Heute bin ich schon ziemlich viel und weit gelaufen. Zunächst bin ich mit der Subway 2 zum Time Square gefahren, habe bei Planet Hollywood meinen New York Pass abgeholt und dort gleich gefrühstückt. Dann bin ich weiter zum Top of the Rock im Rockefeller Center. Grandiose Aussicht, denn heute ist echt perfektes Wetter: klar, kalt und sonnig. Es war eine perfekte Aussicht auf ein brillantes New York. Der Blick Richtung Süden tat zwar etwas weh, weil ich mich noch gut an 1997 erinnern konnte, als ich zuletzt hier war und sich noch voller Stolz die beiden Türme in die Höhe gestreckt haben. Jetzt gibt es eben kein Highlight an der Spitze von Manhattan mehr, und das ist echt traurig. Aber ansonsten war der Blick atemberaubend – Dimensionen sind das: unvorstellbar. Und auf einmal bist du klein.
Eine Sonnenbrille habe ich übrigens immer noch nicht gefunden. Es gibt natürlich einige, aber die für 130 Dollar sind mir dann doch zu teuer. Nach dem Top of the Rock bin ich losgelaufen gen Süden. Zunächst war das Ziel der Manhattan Mall, weil der auch so gelobt wurde. So ein Reinfall – bloß nie dort rein gehen, sage ich euch. Von einem klassischen Mall hat dieses Einkaufszentrum gar nichts. Tja, und dann bin ich erstmal weitergelaufen, war in ein paar Geschäften drin, aber nicht wirklich in Shopping-Laune. Noch nicht mal der erste Barnes & Nobles konnte mich begeistert. Der war total gepackt und eng. Keine gemütlichen Sesselchen oder gar ein Café im Store. Echt schade. Irgendwann habe ich dann in einem Café auf der Fifth Avenue eine Manhattan Clam Chowder Suppe gegessen und einen kleinen Meeresfrüchtesalat. Währenddessen habe ich mir meine Liste und Karte angeschaut und gedacht, dass ich eigentlich mal den ersten Ort meines Buches aufsuchen könnte. Die Wohnung von Marcus in Greenwich. Gesagt, getan. So bin ich bislang also von der 50th Street bis runter zur 11th Street gelaufen, was dann doch einige Straßen und ein ganzes Stück ist. Und Asphalt ist ja auch immer anstrengend. Die Entdeckung von Marcus Wohnung war wie ein erstes kleines Juwel. Sie liegt im zweiten Stock oberhalb von Magnolia Bakery, einer absolut angesagten In-Bäckerei der Stadt. Bis draußen standen die Leute schlangen, um die kleinen Törtchen und bunt verzierten Kuchen zu kaufen. Mir taten zwar bereits die Zähne beim Zuschauen weh, deshalb habe ich auch nichts gekauft und zum Reinsetzen gab es keine Möglichkeit, aber es hat mich stolz gemacht, dass ich gleich eine so schöne Wohnlage für Marcus ausgesucht habe, die noch dazu auch nach einer Wohngegend aussah. Die Bleecker Street ist auch eine witzige Straße mit vielen kleinen Geschäften, die einen mehr abgefahren, die anderen sogar richtig edel (u. a. Ralph Lauren). Ich kann mir Marcus sehr gut in dieser Wohnung vorstellen. Ich werde in den kommenden Tagen bestimmt nochmal hierher zurückkommen, weil ich von hier aus auch noch ein paar Straßen für Marcus ablaufen muss. Aber jetzt sitze ich erstmal erschöpft in einem Starbucks und bin etwas überrascht, dass ich kein W-Lan bekomme. Eigentlich sollte NY doch so gut vernetzt sein, aber davon merke ich noch nichts. Immerhin habe ich jetzt wieder Strom für den Kleinen hier und einen Adapter gekauft, der passt. Das heißt, ich schreibe momentan meinen Blogeintrag in Word, um ihn dann irgendwann ins Netz zu stellen. Was für ein Act. Ein Hoch auf die W-Lan-Zone Amerika. Ich bin jetzt auch echt erstmal platt vom vielen Laufen, Schauen, in die Sonne blicken, so dass ich gar nicht weiß, wie der restliche Tage aussehen soll. Nachdem ich heute Morgen zu wenig Dollar mitgenommen habe (bzw. habe ich den Adapter mit knapp 20 Dollar nicht eingerechnet), laufe ich ganz amerikanisch mit nur drei Dollar Bargeld in der Tasche herum. Das heißt, vielleicht fahre ich nachher mal ins The Cell zurück, um mich kurz auszuruhen und dann wieder loszuziehen. Ich schau mal. Mehr dann später.