nach der re:publica XI ist auch noch (ein) leben

da denkt man ja, dass leben nur in diesem nahezu hermetisch abgeschlossenen virtuellen raum stattfinden konnte. und dass außerhalb nichts mehr lebt und ist und so. wie kann das auch sein, wo doch alle wichtigen hier sind – oder vielleicht doch woanders und einfach nur so tun als wären sie hier, aber dann von den kanaren oder zumindest von berchtesgaden aus twittern, aber nicht von hier, sie aufgrund der anderen tweets so tun als wären sie hier unter uns, weil sie ja einfach nur reagieren müssen auf die, die tatsächlich da sind – puh, das war jetzt ein langer satz, musste aber auch mal gesagt werden. jedenfalls wird man in den drei tagen in diesen raum geworfen, der keine außenwelt kennt. meint frau paulchen und spricht sich hier klar und deutlich nur für ihre subjektiv empfundene wahrheit und wirklichkeit und meinung noch dazu aus. dann endet tag III und man wird unweigerlich zurückgeschleudert in das, was ja eigentlich wirklich ist. und man feststellt, wichtigkeit kann trug sein. das leben fern dem leben eine virtuelle täuschung, perfekt inszeniert. noch folgt man neuen leuten, die im minutentakt ihren daseinszustand twittern, der noch einige mehr leute interessiert, bis auch das abnimmt und wieder verhallt. und frau paulchen selber mitgerissen wird in diesen sog und hin und wieder aufblickt und feststellt und sich fragt, wo dann doch die wirklichkeit ihr zuhause hat. ob überhaupt irgendwo. frau paulchen jedenfalls zutiefst mitgerissen, durchgeschüttelt, erschüttert, bewegt vom nachklang dieser tage.

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