das nichthaben
wenn das eine nicht (oder die wahrheit)
blicke ich zurück zur nacht
werde (wunder)
fernweh leergefegt
das brüchige
(leben ist eine überempfindlichkeitsreaktion)
zeitlupe aufschlag
am ende des flurs
ein land
(ist nie nur ein land)
das ist gedicht no. 26 von frau paulchen für den #frapalymo, und der impuls lautete „schreibt ein cento“. die zeilen aus meinem text heute stammen alle von mir und zwar von texten, die in den vergangenen 25 tagen entstanden sind. ich habe minimalste änderungen vorgenommen, wie beispielsweise klammern hinzugefügt. welche flicken habt ihr für euer gedicht verwendet, welche chaosmose ist euch beim zusammenstellen begegnet – oder auch: welchen sinn erkennt ihr in der neuen zusammenstellung eigener und/oder fremder zeilen?
30 tage, 30 gedichte, no excuses: wer beim #frapalymo mitmachen mag, kann dies entweder für sich tun und die impulse für die eigene schreibstube nutzen. oder im unten stehenden kommentarfeld seinen blog/webseite verlinken. oder das gedicht selbst über das kommentarfeld hochladen. oder auch einfach sonst einen kommentar hinterlassen. ähnlich über twitter mit link und kennung #frapalymo und @fraupaulchen
Festmahl der Sinne*
(CENTO)
Dezembersonnen.Licht. heizt
Eiskristalle am Ast der Zeit**
es knospen Winterzweige
weiße Wunder in den Vasen***
mir geht ein feierliches Schweigen****
durch graue Asphaltadern*****
und Träume steigen******
auch in tiefsten Tiefen dir*******
honigtriefendes Wort
Gefühl der Stille********
Herzfeier im Winter
Aufzug tausender Lichter*********
Zeilen aus meinen Gedichten:
– Fensterblick*
– Vorfreude**
– 4.Dezember***
– frostbizarr****
– Sternleuchten*****
– Weihnachtsgedanken******
– Sternleuchten*******
– Weihnacht********
– Weihnachtsidylle*********
Alte Bäume verlieren ihre Blätter
ins gestern noch
Zeugen der Vergangenheit
im Augenlicht sich widerspiegeln
ob Holz ob Stein
vom Wind gemalt
Stille im Flimmern
in kurzer Zeit
Cento aus eigenen Zeilen
„[…] Du Narr! Du Dichter! […]“
https://uzdz.blogspot.com/2018/11/also.html
cento – best of yumami’s frapalymo 2018
***
welch unerträgliche fuge
gestern war heute das morgen
ein blick eine geste ein verstummen
bittersüßer wohlfühlschmerz
wut dich zu ersticken
sie hatte nur eine chance
wenn die welt leise anklopft
die wahrheit mitunter taumelt
ein halbton aus der reihe tanzt
morsch ist sie geworden
die zuckersüße prinzessin
wie vom himmel gefallen
als irrwisch tanzt sie über gräber
im rhythmus der nacht
und der mond ist rot wie blut
wirft noch lange schatten
morgen vielleicht
von @tauscher57 ein cento eigener zeilen:
morgen heute gestern alle zeit
immer sanfter wird die melodie
hände finden sich greifen halten fest
davon zu träumen hält uns im hoffnungsgang
hinaus in die natur sich daran erfreuen
vom wind getragen
weiter geht’s durch den tag
Sterben die Hügel bleiben Dörfer
du Tages Gras
bei den eisgrauen Wassern
zwischen Steinmehl und Sand
ging ich neue Wege
Novemberblüten auf der Höhe
Mein kleiner Vogel
drei Steine fehlen
wie kleine Schritte
und stimmlos
die Sprache
zeitlos fielen
die wenigen Worte
Kein Ort mehr
zu denken
nur Raum nicht Sinn
und Welt und All
ein Satz kann mich retten
und keiner mehr
Gehst Du mit mir noch zu
Orten der Stille der
Weite und hältst meine
Hand schaust mich an in mir
ruht noch mehr Liebe für
Dich
wenn die Welt wieder weit ist
… [zusammen, flüsternd:] wenn die Welt wieder weit ist
———————————————————————
(Auch bei mir ein Arrangement aus Zeilen einiger Gedichte dieses
frapalymo-Novembers, leicht verändert. In diesem November ist viel paasiert, merkte ich beim Zusammenstellen.)
von @gedankentaenze:
Von Stufe zu Stufe
stumme Schreie
Verbirgt sein Antlitz
wie eine Spirale ohne Ende
Hinter den Wolken
in den Federn die Sehnsucht
Hoffnung greift nach den Sternen
Fanden Erinnerungen
wundert sich
über den Bäumen weht Licht
von @giselheid22:
November
Zeit, nutzlose Gesten zu beschneiden -:
lass uns erkennen, wer wir sind.
