Nachdem ich ja den Blog von Stephan Waldscheidt Schriftzeit entdeckt habe, gehe ich immer mal wieder auf die Seite und füttere mich mit Gedanken, Ideen und Impulsen. Heute habe ich diesen Satz in einem seiner Blogeinträge zum Thema Erklärungen in Büchern gefunden, aber ich finde, er gilt ebenso für Lyrik, Kurzgeschichten oder auch Dramen. Der Satz stammt auch nicht von Waldscheidt selbst, sondern angeblich von amerikanischen Lektoren und ist ebenso simple wie vielsagend:
Resist the urge to explain!
Ich finde, da hat er mal recht, der Herr Waldscheidt – und die Amis natürlich auch. Warum sich immer in Erklärungen ergehen und zu allem und jedem was sagen zu müssen? Klarheit entwickelt sich beim Leser und dieses Geschenk des Entdeckens der Klarheit oder auch individuellen Deutung sollten wir Schreiberlinge ihm nicht nehmen. Ein Satz, der ebenso gut dazu passt und aus der Welt des Improtheaters stammt, heißt:
Let the audience fill in the gap!
Beide zusammen machen genau das aus, was ein Leser oder Zuschauer so schön an Kunst und Literatur findet: Er selbst möchte daran Teil haben, mitmachen, mitfiebern, mitdeuten. Nimmt ihm nicht diese Faszination! Auch Frau Paulchen wird sich beim nächsten Schreiben diese zwei Sätze vor Augen halten und am besten irgendwo ganz groß ausdrucken, hinschreiben und nie, nie, nie wieder vergessen…hoffentlich!