tag und nacht
entziehe mich den sehnsüchten der nacht
und lege das tagesgewand an
mit dem man mich erkennen mag
den zweifel im gepäck
heute ist er stiller als sonst und blass im duft
im gesicht das lächeln
der anderen
vor einem spiegel aus eis
ich lebe
die innenwände blau bemoost
die seele tanzt mit
schmetterlingsmusen und träume
habe ich mir ins haar gewaschen
ich liebe
mich fern und nah
den nächsten see
such‘ ich zum glückfischen aus
sorgsam
lege ich wörter
zum trocknen in die sonne
das leben zieht harmlos vorbei
dass ich vergessen kann
und mich erinnern muss
dass da ein
außer mir
verstummt
ich im tag
der nacht eine andere stimme geb
und höre von fern ihren sternengesang.
Das ist Gedicht No. 30 von Frau Paulchens Lyrik Monat (oder: #frapalymo). Inspiriert durch das gleichnamige Gedicht von Ingeborg Bachmann: „tage in weiß“. In Kursiv stehen die Entlehnungen und Zitate aus Bachmanns Gedicht.
30 Tage, 30 Gedichte (+1), no excuses: Wer beim #frapalymo mitmachen mag, kann dies entweder für sich tun und nichts sagen (was ja schade wäre) – oder im unten stehenden Kommentarfeld den Link zu seinem Blog/Webseite hochladen – oder das Gedicht selbst über das Kommentarfeld hochladen – oder auch einfach sonst einen Kommentar hinterlassen. Ähnlich über Twitter mit Link und Kennung #frapalymo und @FrauPaulchen