#frapalymo 25nov11: am nachmittag

ich gehe meinen traum
zurück

was war ich noch was wollt‘ ich
alles sein

ein wesen nicht von dieser welt
allein

kehr‘ ich zu mir
zurück

mit meinem traum vom
werden

 

das ist gedicht no. 25 von frau paulchen für den #frapalymo, und der impuls lautete „nachmittagstraum: umschulung zum tiefseewesen.“ – mit bestem dank an meinen lieben klaus aka @reticulum – für dieses schöne ausgangsbild!

30 tage, 30 gedichte, no excuses: wer beim #frapalymo mitmachen mag, kann dies entweder für sich tun und die impulse für die eigene schreibstube nutzen. oder im unten stehenden kommentarfeld seinen blog/webseite verlinken. oder das gedicht selbst über das kommentarfeld hochladen. oder auch einfach sonst einen kommentar hinterlassen. ähnlich über twitter mit link und kennung #frapalymo und @fraupaulchen

27 thoughts on “#frapalymo 25nov11: am nachmittag

  1. Matthias Doellert says:

    Beim Tiefseetee im Meeresschnee:
    Räuberische Krebse, gruselige Garnelen, grelle Sterne, Seefeder, Drachenfisch, Blob und Kragenhai.
    Alle sind sie dabei.
    Der Scheibenbauch auch.
    Denn sie können ja nicht lesen, diese armen Tiefseewesen.
    Weil, ohne Licht geht das nicht.

    • Liebe Sophie, dem schließ ich mich an. Ein Text zum „Abtauchen“.
      Einen schnen Tag in die Runde, die mal wieder so erstaunlich Differentes zu bieten hat. Liebe Grüße

  2. schlaf

    bin ein dunkeltier
    ins nachtmeer getaucht
    ruhe auf flechten
    fangmüder arme
    in meinem haar
    finden sich sterne
    mondschnecken
    füßeln sich fort von mir
    unter den wimpern weich
    strudelt leise der sand

  3. Zwischen den Lärmtürmen kauern
    nackt und entledigt von allem
    was einmal Sehnsucht war

    seelenkalt streifen die Blicke
    mich nüchtern
    wie nasser Schnee

    gestern wollte ich noch unter Menschen
    ermutigt von Tänzen und Achtsamkeit

    heute schule ich um
    – mein Nachmittagstraum –
    zum Tiefseewesen

  4. Die Träume
    vom Gestern
    waren Schäume.
    Kleine Hoffnungen
    am Rand bestückt
    mit dem Gefühl
    vom Glück –
    treibend, schwimmend
    in der Tiefe,
    abtauchen aus der
    Alltagstrockenheit
    ins Nass der Ozeane
    spielend, schwimmend
    jederzeit
    mit den Fischen
    leuchten um die Wette.
    Dann und wann
    lächelnd ihre Miene
    ein neues Atmen
    liebevoll im
    Ein und Aus.
    Undine.
    Ist nicht mehr zu Haus.

  5. mattgedämpfte
    tiefseewogen
    himmelhochfröhliche
    nebelwolken
    abgrundtieftrauriger
    gefühlsvulkan

    abendlicher höhenflug
    absturz in der früh
    unendliche sehnsucht
    in der mitte des tages
    getragen zu werden
    vom toten meer

  6. nobody

    wer will schon als sardine gelten
    angesichts viel besserer welten
    die niemand kennt und alle meiden
    wo teufelsfische dunkel weiden
    laternenfische kreise ziehen
    in tiefster seenacht ohnerhin
    gern wollten wir mit jenen tauschen
    alle würden nach uns lauschen
    denn deren größtes lebensglück
    wär‘ was zu sehen von uns ein stück

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