Der nächste Textsalon wird das Thema Dialoge beleuchten, und ich freue mich schon sehr auf den Input der anderen. Da Frau Paulchen Themenpatin ist, bereite ich mich gerade auf kommenden Dienstag vor und werde ausnahmsweise vorab zu dem Thema posten statt immer nur nach dem Textsalon (schöne Abwechslung, gell?).
Dialoge
- Dialog soll echt klingen und zwar so, als ob sich Menschen unterhielten. Dabei gibt Dialog keine wirklichen Gespräche wieder, sondern vermittelt das, was für die Geschichte wichtig ist. Dialog ist dabei eine eigene Sprachform
- Dialog übermittelt Informationen und enthüllt emotionalen Zustand der Figur(en)
- Dialog enthüllt zudem Angewohnheiten, Launen, Intelligenz, Bildung, Temperament etc. und dient damit maßgeblich zur Charakterisierung – deshalb muss Sprachmuster zur jeweiligen Person passen und der Figur gerecht werden
- enthüllt – gerade auch durch den Subtext (Bedeutung, die unter den oberflächlichen Worten liegt, also: was ist gesagt und was wird gemeint?) – den Konflikt zwischen den Figuren
- Dialoge sollen die Geschichte voranbringen und das Geschehen verlebendigen
- Achtung bei Dialekten – kleine Hinweise durch vereinzelte dialektale Wörter reichen aus, um beim Leser das Verständnis von Dialekt zu erzeugen und trotzdem nicht den Lesefluss zu beeinträchtigen
Muss:
- Plot und Handlung einer Szene vorantreiben
- Informationen über Plot, Konflikt, Thema, Nebenhandlung oder Entwicklung einer Figur
- trägt zur wachsenden Spannung bei
Geht gar nicht:
- nicht dem Leser sagen, was er schon weiß
- keine Predigten
- zu starke Sprache durch Dialekte, Flüche, Sprachfehler – wirken gedruckt stärker als gesprochen
(Input aus unterschiedlichen Büchern wie Stein, George, Steele und Keane)