am meer
es braucht nicht viel sagt sie nur das bisschen wasser
und ein stück unendlichkeit ein warmer ton wenn
horizont auf wasser
auf sie
trifft sie
entscheidungen vom kommen gehen
bleiben
ein mensch zwei blau
das ist tag 5, text 5 der #frapalywo zum impuls „am meer“. hauptthema der woche lautet „geräusche“. das schönste am meer für mich sind die wellengeräusche, aber es gibt ja so viel mehr am meer. was hat euch an geräuschen zu welchen texten inspiriert?
7 tage, 7 texte, 1 thema: wer bei der #frapalywo mitmachen mag, kann dies entweder für sich tun und die impulse für die eigene schreibstube nutzen. oder im unten stehenden kommentarfeld seinen blog/webseite verlinken. oder das gedicht selbst über das kommentarfeld hochladen. oder auch einfach sonst einen kommentar hinterlassen. ähnlich über twitter mit link und kennung #frapalywo und @fraupaulchen
Wow, Sophie, Dein Text ist die Wucht! „ein mensch, zwei blau“ – wie wunderbar! Weniger tiefsinnig geht es heute bei mir zu: https://lyrifant.wordpress.com/2017/05/05/frapalywo-217-geraeusche-tag-5-am-meer/
Blaue Morgengrüße
Sabine alias Lyrifant
Liebe Sophie,
dein am Meer, das mag ich sehr
sehr
Nirgends ruhe ich lieber
am Meer eingelullt
vom Brandungssound ich
tauche in das Lullaby der Wellen
schmecke Salz
einer anderen Wirklichkeit
aus Blau und Grün und Hell
bis der aufgeregte Schrei einer Möwe
mich stranden lässt
schiffbrüchig im Realen
„Brandungssound“ ist ein wunderschönes Wort, wie das überhaupt ein wunderschöner Text ist. Gut gefällt mir die Entsprechung von „eingelullt“ und „Lullaby“, und der Gedanke des Schiffbruchs im Realen… klasse!
…windzärtlich
https://traumspruch.wordpress.com/2017/05/05/windzartlich/
Ablandiger Wind
sorgt für Ruhe
wir sinken und hören
feine Stimmen
der nächtlichen See
Betörend –
Wie wahr!
Ein „fenster zum meer“ – stets ersehnt, stets zu teuer, ein Traum. Wenigstens im Gedicht
http://wp.me/p3Rppc-GQ
Dein Text begeistert mich, Sophie: kommt so bescheiden daher mit „es braucht nicht viel“, und dann nimmt und gibt er alles.
http://stachelvieh.de/2017/05/05/zu-neuen-kuesten-frapalywo-no-5/
worte und tränen
leise verklingen
wenn wellen und wind
tanzen und summen
So klein, so fein – Dein Gedicht! Ja, Natur ist doch die beste Trösterin.
von @nortina_mariela:
https://lovelycurses.com/2017/05/05/english-frapalywo-rock-steady-love/
seezeichen am strand
meine füße spüren das säuselnde wasser
der horizont ist nicht zu erspähen
das plätschern der wellen
lädt den mond
in die nacht
(vergebens)
die heultonne ruft mich
in untiefen
(der seegang reicht für heimweh)
Heimweh in die Ferne – oh ja! Und danke für ein neues Wort: „Heultonne“ für „Heulboje“ kannte ich noch nicht.
Noch nachgereicht, meine Meeresgeräusche:
https://www.schreib-t-raum.de/2017/05/06/frapalywo2-5-am-meer/
mein meer, nicht nur nachgereicht, sondern auch total unromantisch: https://mauletti.wordpress.com/2017/05/06/sommerschlussverkauf/
von @lose_gedanken:
Weite Nordsee, begrenzt durch zwei Linien
Es rauscht leise, raunt, gluckert, blubbert. Kommt näher.
Scheinbar zaghaft-vorsichtig
doch: unaufhaltsam
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Die Sinfonie der
unnachahmlichen Wasser-Musik-Töne
wird lauter.
Die vielen Tropfen, die
längst kein Vereinzeltes mehr sind.
sie züngeln und lecken leise fordernd
an den Begrenzungen.
Werden stärker im vorgegebenen Takt
und immer gleicher Laut -Leisestärke.
Erst
verwischt die Spitze,
dann die etwas windschiefen Seitenlinien.
Die mit-konturgebenden Muscheln, sie seufzen.
Das Wasser ist stärker.
Es fordert laut, unaufhaltsam und hungrig.
Es ist da!
Das Herz im Sand ist weg…
Der Ruf einer Möwe.
Der Wind, leise flüsternd über die Dünen.
Er war nur Begleitprogramm,
ein Requiem vergangener Liebe.
Wie die Wellen
kegeln
mit den Steinen
dieses wuchtige Rollen
auf und ab
hin und her
drunter und drüber
immer und ewig
ohrenbetörend