über den letzten tag muss ich eigentlich nicht viele worte verlieren. es ist die nacht, die zählt. wie so häufig. der kunstsommer findet seinen abschluss in ansprachen, im gläserklirren, in wortfetzen, in fotomotiven, in ausstellungsstücken, in bewunderung, in auftritten, in lesungen, im hof, zwischen den zeilen, in gesichtern, in sich schließenden klostertoren.
auf allen etagen und in allen fluren, in der kirche sowie im garten – kunst ist überall und wird damit dem anspruch des kunstsommers, „kunst leben“, gerecht. wir haben diese woche kunst gelebt, uns ausgetauscht, voneinander abgeschaut, uns gegenseitig angespornt und viel gelernt. und nun wird in dieser nacht das lebendige der kunst frei gelassen und darf die augen der besucher und gäste finden. und die inneren seelenwände zum knistern bringen.
die lesung der lyriker läuft gut, die prosaisten verpasse ich leider. der chor singt wie erwartet sehr gut und berührt. die tänzer habe ich zum glück bei der generalprobe gesehen, denn natürlich ist der ansturm auf ihre aufführungen wieder enorm. eine wunderbare choreographie, abwechslungsreich, charmant, witzig und sehr sehr stark. die bildenden künste haben sich in den fluren breit gemacht, kleine besonderheiten wie mit buchstaben beschriebene luftballons an der decke der kalligrafen oder die getrockneten malpaletten, ganz profan gesprochen: plastikteller, unterhalb der bilder der maler. vernissagen mit und ohne musik. das herzeigen von kunst und von sich selbst.
und wie im vergangenen jahr rast die zeit, und bevor man versteht, wieso, schließen sich die tore des klosters bereits und überlässt die künstler ihrem noch ganz eigenen und besonderen feiern. ein wundervolles stück kunst ist entstanden. zeit, die uns beschrieben hat. und mit diesem ganz besonderen stück der kalligrafie gehen wir nach hause.