#frapalymo no 8: bühnenreif

saß ich in den reihen
in mehreren in immer wieder anderen
dem perspektivwunsch folgend nach neueinsichten
klangvollen stummen aussaglosen
bilderbühnen komma diese leer
auch anfänglich
dafür wort reich gefühl voll stimmung
und ich
im zwischen eines gestern eines heute
eines wo war gleich noch die zeit
geblieben bis der vorhang fiel
und der blick auf die uhr

das ist gedicht no. 8 von frau paulchen für den #frapalymo, und der impuls lautete: „aus den bildern der nacht entlassen“ – nach einem tweet von @glassprung und mit innigstem dank für die vielen seelenschmeichlertweets!

30 tage, 30 gedichte, no excuses: wer beim #frapalymo mitmachen mag, kann dies entweder für sich tun und die impulse für die eigene schreibstube nutzen. oder im unten stehenden kommentarfeld seinen blog/webseite verlinken. oder das gedicht selbst über das kommentarfeld hochladen. oder auch einfach sonst einen kommentar hinterlassen. ähnlich über twitter mit link und kennung #frapalymo und @FrauPaulchen

22 thoughts on “#frapalymo no 8: bühnenreif

  1. Corinna says:

    In der Nacht
    kam der Mond
    durch mein Fenster und
    setzte sich auf meinen Hals.
    Ich schien voll
    erleuchtet
    der ganze Raum.
    Statt des Mondes
    mein Konterfei oben am Himmel.
    Hatte selten einen
    so klaren Blick
    auf „da unten“.
    Ich, Mondfrau, ich
    zerschmolz wie Butter
    und fütterte das Morgengrauen
    mit Gold.

  2. philosophina says:

    erwacht

    dieses Gefühl zwischen
    Traum und Wirklichkeit
    die Grenze unsichtbar wo
    sich Wunsch von Wahrheit teilt

    im Kopf Gewissheit
    im Herzen der Wunsch
    dass sich endlich mitteilt
    was der Morgen bringt

    kaum zweimal die Augen
    aufgeschlagen mit Qual
    kommt immer dieses Unbehagen
    zu wissen man hat die Wahl

  3. Rike says:

    Geborgen, zugedeckt und gewärmt
    in fremden Welten unterwegs
    abgetaucht in Bilder
    aus Kindertagen vermischt
    mit aktuellen Problemen und Sorgen
    erreicht mich allmählich das Meeresrauschen
    meines Weckers und ich tauche sacht und
    ganz langsam auf in das bunte
    Tagesgeschehen, das mich dann
    unabwendbar
    durch den Alltag schubst

  4. Gerda Steger says:

    signale

    mondnacht licht-
    silberketten auf dem kissen im
    zwischen stand die sternen-
    insel traum verfangen ich
    in den armen des himmels
    an der naht zwischen
    nacht & frühe fühle warm-
    händig dichmich im duft
    von wind & freiheit herz-
    blutworte horte ich
    für den tag im schwarzen
    licht – o wie brennt mir
    das auge die flammen-
    nacht noch tief er-
    wacht der neue tag un-
    endlich ich
    lass ihn trinken
    aus der nacht

  5. Mit leeren Händen
    bleibt mir nichts
    anderes
    übrig
    als
    zu vertrauen
    dass
    die Erkenntnis
    das Wiedererkennen
    sich ereignen wird
    wie ein Lied
    das plötzlich im Radio tönt
    und ich kenne es aus Träumen
    Wie ein Wort von dir
    das mich belebt wie
    ein Spritzer frischen Wassers
    zum Déjà-vu
    Lächeln weil ich die Fortsetzung
    kenne

  6. ich komme in die dunkle
    fremde stadt
    und weiß nicht wie sie atmet

    wie wird sie sprechen
    klingen duften morgen
    wenn sie sich aus dem
    bild der nacht entlässt
    erhebt mit ihrem
    lichtfeinen gesicht
    zu mir

    • Gerda Steger says:

      O, wie schön, liebe Marlies – ein gewisser Zauber liegt deinem Gedicht zugrunde, der auch den Leser so herrlich einwiegt und ihn in einen Morgen trägt, der alles Nachthinterfragte noch offen hält.

  7. Die Halde
    der Sätze und Bilder
    wird größer
    und schwerer

    die wiederkehren

    Nachtpflug
    bricht sie
    nach oben gekehrt

    die Last

    nur erträglich
    im Taggetöse
    zerlärmt

    oder

    luzide
    manchmal
    an den besseren Tagen
    sonnengelichtet

  8. mondlied

    so hell
    diese nacht

    langes wachen

    ruhig zieht er
    seine bahn*

    schlaf ein

    die bilder der nacht
    klingen weiter

    (* heute morgen gelesen auf der FB-Seite „Die Schönheit der Wälder“)

    Ja, der Mond heute Nacht… 😉

  9. aufgewacht:
    sechseinhalb
    schwere
    nachtstunden
    sitzen
    in den gesichtsmuskeln fest.
    die gedankenautobahn
    ist schon geoeffnet.

    nochmals:
    augen zu
    entspannen
    und den samstag
    auslachen.

  10. Ruth says:

    die glocke schlägt
    die nacht
    vertreibend
    stündlich
    minütlich fast
    so scheint mir

    in meinem
    traum
    ist’s später schon
    ist schon der tag
    zu spät
    das flugzeug wartet nicht

    draussen ist noch nacht
    ich such den passport
    unter meinem kissen
    im zimmer nebenan
    erwacht der tag
    ich hör dich packen

    mit nackten füssen
    begleite ich dich
    hinaus
    dunkel ist’s
    noch immer

  11. Kleiner Floh says:

    Hinter den Wolken versteckend
    schleicht er sich später hervor.
    Sein heller Schein lässt ihn entdecken
    unten manchs Röslein erfror.

    Er leuchtet mir ins Bett den Weg
    ein anderes Licht ist nicht nötig.
    Viele Dinge ich mir noch überleg
    der Mond übt keine Kritik.

    Stumm und kurz ist die Nacht
    die Augen schließen sich.
    Wenige Stunden im Bett verbracht
    das Aufstehen wird ungemütlich.

    Vom Mond ist nichts mehr zu sehen
    langsam erhellet sich der Morgen.
    Zeit nach draußen zu gehen
    das Sonnenlicht noch verborgen.

  12. @sandrastrazzi says:

    Lass dich nicht blenden
    vom Licht
    des vergangenen Tages

    Es war die Stille
    vom Dunkel
    das dich sehen liess

    wo das Nachher begann

  13. FrauFrog says:

    Nachgereicht

    Schwindelig vom Schlaf
    der Tag nuschelt noch
    gebe ihm Kaffee
    wie er den mag!
    Das in der Nacht Zerdachte
    kommt in den Müll
    zupfe das Neue zurecht
    und summe
    den Gästen entgegen

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