gedacht: der tag
erlebt: die heimat
lebenssteine als redensarten
für dessau-wörlitz
man welterbt worte wie
tiefe gartenreiche
nachleben
das ist gedicht no. 19 von frau paulchen für den #frapalymo, und der impuls lautete „wählt 10 buchtitel und nutzt ausschließlich diese wörter für ein gedicht“. und das waren meine ausgangstitel: redensarten / tiefe als der tag gedacht / lebenssteine (von gerda) / wie man sich die welt erlebt / wort für wort / heimat und welt / autoreisebuch / amsterdam / nachleben / welterbe gartenreich dessau-wörlitz
und nun bin ich auf eure texte gespannt. sinn – unsinn; quatschgedicht – tiefgründigkeit; berührung – amüsierung… alles ist möglich heute.
30 tage, 30 gedichte, no excuses: wer beim #frapalymo mitmachen mag, kann dies entweder für sich tun und die impulse für die eigene schreibstube nutzen. oder im unten stehenden kommentarfeld seinen blog/webseite verlinken. oder das gedicht selbst über das kommentarfeld hochladen. oder auch einfach sonst einen kommentar hinterlassen. ähnlich über twitter mit link und kennung #frapalymo und @fraupaulchen
margret schickte ihren text heute an mich, da sie unterwegs ist:
Die andere Seite des Waldes
Nachrichten aus einem
unbekannten Universum
als es noch richtige Winter gab
unter dem Rabenmond;
Liebe in den Zeiten der Cholera
der blinden Uhrmacher –
Feuervolk
Himmelsvolk
Spiegelberg der Letzten ihrer Art.
Meine geniale Freundin
Sei klug und
halte dich an Wunder
Kein Blick zurück
Auf der Suche nach
der verlorenen Zeit
Gehen, ging, gegangen
Am Tag, an dem
die Möwen zweistimmig sangen
Der Stift und das Papier
Sommerhaus, später
Scheuermanns Möwen umfliegen Hermanns Sommerhaus… Da will ich hin!
Franz Kafka
…………………
Ein Brudermord
Auf der Galerie
Vom jüdischen Theater
Das ist ein Anblick
Zum Nachdenken
(für Herrenreiter)
Ein Hungerkünstler
Unter meinen Mitschülern
– Diese Wahl ist begrüßenswert –
Zur Frage der Gesetze
– Eine alltägliche Verwirrung
…………..
Bitte nur mit einem Augenzwinkern betrachten!
Eigentlich wollte ich …
mich zurück
halten
aber dieser Impuls, liebe Sophie …
ich finde ihn einfach genial!
Und deine Zeilen:
„man welterbt worte wie
tiefe gartenreiche“
haben mich schier umgehauen.
Und die zwei andern Gedichte von Corinna und Margret ebenfalls.
Einfach wunderbar, ihr Lieben!
Herzlichst, Birgit
anderswo*
Herz über Kopf Sehnsucht
nach hellwache Nächte nach
Liebe und Meer siehst du
wunderbar den Mond
anderswo im Glück,
mein Herz geh weiter!
dass ich sein kann,
wie ich bin Herz
über Kopf anderswo: Nacht
Zug nach Lissabon!
* für mein Gedicht ausschließlich Wörter dieser 10 Buchtiteln gewählt:
1. Herz über Kopf (Ulla Hahn, Gedichte)
2. Sehnsucht nach dem Anderswo (Gedichtband)
3. Nachtzug nach Lissabon (Pascal Mercier, Roman)
4. Siehst du den Mond (Gedichtband)
5. Hellwache Nächte (lyrische Texte)
6. Mein Lied geht weiter (Mascha Kaleko, Gedichte)
7. Der weiße Nebel wunderbar (Gedichtband)
8. Im Glück und anderswo (Robert Gernhardt, Gedichte)
9. Über die Liebe und das Meer ( Jose Saramago, Gedichte)
10 Dass ich sein kann, wie ich bin (Marion Tauschwitz- neues Bild über Hilde Domin)
Liebe Sophie, wie mich deine Zeilen heute berühren, vor allem die letzten sind gemalte Worte auf meiner Seelenwand. Ja, und schon gleich beim Lesen des Wortes „Lebenssteine“ lächelte mein Herz und sagt DANKE!
magdalena sagte:
das glasperlenspiel
ohne die zarte
einzige zeit.
warte was liebende
hüter stiften –
kein haus
zerfallszeit blau
wortsandspuren.
das mittlere bleibt.
