Es ist der letzte Sonntag heute vor dem großen Fest. Das letzte Mal inne halten, den noch unberührten Docht zum Erleuchten bringen, vielleicht auch noch ein Gedicht aufsagen. Das, was wir so lange erwartet haben, ist nah. Wir können bereits den Tannenduft riechen, der durchs Haus ziehen wird. Die Kugeln und Sterne erahnen wir am Baum blitzen und strahlen. Wir sehen das Licht im Dunkel, das Leuchten in tiefer Nacht. Bald, bald ist es soweit. Seht, bereits die vierte Kerze brennt. Stopp!!! st das nicht des Idyll zuviel? Blickt doch auch mal zurück und überlegt euch, wie ihr die letzten drei Adventssonntage verbracht habt? Von wegen Ruhe, Erholung und friedvolle Vorbereitung auf ein großes Ereignis! Da war Hin- und Herfahrerei, Geschubse und Gestoße auf den Weihnachtsmärkten, Geschenke einpacken, schnell noch Weihnachtskarten schreiben, Hauptsache, irgendwas steht drauf. Packt euch also selbst an der Nase und seht ein: Die große Vorbereitungszeit, Adveniat – das, was kommt – das war vorbei, bevor ihr es überhaupt realisiert habt. Und wieder einmal geht ein Jahr zu Ende, an dem ihr euch nicht die Mühe gemacht habt, euren eigenen Worten zu folgen. Und das, ja das sollte euch wirklich zu denken geben. Wenigstens heute noch, am letzten Adventssonntag.