#frapalymo 10nov16: danach I

das eine also muss es sein und nicht das andere
nicht nummer zwei oder drei sondern eins
als gäbe es nichts anderes als wäre
da ist dabei ist da
das versprechen auf mehr

ansonsten unnummeriert im alleinstellungsmodus
eines substantivs geschrieben und als solches allein
gestellt in der sache dem inhalt dem ort dahinter

beginnt vermutlich nummer zwei
unbegrenzt auf das nächste grenzenlos hoffend

drei vier

 

 

das ist gedicht no. 10 von frau paulchen für den #frapalymo, und der impuls lautete „sucht euch von eurem lieblingsdichter den titel eines gedichts und nehmt diesen als inspiration.“ als rose-ausländer-fan habe ich einen ihrer texttitel gewählt und zwar „jenseits I“ aus „gelassen atmet der tag“.

30 tage, 30 gedichte, no excuses: wer beim #frapalymo mitmachen mag, kann dies entweder für sich tun und die impulse für die eigene schreibstube nutzen. oder im unten stehenden kommentarfeld seinen blog/webseite verlinken. oder das gedicht selbst über das kommentarfeld hochladen. oder auch einfach sonst einen kommentar hinterlassen. ähnlich über twitter mit link und kennung #frapalymo und @fraupaulchen

45 thoughts on “#frapalymo 10nov16: danach I

  1. Ich wünschte ich könnte
    das Leben tanzen
    beflügelt im Auf wie im Ab
    im Steigen und Sinken wirbeln
    schwelgend mich geben
    leichtfüßig nehmen
    was aufgespielt
    ob große Oper oder
    Katzenmusik

    (ganz klassisch inspiriert von Schiller „Der Tanz“)

  2. Die Frau mit der Reiherfeder*

    da saß sie –
    auf einer samtbezogenen Bank
    allein
    ganz hinten im Café
    bei einer Tasse Tee
    schien sie zu warten
    die dunkelroten Lippen
    wollten seufzen –
    es wurde allerdings
    ein zartes Lächeln
    am Hut die Reiherfeder
    tanzte leise mit

    *Titel eines Gedichts von Joachim Ringelnatz

  3. Der freie Flug der Sphinx,
    oh, könnte ich es gleichtun,
    schweben, in Höhen
    schrauben, schwerelos,
    der ird’schen Fesseln bar,
    ohne alle Flügelkraft
    den Höhenflug, ganz ohne Angst.
    Die Sicht von oben unverstellt
    und kein Geheimnis erdenweit.
    Dem erdgebunden ein Lebwohl –
    doch bodenständig wird verlangt.

    Der freie Flug , Walt Whitman und
    Sphinx , Oscar Wilde;
    ich konnte mich einfach nicht entscheiden.

  4. roteFrau says:

    voila @
    13Ichwersonst:
    lieblingsdichter,werwaswarum,kreuz,quer,kennt ihr sie,nennt ihr sie,die Konsorten mit ihren Worten,ihr kennt sie,ichmich…und euch #frapalymo
    sind wir nicht alle Lieblingsdichter.innen… 😉

  5. Matthias Doellert says:

    Der Fluss

    Des Lebens, der Energie, der Gedanken, der Rede und der Daten

    Der Fluss ständig im Fluss

    Zufluss, Einfluss, Durchfluss, Ausfluss, Abfluss und Überfluss

    Der Fluss ständig im Fluss

    In Fluss kommen, flussauf, flussab

    Der Fluss ständig im Fluss

    Die Kraft die alles schafft
    Lebensraum und Lebenstraum
    Vorwärts immer weiter immerfort von Ort zu Ort
    Ohne festes Ziel dahintreiben aber dabei in seiner Mitte bleiben

    Der Fluss

    Inspiriert hat mich das Gedicht „lass uns den fluss herunter treiben“ von @traumspruch : https://traumspruch.wordpress.com/2016/09/24/lass-uns-den-fluss-hinunter-treiben

  6. Einem Freunde, der sich dem Trunk ergab
    dem malte ich ein Bild
    Ich malte ein Bild von einem Grab
    und auf das Grab ein Schild

    Ich schrieb darauf „Gin war mein Ruin“
    mit Siegellack in rot
    und trug das Bild zum Freunde hin
    und hoffte, er war noch nicht tot

    Der Freund, der sich dem Trunk ergab
    nahm das Bild und feixte: „Oh Graus!