~
~
~
Das Glasperlenspiel (Hermann Hesse)
Farben (Ingrid Riedel)
Haus ohne Hüter (Heinrich Böll)
Magdalenas Blau (Ulla Lachauer)
Mittlere Zerfallszeit kurz (Wilhelm Richard Berger)
Spuren im Sand (Hans Werner Richter)
Und sagte kein einziges Wort (Heinrich Böll)
Warten (Friederike Gräff)
Was bleibt stiften die Liebenden (Jörg Zink)
Zarte Takte tröpfelt die Zeit (Marlies Blauth)
Schon ganz wunderbare Texte lese ich hier. Mir hat der Impuls heute gleich drei Texte entlockt – ob schon Gedichte, hm, weiß nicht, aber ganz interessante Versuche – seht selbst: https://lyrifant.wordpress.com/2016/11/19/frapalymo-19-nov-16-buchtitel-gedichte/
Auf ein kreatives Wochenende!
Liebe Lyrifant, deine drei entstandenen Gedichte finde ich äußerst gelungen, klangvoll ausgewogen die Verszeilen. Eine kühne Bild-Artistik!
Lieben Dank, liebe Gerda – ich bin noch nicht wirklich zufrieden… für mich sind es irgendwie noch keine richtigen Gedichte, eben nur Collagen… aber vielleicht arbeitet die Sache irgendwann mal noch in mir weiter….
Ich habe mich heute in Mamas Kinderzimmer verlaufen:
Geheimnis:Peterchens Heidi,das doppelte Lottchen,das kleine Nesthäkchen…Mondfahrtgespenst des verlassenen Schlosses Lillifee
… Schlag nach, auf
http://uzdz.blogspot.de/2016/11/der-punkt-frapalymo-19nov16.html
Super!
gedichtcircus
die regenrätsel kommen ins drohnenland
befreiung vom denken im überfluss
selbst kaltenburg kommt anders
ein philosophisches gedicht
ich würde liebe schreiben in
tonnenvariationen
quellen: selbst denken / regentonnenvariationen / wäre ich du, würde ich mich lieben / befreiung vom überfluss / wie schreibe ich ein gedicht / drohnenland / kaltenburg / erstens kommt es anders / 99 philosophische rätsel / und piccadilly circus liegt nicht in kumla
Ich bin so
knallvergnügt erwacht
mit mutigen träumen,
gedanken
von einer neuen erde,
allem licht
das wir nicht sehen.
Vom ende der einsamkeit
und finsternis.
Hinter allen worten –
das leben – ein klang.
titel: ringelnatz: ich bin so../
Darm mit Charme/ mutig träumen/Erinnerungen, Träume, Gedanken von C.G.Jung/ Eine neue Erde/ Alles Licht , das wir nicht sehen / Vom Ende der Einsamkeit / Eine Geschichte von Liebe und Finsternis/ Hinter allen Worten / das Leben – ein Klang
Ich war kein Wunder
Ich hatte ein bisschen Kraft drüber
Heute bin ich
Vielleicht Esther
In fremden Kleidern
Die Schöne am unteren Bildrand
Die Analphabetin
Pippilothek??? Eine Bibliothek wirkt Wunder
Shakespeares Hühner
Pick Pick Picknick
Ich bin ein Hügel
Und weil es so Spaß macht, noch dies:
Mein Onkel und ich
Papas Koffer
Ein Klavier in Paris
Saitensprünge Graziendienst
Unser aller bestes Jahr
Der alte König in seinem Exil
Ein rundherum tolles
Abenteuer gleich um die Ecke
Der Mann, der den Eiffelturm stahl
Dreht die Herzspindel weiter für mich
Hallo Esther,
wie schön dich hier mal wieder zu lesen. Tja, eine gute Bibliothek geschickt zusammengestellt wirkt wirklich Wunder.
