#frapalymo 7mai15: im garten

mein kirschblütenbad währt
zehn minuten dahinter
die verwaschene verbläuung des himmels

ich denke

kitsch
kommendes gaumenglück
trockne meine gedanken

 

das ist gedicht no. 7 von frau paulchen für den #frapalymo, und der impuls lautete „schreibt ein frühlingsgedicht ohne das wort frühling“.

30 tage, 30 gedichte, no excuses (+1): wer beim #frapalymo mitmachen mag, kann dies entweder für sich tun und die impulse für die eigene schreibstube nutzen. oder im unten stehenden kommentarfeld seinen blog/webseite verlinken. oder das gedicht selbst über das kommentarfeld hochladen. oder auch einfach sonst einen kommentar hinterlassen. ähnlich über twitter mit link und kennung #frapalymo und @FrauPaulchen

43 thoughts on “#frapalymo 7mai15: im garten

  1. @ stachelvieh:
    „der übermut spitzt mir die zehen
    ich lauf als würd ich tanzen“ Das ganze Gedicht beflügelt mich heute morgen. Danke stachelvieh! Grüßle, Birgit H.

  2. Corinna says:

    Die Zeit der Stille ist vorbei jetzt
    treibt es die Natur
    laut (schon morgens um fünf)
    Bunt regiert das Grün
    Aus jedem Zweig des alten
    Baumes drängen Blüten
    In allen Wipfeln singt es
    Und man denkt wieder daran,
    Gipfel zu besteigen, einfach so
    Auf nackter Haut der erste Sonnenkuss
    lässt zart erröten
    kannst ihn schon spüren den Wind
    der von weit kommt und dir
    was flüstern wird

  3. Gerda Steger says:

    erlebnis

    weißer blütenschaum
    gläsert die augen
    verloren mir im
    veilchenblau

    ich höre wieder den
    atem der farben
    die erde
    mirakeln

    ich fühle grün
    grünend mich im
    flammen_bunt_spiel

  4. roteFrau says:

    leise,zart,frisch,Halme,blattgrün,jungfräulich,narzissengelb,
    krokusbunt,schneeglöckchenverblüht,Windhauch,Melodie,traumgehaucht

  5. elbée says:

    umwölkt

    eines schönen morgens wächst
    eine wolke im mandelbaum
    un nuage neigeux*
    de pétales étoilées**

    der baum ist in der schwebe
    zwischen den jahreszeiten
    schneit er herein

    elbée
    ___________
    * eine schneeige wolke
    ** sternförmiger blütenblätter

  6. murmeltiers klage

    nun will der mai uns grüßen,
    und alle blümlein sprießen,
    in dieser schönen jahreszeit.
    doch ich bin lang noch nicht soweit

    in das geschwärme einzustimmen
    und mit dem glücksstrom mitzuschwimmen:
    woran ihr voller wonne glaubt,
    hat mir den winterschlaf geraubt.

  7. Esther Ackermann says:

    Kitsch und Kirschen…. Hey Sophie, dein Gedicht macht mich schmunzeln, weil ich mir vorstelle, wie das im Mund Zusammengelaufene (bald Kirschen!!) die Gedanken wässert, die nicht gebadeten, nicht verwaschenen, aber mundgetränkten….

  8. auf abruf

    in der ecke über
    dem sims ein nest
    twihihilp twiiep twiiep twihihilp twiiep twiiep
    sehen kann ich es nicht
    emsiges geflatter
    twihihilp twiiep twiiep twihihilp twiiep twiiep
    manchmal sehe ich einen schnellen
    schatten den schnabel voll
    twihihilp twiiep twiiep twihihilp twiiep twiiep
    im landeflug die flügel
    gespreizt sie fallen nicht
    twihihilp twiiep twiiep twihihilp twiiep twiiep
    aber seit einer woche segeln
    beständig flaumfedern
    in meine küche

  9. Rike says:

    Singen und Trillern im hellen Grün,
    Wiesen, Weiden und Bäume, die blüh’n,
    Gärten rufen, locken uns wieder
    mit Gänseblümchen, Kraut und Flieder.
    Düfte, Sonne, milder Regen
    alles tanzt uns froh entgegen.

  10. wiesenkraut schäumt

    blau brach bläht der himmel über
    dopamingetränkter sonne
    wildverwühlte knospen lieber
    samen ihre wonnen
    aus in krokus lenzens wiesen
    meisen sich im ton vergießen
    trance verwechselt sich in traum
    gibt dem neuen leben raum

  11. Ruth says:

    der fluss reisst
    er treibt das holz
    er scheucht
    die schwäne fliegen
    sie tauschen den himmel
    sie schrecken
    die enten suchen
    sie schnattern am brunnen
    sie dursten
    die bäume spriessen
    sie verstreuen ihr grün
    sie niessen
    meine nase kitzelt
    sie riecht den bärlauch
    sie atmet
    die luft lechzt
    sie küsst mich auf
    sie weckt
    die tage freuen
    sie sammeln die farben
    sie streuen
    das glück bleibt

  12. Hina Artemon (@HArtemon) says:

    33 & 10

    die nacht serviert mir morgenklänge
    (aus vogelkehlen)
    um 20 nach 4

    ein schnelles überstülpen bringt uns
    ins grüne hinaus
    (die socken bleiben zurück)

    wie ein schiff durchpflügst du den sand
    furchtlos und neugierig
    (und nun gehts auch hinauf)

    hoffnungsvoll warten die
    löwenzahnfallschirmchen auf atemwind
    (ihr halm schon in deiner hand)

    der abend bläut noch
    wenn ihr beide schlaft
    (und manchmal seh ich auch rot)

  13. im blaugewaschenen atem
    strömt helligkeit

    die wolken werfen
    nur noch für einen moment
    ihre schatten

    nie wieder trüber
    als rosengrau

    wie sich über den wegen
    die blütenschirme
    himmelwärts öffnen

    und jede farbe bekommt einen namen –

  14. Meine Buchen begrüßen mich
    morgens
    ihre Kinder
    zwei Keimblätter groß
    strecken sich
    hinter schwarznassen Fichtenstämmen
    das frische Licht
    hellgrün gefiltert
    kühlt nach dem Regen

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