schon ein weilchen ist es her, dass ich fragmente I in die welt verschickt habe. fragmente I war ein kleines heftchen mit texten von mir. gebündelt, beschrieben, bekritzelt, verschickt. um andere wege zu gehen. eines dieser auflagenlimitierten fragmente I durfte zum literaturcafé wandern und resultierte zu beginn dieses jahres in diesem wunderschönen beitrag. ich mich gefreut wie schneeprinzessin. und ein paar wochen später meldete sich tatsächlich eine journalistin des magazins flow bei mir. das magazin, zu dem die art meiner fragmente laut literaturcafe so gut passen würde. whammm!
jan wagner
kunstsommer: geschwätzige farbe und verstörtes reisen
die sonne geht auf und es beginnt heute bereits tag III des kunstsommers. auch wenn wir die zeit in unseren händen halten, verrinnt sie schnell, womöglich noch schneller. als luxus wird diese viele zeit von den teilnehmern empfunden. sich acht tage lang auf seine liebste beschäftigung einlassen, farben stehen lassen, fotografien erarbeiten, an worten feilen zu können, ist ein schatz. ein abseits des sonstigen.
kunstsommer: das wenige. schätzen. und mehr werden.
sich auf den kunstsommer in irsee einzulassen bedeutet, klein zu werden. zu erkennen, wie wenig man ist und weiß und kann. das große bestaunen und in diesem bestaunen sich nicht zu verlieren, sondern eben gerade halt finden. aus der tiefe schöpfen, weil die gewissheit bestärkt daliegt: dass es diese tiefe gibt und man selbst noch so viel mehr werden kann. wachsen. wachsen und mehr werden.
angekommen. irsee. kunstsommer.
nun bin ich also hier, wo ich im vergangenen jahr war. irsee. kunstsommer. erneut eine hermetische geschlossenheit nichtreligiösen klösterlichen lebens. wie der akademieleiter bei der eröffnung gestern erklärte. worte, die widerhallen vom vergangenen jahr. sich im ohr in diesem jahr verändert haben. durch das wissen der erfahrung und der hoffnung der erwartung. da sind bereits bekannte gesichter aus der vergessenheit in die erinnerung gefallen. ein erstes austauschen. vor allem ein freuen auf die vielfalt der meisterkurse. und das gespannte ich, das sich in den eigenen meisterkurs sehnt.