Ich schäle Träume, entkerne Tage;
wenn die Welt still ist.
er war gut so
dort fliegt der Zufall
wollte
Menschen
Geschichten
ob gross oder klein
die Kleider ablegen
den Rest verpackt
Kopf Wort Auge Hand atmen lassen
dichtend
immer weiter im Wortort
die Kleine
die lange die kleine blieb
bewohnt das Wort
ich bin
mensch und zerbrechlich
ich wünschte
ich könnte kreisen abwarten hoffen
unendlich sich wiederholend
vertraut auf die Zeit
in Pergamentfalten reifen
Hier noch mein Frapalymo-Mosaik:
https://www.schreib-t-raum.de/frapalymo2018-26-angeklungenes/
Ein Cento – Spielerei, aber nicht ohne, wie ich festgestellt habe.
Ich zähle die Regentropfen
an den Zweigen
und noch kein Mützchen Schlaf
Frostige Morgenstunde
zwischen Tag und Tau –
Aus dem schützenden Kokon
befreit der Morgen
irgendwo dort in der Ferne
muss Zuhause sein.
Von Kindesbeinen an gab
es den Pott mit Kaffee
aufs Morgenlicht.
Es ist an der Zeit
(Meinen Zeilen liegt der November 2017 aus eigenen Texte des frapalymo zugrunde. Und was mir dabei aufgefallen ist: Obwohl die Texte jeden Tag einen anderen Impuls hatten, findet sich sehr häufig die Nähe zur Nacht und zum Morgen – vermutlich zwei Hinweise, was mir (und nicht nur mir) im November doch manchmal fehlt – das Tageslicht).
GedankenspiralenTage unserer Zeit die Ungeradheit ein Rumpelkeller leichtfüssig trillieren Treppensteigsound Vernunftstöpfe Flügelglas füllst das blau geifer Wortwaffen Planspiel archiviert aufgereiht Irritationen verwoben versandet bittersüß verwischt ihr Antlitz verkritzelt Nachtmahr und Spinnfadennetz…Zeitlupeaufschlag frapalymo
heute gibt es die roteFrau ganz und gar ungewohnt in Langform
findet ihr euch?
next door Bakerstreet
Abendstille überall
güldne Sterne prangen
über den Wolken die Freiheit grenzenlos
still ruhn Wälder
dass hinterm Ortsschild Leben ist
Bakerstreetnext door
blackbird has spoken
und am Bache die Nachtigall singt ihre Weise
take me home countryroad
come together
aus grauer Städte Mauern
sitting in the morning sun
IMAGINE
das Beste was mir je passiert ist
Tänzerin im Wind
die kleinen Perlen
du bist die
hinterm Horizont
sing deine Weise zärtlich und leise
komm mit…
völlig losgelöst
im Frühtau gehts
weiter
Halleluja
übern See mit einer hölzern Wurzel
tausend mal berührt
satisfaction
morning has broken like the first day
Ein Menschenklein, der war einmal (frei nach Ringelnatz Pflasterstein)
Ein Menschenklein, der war einmal
und hatte viel gestritten.
Er schrie: „Ich bin ein Ehrenmal
und muss mir ein für allemal
dergleichen streng verbitten!“
Jedoch den Steinen fiel’s nicht ein,
mit ihm sich zu befassen,
denn Menschenklein bleibt Menschenklein
Und muss sich treten lassen.
meine zeilen stammen alle aus meinen 7 gedichten der #frapalywo im mai 2018, als das thema so viele heimaten in mir hieß.
ich bin noch auf dem weg #frapalymo No. 26 http://stachelvieh.de/2018/11/26/ich-bin-noch-auf-dem-weg-frapalymo-no-26/
Meine Zeilen stammen aus dem Gedichtband „Die plötzlich hereinkriechende Kälte im Dezember“ (irgendwie passend gerade) von Ror Wolf:
hier beginnt es, mitten in der Nacht
und von der Decke tropft es rot
rot auf den Boden tropft das Blut
und die Welt wird nass und nasser
man sieht das dunkle Blut mehr sieht man nicht
in der Nacht, im Lampenlicht
alles fällt herab auf dieser Welt
und jemand hat das Fenster zugemacht
hier bin ich nicht
der Morgen kommt, es kommt der Tag
von @alilicj:
https://worteausdemwunderland.wordpress.com/2018/11/26/geheimnis-hoffnung/
Mein Gedicht „Träumen“ aus ein paar alten, vor allem aber neuen eigenen Versen:
https://www.sprachspielerin.de/2018/11/26/traeumen/
An den Ufern
wuchsen Möglichkeiten.
Ideensplitter, Traumsequenzen.
Beinah zärtlich –
mehr als bloße Buchstaben
hinter den Tagesmasken.
Manchmal Gefährten.
Im Gestern. Im Heute.
Jetzt?
[aus Textteilen der vergangenen frapalymo-Tage]
von @nichterfasst:
https://twitter.com/nichterfasst/status/1067196373282492416/photo/1
von @dandelionsawake:
https://twitter.com/DandelionsAwake/status/1067242125169971200
Wunder
„(…) Lichterloh
ich hab’s gesehen
könnte das nicht wunderbar sein? (…)“
https://mikesch1234.wordpress.com/2018/11/26/wunder-frapalymo-26nov18/