schön
das bäumlein das sich dreht
fettes fakes schneegeriesel mit rosa und gold
die winterfarben des jahres
bitteschön bittesehr bitteteuer
(foto! foto! foto!) read more

#frapalymo impuls 29nov18

jaaaa…! so viele virtuelle postkartengrüße und –texte! postkartenschreiben kommt einfach nie aus der mode…!

flugs hinein in den zweiten teil des doppelimpulses. der impuls für das gedicht am 29. november des #frapalymo lautet: „schreibt ein kitschgedicht“.

kitsch in maßen finde ich herrlich, im überschwang geht es gar nicht. kitsch ist immer geschmackssache, vor allem auch die menge davon. morgen dürfen wir jedoch in die vollen greifen. ein beispiel können wir uns nehmen an der überladenen weihnachtszeit, die mitunter von tand und kitsch nur so strotzt. oder – wenn wir bezug auf den teil 1 des doppelimpulses nehmen wollen – wir denken an diese überaus kitschigen sonnenuntergangspostkarten, die es gibt…oder oder. ich bin mir sicher, ihr findet genug kitsch, read more

#frapalymo impuls 28nov18

ach, sind diese texte mit der gleichen anfangszeile nicht einfach zauberhaft…? ich finde das immer ein wunder, wie sich die texte anders darstellen, und doch prägt und begleitet so eine anfangszeile das schreiben anders, als wenn wir uns die erste zeile selbst aussuchen würden. danke für diese vielen schönen textegeschenke!

morgen und übermorgen gibt es den nächsten und letzten doppelimpuls des dichtermonats, und ich bin schon sehr gespannt, wie euch dieses doppel gefällt!

der impuls für das gedicht am 28. november des #frapalymo lautet: „schreibt ein postkartengedicht“. read more

#frapalymo 27nov18: das licht tags

das licht tags

du, weißt du, wie ein rabe schreit
und der wind heult
wenn das licht tags ausgeknipst
scheint als flüchtete es für ein weilchen

ein aufhören und beginnen
zu reden zu schweigen
selbst die alte standuhr steht still
und man schaut auf hinaus
aufs feld

sucht den horizont ab
nach einem beweis
und weiß es nicht

am nächsten tag liegt
die müllerin tot im bett
das dorf am brunnen

ratscht tratscht
sagt sich
man habe es gewusst
als man aufhörte und begann
zu reden zu schweigen

du, weißt du
als der rabe schrie
der wind heulte
ich dachte
du read more

#frapalymo impuls 27nov18

ach, die centos….! immer ein vergnügen, denn die auswahl der unterschiedlichen zeilen und ihre reihenfolge ist doch jedes mal ein eigenes staunen. staunen werden wir auch morgen, bei unserem viertletzten impuls.

der impuls für das gedicht am 27. november des #frapalymo lautet: „gleiche anfangszeile für alle – beginnt eure texte alle mit: „du, weißt du, wie ein rabe schreit“ – nach der anfangszeile des gedichts „du, weiß du“ von selma meerbaum-eisinger.

die erste anfangszeile „du, weißt du, wie ein rabe schreit“ ist für uns alle demnach gleich, und wir borgen ihn uns von selma meerbaum-eisinger. magisch wird sein, in welch unterschiedliche richtungen und stimmungen uns diese zeile bringen wird. jeder text wird eigen sein und doch eint uns diese erste zeile. einer meiner lieblingsimpulse beim #frapalymo! read more