    Man stelle mir bloß kein Schild auf mein Grab,
    das sieht ja armselig aus!
    Ein Grabstein sollte es schon sein,
    und außerdem trink ich nur noch Wein!“
    Und danach warf er mich raus

    Spontan inspiriert vom Gedichttitel „Einem Freunde, der sich dem Trunk ergab“ von Macha Kaléko,. Zuvor hatte ich mir einige Kästner-Gedichte zu Gemüte geführt… 🙂

  7. Gerda Steger says:

    der moment*

    ein gefühlsausschnitt, ein duft-
    süßer atem meiner seele oft

    ein wimpernschlag der augen.
    blicke wie licht.blitze
    signale mir geben:

    sieh, wie er blüht ver
    glüht der moment!

    tropfen oft nur einer zeit-
    wabe hält den traum
    im leuchtenden lächeln mir

    * Titel des Gedichtes „der Moment“ von Rose Ausländer

  8. Gerda Steger says:

    Danke, Frau Frog, jeder dieser Momente in unserem Leben sollte niemals verloren gehen. jeden schönen Augenblick voll genießen: meine Lebensdevise!

  9. philosophina says:

    es ist ein Suchen
    ist ein Fluchen
    ich sage nichts
    ich frage dich
    will gar nicht wissen
    was du weißt
    es gibt diese Frage
    die mich umtreibt
    der große Sinn
    wo will ich hin
    und auch wenn ich
    die Antwort nicht kenne
    renne ich vor ihr weg
    ich renne

    Ich habe mich für einen Titel von Ror Wolf entschieden, aus dem wunderbaren Band „Die plötzlich hereinkriechende Kälte im Dezember“. Nach längerem Hin- und Herüberlegen angesichts der Fülle schöner Titel entschied ich mich für das Werk „Waldmann verschwindet in der Versenkung, taucht aber wieder auf und versucht die Welt zu beschreiben. Danach verschwindet er wieder.“ als Inspiration.

    • Stephanie says:

      Liebe Philosophina ,
      berühren mich sehr, deine worte – die dringlichkeit spüre ich und etwas sehr lebens-wesentliches – danke!

  10. paulchenmotiviert.de

    tag für tag wird nun geschrieben
    deadline ist stets abends sieben
    wenn frau paulchen spät zitiert
    alle dichter motiviert
    dass sie weiter verse schmieden
    bis morgen abend gegen sieben dreißig

    Inspiration:
    Robert Gernhardt „Dreißigwortegedicht“

  11. Stephanie says:

    Ich fühle
    mich betröpfelt
    von silben
    ohne sinn
    kein Stern
    löst sich
    vom himmel
    in liebe zur Domin.

    inspiriert von Hilde Domin „Im Regen geschrieben“

  12. in der tiefe des meeres
    verliert sich das ich und das du
    wir finden zu uns selbst zurück

    jede welle birgt eine erinnerung
    an sanfte umarmungen
    und worte der liebe


    inspiriert von Zerzweiflungen II
    aus dem Gedichtband crossover von Silke Heimes

  13. Stephanie says:

    Liebe Sophie ,
    es macht mir soooviel freude zu schreiben und genussvoll zu lesen in deinem blog !!! Danke für die wunderkreativen impulse und deine eigenen gedichte – lg Stephanie

    • ach, liebe stephanie – was für ein schöner dank und eins für das herzinnerste. danke! wie schön, dass du so viel freude hast – genau das soll der dichtermonat bieten: unbeschwerte freude 🙂
      lg. sophie

  14. Es geht leichter
    ohne Licht
    trennen sich Welten

    wissen die Hände
    von nichts
    als feinem Staub

    der einmal
    im Kinderwald
    noch ein Gedanke war

    (Inspiration: Paul Celan „Nach dem Lichtverzicht“)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert