#frapalymo no 27: lichtbeute

lichtbeute

in der stube
zwischen beinen
aus holz hat sich
das licht verirrt ich lege
krumen auf dielen
warte auf die schatten
die gierigen

Das ist Gedicht No. 27 von Frau Paulchen für den #frapalymo, und der Impuls lautete „um halb zwei, mittags im winter, ist das licht schon alt“ – mit innigstem Dank an @poetin für diesen Satz und die Inspiration!

30 Tage, 30 Gedichte, no excuses: Wer beim #frapalymo mitmachen mag, kann dies entweder für sich tun und nichts sagen (was ja schade wäre) – oder im unten stehenden Kommentarfeld den Link zu seinem Blog/Webseite hochladen – oder das Gedicht selbst über das Kommentarfeld hochladen – oder auch einfach sonst einen Kommentar hinterlassen. Ähnlich über Twitter mit Link und Kennung #frapalymo und @FrauPaulchen

32 thoughts on “#frapalymo no 27: lichtbeute

  1. Corinna says:

    Im November 

    Zwischen müden Mittagswolken

    eine blaue Scharte

    lächelt Frau Holle

    schneeweiß

    schießt Licht hindurch

    entzündet die Natur

    das Gänseblümchen in meinem Garten

    noch immer nicht verblüht

    strahlt

    er liebt mich

    nicht

    er

  2. Versprechen

    mit jedem Tag
    flieht uns das Licht
    altert das Lächeln

    des Sonnenmundes

    greifen unbekleidete Äste

    den Himmel

    spärlich auch unser Lächeln
    der Dunkelheit entgegen zögert
    geht hin und entzündet
    ein Licht ein
    kleines
     

     

  3. Esther Ackermann says:

    Mein heutiges Gedicht entpuppte sich als eines, das ich hier nicht einstellen möchte, weil ich es noch unveröffentlicht sein soll. Als Ersatz dafür habe ich aus euren Gedichten dieses frapalymo eine Zitatmontage gemacht, die ein neues Licht-Gedicht ergibt :-). (Kursiv meine Hinzufügungen.)

    Das Licht läutet

    Teichglocken
    Versprochenes Oben
    Haben die Lichtung
    Verloren Moos angesetzt
    Schlafen wie ein Stein
    Über Grundklängen
    Dunkelgrün
    Und silbernen Luftperlengesängen

    Nur eine ruft
    Leise! Das Licht schläft
    Lasst es uns fesseln
    Mit heiligem Schein
    Ich habe Nachtworte zubereitet
    Und süßen Geschmack
    Von ja und danke
    Bringt Brot und Salz
    Wir füttern das klangwortgebrütete
    Licht

    Dann läutet es
    Resonanz warmrot getönt
    Gerötete Kröten fahnden im Farn
    Nach des Löwen grünem Zahn
    Der das Spatzengefieder wendet
    Auf die Kehrseite azurner Orte
    Sie alle läuten
    Die Teichglocken wach
    Der Tag wird gut

     

     

     

  4. Gast Rike says:

     

    Licht-Stimmung

     

    verzweiflungsdunkele Wolkennächte

    können schwer auf Seele lasten

    irgendwann zieht

    zäh herauf

    schwarzgrau erhellende Dämmerung

    schwarzgrau hellgrau immerheller

    langsam erst, dann immerschneller

    je lichter der Himmel

    so lichter wird’s Herz

    leichter schwebend im Tages-

    Licht

     

  5. Esther Ackermann says:

    Danke, Ghislana! Ich habe das auch am Ende der beiden letzten frapalymos gemacht;  diesmal einfach ein bisschen früher…

  6. Esther Ackermann says:

    Danke dir, Marlies. (Du bist ja mit Zitaten auch reichlich vertreten… 🙂 Einen anderen Faden verfolgte ich mit einer parallelen Montage rund um das Wort „Zeitschuh“ (Kyriana); musste mich dann aber entscheiden.)

     

  7. sandrastrazzi says:

    Heute möchte ich unter jedes eurer Gedichte ein „wundervoll!“ schreiben und ein Herz malen. Danke Sofie, dass du diesen Impuls von der Poetin aufgenommen hast.

  8. elbée says:

    diese lichtbeute             
    (allein schon das wort !) gefällt mir sehr sehr sehr gut,
    erinnert mich an fotos, die ich manchmal machte
    – nur krumen hab ich schon lange nicht mehr hingelegt
    toll dieses lichtbild, sophie !

  9. Michaela Neger says:

    lichtgeschindigkeit

    deine eigene welt
    ein stichflammenmeer
    von ideen

    ohne holz im kamin

    die strohhalme in den
    fremden herzen
    gaben keinen halt

    knickten ein unter der last

    leben wolltest du
    ohne licht
    bis zum tunnelende

    immer am notausgang vorbei

  10. @philosophina says:

     

    Blaue Flecken

    Im dunklen Raum gefangen

    immer wieder

    gegen Ecken und Kanten gestoßen

    weh getan

     

    langsam vor getastet

    Stück für Stück

    immer wieder

    gegen Hindernisse gedrückt

     

    verzweifelt den Ausgang gesucht

    vor Schmerzen geflucht

    irgendwann einen Schalter gefunden

    drauf gedrückt

    Licht gemacht

    umgedreht

    und in einen leeren Raum geblickt

    blaue Flecken auf der Seele

     

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