Im Folgenden eine Liste mit Dingen, die mir in den letzten Tagen begegnet sind. Vielleicht müsste ich sie vielmehr Erkenntnisse nennen oder auch Impulse. Wie dem auch sei… Ich fang einfach mal an:
- Bücher dürfen nach Lesebeginn auch wieder zur Seite gelegt werden. So passiert mit einem Buch über das Schreiben, das ich mir für diesen Urlaub vorgeknöpft hatte. Denn: Es lag ja schon ein oder zwei Jahre in meinem Regal, dann könnte man es ja mal lesen. Der Wille war also da. Ich habe bei Seite 64 damit aufgehört. Und damit ihr nicht in die gleiche Verlegenheit kommt: Lest bloß nicht „Das Handwerk des Schreibens“ von David Lodge. Er mag vielleicht sonst ein guter Schriftsteller sein, aber dieses Buch ist grausam! Er schreibt zum Beispiel, dass das Grundmodell der Kommunikation vom Sender mittels einer Botschaft zum Empfänger geht und beschränkt sich dann auf dieses Grundmodell, ohne auch nur im weiteren davon zu sprechen, dass dieses Grundmodell an sich längst überholt ist und es längst in der Kommunikationswissenschaft neue Theorien gibt! Das finde ich schrecklich. Punkt zwei (und das ist der eigentliche Grund, weshalb ich das Buch weggelegt habe): es sei die Eigenschaft der Mehrstimmigkeit, die Prosa von Lyrik unterscheidet! Und zitiert dann noch einen russischen Schriftsteller mit den Worten „Die Möglichkeit, auf der Ebene eines einzigen Werkes Wörter von verschiedenem Typ mit all ihrer scharfen Expressivität zu verwenden, ohne sie auf einen Nenner bringen zu müssen, ist eine wesentliche Besonderheit der prosa. Darin besteht ein tiefer nterschied zwischen prosaischem Stil und poetischem…“ Ist das nicht unglaublich? Wenn Lyrik nicht mehrschichtig, mehrstimmig und mit scharfer Expressivität ist, weiß ich auch nicht. Das war ein Grund für mich, dieses Werk endgültig wegzulegen und es am besten direkt zu verschenken oder noch besser, zu zerschreddern.
- Stephen Kings „On writing“ hingegen ist leicht und amüsant zu lesen, allerdings bringt er nicht viel Neues. Er hat ein paar „Weisheiten“, die andere natürlich ähnlich festgehalten haben, die er aber in seinem Stil aufgreift. Viel lesen und viel schreiben. Immer ein Buch dabei haben, egal wohin du gehst. Alles an Ideen, ungewöhnlichen Erfindungen oder kleine Fakten notieren, die dir auffallen, denn du könntest sie für die Geschichten mal brauchen. Bau dir deinem Tagesablauf entsprechend Schreibzeit ein und halte daran fest. Rhythmus ist alles.