Dialoge – ergänzt

Heute war mal wieder ein sehr interessanter und konstruktiver Textsalon-Abend. Zu Dialogen haben wir dialogisiert und dabei noch einige Erkenntnisse gesammelt bzw. Erfahrungen ausgetauscht (hört sich super hochtrabend an und würde vermutlich niemals jemals ein Charakter in einem Werk sagen…). Herausgekommen sind im Wesentlichen noch drei Dinge, ergänzend zu meinem ersten Eintrag von Sonntag:

  1. Filme schauen und ins Theater gehen: Wer genau beobachtet und tatsächlich „sieht“, bekommt ein gutes Gespür für gute und schlechte Dialoge und weiß deshalb, was für ihn als Zuschauer funktioniert und was vermutlich auch für die Leser funktioniert.
  2. Übertreibungen: Manchmal ist für das Finden der Sprache eines Charakters hilfreich, den Dialog dieser Figur absichtlich zu übertreiben und/oder ins Gegenteil zu verzerren. Beispiel: Ein Bankdirektor in einer Jugendsprache oder eine gut gebildete junge Frau wie eine ältere nicht gebildete Frau sprechen zu lassen. Die Übertreibung hilft, das Gefühl des „geht gar nicht“ herzustellen und darüber wieder in den normalen Figurendiktus zu kommen.
  3. Subtext: Zum Thema Subtext kam eine schöne Übung von einer Teilnehmerin und zwar jede Person im Dialog mit einer insgeheimen Ich-Figur zu versehen, so dass die Person sich Fragen zum stattfindenden Dialog stellt und dabei überlegt, was nun gesagt aber tatsächlich gemeint wird. Das geht bei einem auktorialen Erzähler mitunter unter (schönes Wortspiel…), kann aber durch den Ich-Erzähler der jeweiligen Figur für die Klarwerdung des Subtextes ungemein hilfreich sein.

Wichtig ist: viel zuhören, lesen, sehen und üben. Und vor allem auch kritisch von anderen Lesern prüfen lassen, ob es ankommt. Wie immer also. Deshalb tut mir leid, euch hier wenig wirklich Neues berichten zu können. (Na ja, vielleicht war doch das ein oder andere dabei….????!!!)

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