#frapalymo 10nov15: eingetütet

so eine packung ist doch nichts
sagst du
schnell verspeist
fünf minuten gebe ich dir
sagst du
ich habe noch eine dabei

reißt an der perforation bis die ersten
schnuller schlümpfe schnecken
auf dem plattgelaufenen teppich zum erliegen
kommen

oweh
sagst du
gerade die besten
lass liegen denke ich
geht noch
sagst du
kaust


das ist gedicht no. 10 von frau paulchen für den #frapalymo, und der impuls lautete „alles, was klebt“.

30 tage, 30 gedichte, no excuses: wer beim #frapalymo mitmachen mag, kann dies entweder für sich tun und die impulse für die eigene schreibstube nutzen. oder im unten stehenden kommentarfeld seinen blog/webseite verlinken. oder das gedicht selbst über das kommentarfeld hochladen. oder auch einfach sonst einen kommentar hinterlassen. ähnlich über twitter mit link und kennung #frapalymo und @FrauPaulchen

34 thoughts on “#frapalymo 10nov15: eingetütet

  1. von @meernotizen:

    Verworfen diese Gefühle,
    in eine Dose mit bittersüßen,
    schwarzbunten Gummibärchen.
    Erinnert an ihr Kleben
    wie Honig auf der Wunde
    der Zeit.
    Umgedreht und
    den Deckel geöffnet.

    • Da ist sofort eine haptisch sehr konkrete Erinnerung, wie sich das anfühlte damals.
      Ich geh mir mal schnell die Hände waschen – obwohl ich den eigentlichen Klebstoff weder abwaschen kann noch will.

  2. roteFrau says:

    Struwelhaar,Kopfsteinpflaster,Tischplattenunterseite,Hosentasche,Schuhsohle,Kirchenbank…und der Pfefferminzgeschmack ausgelutscht #frapalymo

    – was mache ich nun mit dem Silberpapier? 😉

  3. Liebe Corinna,
    so deutlich und klar habe ich selten die Zeit der Handverbundenheit zwischen Mutter und Kind gesehen. Am ehesten vielleicht noch bei Ricarda Huch. Wunderbar.
    Liebe Grüße

  4. Ruth says:

    welch passend bild bei margret hab ich grad gefunden.
    heut fällt’s mir schwer: die gedanken verkleben sich in meinem kopf.
    das einzige, was auf dem papier haften blieb (wenn diese seite heute duften würde), entschuldigt bitte die wortwahl ;):

    ich stehe kopf
    damit die neuen schuhe
    nicht in scheisse treten.

    ich wasche mir die hände.

  5. @sandrastrazzi says:

    Einer Folie gleich
    haftet die Zeit
    an diesem einen Bild

    Wie ein nasser Teppich
    legt sich der Schmerz
    unter diesen einen Tag

    Doch nichts scheint
    so sehr an allem zu kleben
    wie dieses gottverdammte Leben

  6. Keksreicher says:

    Leben klebt wie ein Bonbon
    vieles passt zusammen
    auch das sauere klebt an dir
    vieles lebt zusammen
    Gibt sich Halt und will nicht lösen
    Dauerhaft behalten

  7. alles, was klebt

    „friede sei mit euch“

    shalom, was klebt, k
    lebt aneinander wie
    der sal am ander würde
    voll feuer salam andert
    as-salāmu sein ʿalaikum
    friede uns salām

  8. klebstellen

    gerne hätte ich es abgeschüttelt
    unvermittelt aus meinem drahtigen fell
    aber egal wieviele bäche ich durchschwamm
    an wievielen eichen ich mich rieb
    verklebte sich das erlebte und blieb
    meine geleimte erinnerung an splitter der zeit
    vom eigenen vorurteil erzwungen befreit
    auf ausgetrampelt schluffigen wegen
    neuen zielen und grenzen erlegen
    die zagende zukunft bewegen

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