saß ich in den reihen
in mehreren in immer wieder anderen
dem perspektivwunsch folgend nach neueinsichten
klangvollen stummen aussaglosen
bilderbühnen komma diese leer
auch anfänglich
dafür wort reich gefühl voll stimmung
und ich
im zwischen eines gestern eines heute
eines wo war gleich noch die zeit
geblieben bis der vorhang fiel
und der blick auf die uhr
das ist gedicht no. 8 von frau paulchen für den #frapalymo, und der impuls lautete: „aus den bildern der nacht entlassen“ – nach einem tweet von @glassprung und mit innigstem dank für die vielen seelenschmeichlertweets!
30 tage, 30 gedichte, no excuses: wer beim #frapalymo mitmachen mag, kann dies entweder für sich tun und die impulse für die eigene schreibstube nutzen. oder im unten stehenden kommentarfeld seinen blog/webseite verlinken. oder das gedicht selbst über das kommentarfeld hochladen. oder auch einfach sonst einen kommentar hinterlassen. ähnlich über twitter mit link und kennung #frapalymo und @FrauPaulchen
In der Nacht
kam der Mond
durch mein Fenster und
setzte sich auf meinen Hals.
Ich schien voll
erleuchtet
der ganze Raum.
Statt des Mondes
mein Konterfei oben am Himmel.
Hatte selten einen
so klaren Blick
auf „da unten“.
Ich, Mondfrau, ich
zerschmolz wie Butter
und fütterte das Morgengrauen
mit Gold.
Scheee! Wie die Oberfranken sagen. Was nichts anderes bedeutet als: Wunderbar. Ich liebe vor allem das „fütterte das Morgengrauen mit Gold“.
erwacht
dieses Gefühl zwischen
Traum und Wirklichkeit
die Grenze unsichtbar wo
sich Wunsch von Wahrheit teilt
im Kopf Gewissheit
im Herzen der Wunsch
dass sich endlich mitteilt
was der Morgen bringt
kaum zweimal die Augen
aufgeschlagen mit Qual
kommt immer dieses Unbehagen
zu wissen man hat die Wahl
Geborgen, zugedeckt und gewärmt
in fremden Welten unterwegs
abgetaucht in Bilder
aus Kindertagen vermischt
mit aktuellen Problemen und Sorgen
erreicht mich allmählich das Meeresrauschen
meines Weckers und ich tauche sacht und
ganz langsam auf in das bunte
Tagesgeschehen, das mich dann
unabwendbar
durch den Alltag schubst
signale
mondnacht licht-
silberketten auf dem kissen im
zwischen stand die sternen-
insel traum verfangen ich
in den armen des himmels
an der naht zwischen
nacht & frühe fühle warm-
händig dichmich im duft
von wind & freiheit herz-
blutworte horte ich
für den tag im schwarzen
licht – o wie brennt mir
das auge die flammen-
nacht noch tief er-
wacht der neue tag un-
endlich ich
lass ihn trinken
aus der nacht
Mit leeren Händen
bleibt mir nichts
anderes
übrig
als
zu vertrauen
dass
die Erkenntnis
das Wiedererkennen
sich ereignen wird
wie ein Lied
das plötzlich im Radio tönt
und ich kenne es aus Träumen
Wie ein Wort von dir
das mich belebt wie
ein Spritzer frischen Wassers
zum Déjà-vu
Lächeln weil ich die Fortsetzung
kenne
Ach, wie schön. Das passt gerade auf meine Stimmung.
ich komme in die dunkle
fremde stadt
und weiß nicht wie sie atmet
wie wird sie sprechen
klingen duften morgen
wenn sie sich aus dem
bild der nacht entlässt
erhebt mit ihrem
lichtfeinen gesicht
zu mir
O, wie schön, liebe Marlies – ein gewisser Zauber liegt deinem Gedicht zugrunde, der auch den Leser so herrlich einwiegt und ihn in einen Morgen trägt, der alles Nachthinterfragte noch offen hält.
gebannt
eine in georgien
eine in london
halten mich
über nacht
über tag
folge worten
folge bildern
(lese gerade „Das achte Leben (für Brilka) von Nino Haratischwili)
Die Halde
der Sätze und Bilder
wird größer
und schwerer
die wiederkehren
Nachtpflug
bricht sie
nach oben gekehrt
die Last
nur erträglich
im Taggetöse
zerlärmt
oder
luzide
manchmal
an den besseren Tagen
sonnengelichtet
Fluchthelfer
auf schaukelndem Nachen
fremd und vertraut
im ersten Dämmerlicht
weißer Leere
entgegentaumeln
traumazeit
früher
als ich
im nachtrausch des testbildes
einschlief
früher
als mich
keine to-do-listen
albten
damals
hatte ich noch
träume
mondlied
so hell
diese nacht
langes wachen
ruhig zieht er
seine bahn*
schlaf ein
die bilder der nacht
klingen weiter
(* heute morgen gelesen auf der FB-Seite „Die Schönheit der Wälder“)
Ja, der Mond heute Nacht… 😉
aufgewacht:
sechseinhalb
schwere
nachtstunden
sitzen
in den gesichtsmuskeln fest.
die gedankenautobahn
ist schon geoeffnet.
nochmals:
augen zu
entspannen
und den samstag
auslachen.
…an dieser Stelle wieder ein „Einblick“-Gedicht – danke für die Inspiration @FrauPaulchen und @glassprung
http://traumspruch.wordpress.com/2014/11/08/nachtbilder/
die glocke schlägt
die nacht
vertreibend
stündlich
minütlich fast
so scheint mir
in meinem
traum
ist’s später schon
ist schon der tag
zu spät
das flugzeug wartet nicht
draussen ist noch nacht
ich such den passport
unter meinem kissen
im zimmer nebenan
erwacht der tag
ich hör dich packen
mit nackten füssen
begleite ich dich
hinaus
dunkel ist’s
noch immer
Hinter den Wolken versteckend
schleicht er sich später hervor.
Sein heller Schein lässt ihn entdecken
unten manchs Röslein erfror.
Er leuchtet mir ins Bett den Weg
ein anderes Licht ist nicht nötig.
Viele Dinge ich mir noch überleg
der Mond übt keine Kritik.
Stumm und kurz ist die Nacht
die Augen schließen sich.
Wenige Stunden im Bett verbracht
das Aufstehen wird ungemütlich.
Vom Mond ist nichts mehr zu sehen
langsam erhellet sich der Morgen.
Zeit nach draußen zu gehen
das Sonnenlicht noch verborgen.
von bee „…in an eternal embrace…“: http://beehalton.com/2014/11/160-of-365-prompt-day-for-bee-frapalymo.html
nachgereicht von @stachelvieh: http://stachelvieh.wordpress.com/2014/11/09/verschwommen-frapalymo-no-8/
Lass dich nicht blenden
vom Licht
des vergangenen Tages
Es war die Stille
vom Dunkel
das dich sehen liess
wo das Nachher begann
Nachgereicht
Schwindelig vom Schlaf
der Tag nuschelt noch
gebe ihm Kaffee
wie er den mag!
Das in der Nacht Zerdachte
kommt in den Müll
zupfe das Neue zurecht
und summe
den Gästen entgegen