LG Heike
als der kleine gott streikte
ich und dich
atme lebe liebe
die irrlichter der seele
streicheln das schattenkind
über die zeitbrücke
brechen kleine wellen
fragen flüstern
schweigen
Wunderschön!
Danke, lieber Michael,
war schon beim Schreiben
sehr herzbewegend
Herrliches Eintauchen in bilderreichen Tiefen mit leisen Tönen der Seele!
Danke
Das Wie
geistiges Meer weit
wie rückwärtsgesprochene Tage
welche man hat
die Wunder der Kunst
der einzige Name
die Erfindung der Farbe
philosophisch
über das Sprachgitter
die Wolken selber machen
muss der Montag
in einem Schwarm Niemandsrosen
die Hintertreppe
In meinem Bücherregal habe ich folgende Buchtitel gefunden:
über das Geistige in der Kunst / wie ein einziger Tag / Die Niemandsrose – Sprachgitter / weit wie das Meer / Wunder muss man selber machen / die rückwärtsgesprochenen Namen / die Erfindung der Wolken / die philosophische Hintertreppe / welche Farbe hat der Montag / der Schwarm
Was mich interessieren würde: Habt ihr auch die Wörter auf Zettelchen geschrieben und auf dem Tisch hin und her geschoben oder wie habt ihr den Überblick über euer Wortmaterial behalten?
Meinen „hoch literarischen“ Versuch lest ihr hier: http://www.schreib-t-raum.de/2016/11/19/frapalymo-nov2016-19/
Schönes Paradies! 😉
Ich so:
Mit der Textverarbeitung. Im oberen Teil der Seite die Titel; im unteren Teil die Textpassagen. Verbrauchtes kursiv markiert.
ich habe nochmals den automatengedichtautomaten für einen ersten wurf gewählt und dann enorm daran gefeilt. oben standen die zeilen und von unten habe ich dann jeweils die wörter nach oben gezogen, eingefügt, umgestellt, gekürzt, wieder nach unten geschoben…
Ich notierte die Buchtiteln, die mir gerade in den Sinn kamen, untereinander auf ein Blatt Papier. Und dann merkte ich, dass ein Gefühl vor allem mir hier ins Auge fiel: Sehnsucht, Fernweh. So ergab sich daraus auch gleich der Titel meines Gedichtes „anderswo“ (aus der Reihe der erwähnten Büchern).
Habe nichts verändern müssen, einzelne Worte mir der Reihe nach immer wieder durchgelesen, sie sinngemäß zusammengefügt. Und jedesmal kreuzte ich den jeweiligen Buchtitel an, sobald er sich sinnvoll in mein Textgewebe einfügen ließ. Es ging mir leicht von der Hand, machte mir sehr viel Spaß!
Aus dem Kopf viele Titel notiert, zwei Seiten; sie dann langsam wieder gelesen und zu jedem Titel einen weiteren assoziiert. Schliesslich festgestellt, dass die ziemlich ‚konkreten‘ Titel sich nicht gut einfügen lassen, z.B. „Spencer Tracy ist nicht tot“, „Verdi ist der Mozart Wagners“ etc.
Pit und Anja Jahr entdecken,
die 3 Posträuber Jokel, Jula, Jericho.
Pfui Spinne, sieht ganz harmlos aus
– überhaupt und sowieso.
Achtung: Das Glück ist was für Augenblicke.
Vranek, der kleine Herr greift ein.
Simsalabim, Rüb-rüb-hurra!
Bedient bei C. N. 😉
Hurra! Mal was Lustiges!
Da bin ich:
http://www.jaellekatz.de/allgemein/buchtitel-im-gedicht-frapalymo
Deine wortbeschrifteten Zettelchen, sinngemäß geortet, jeweils dann auf Pappe oder Papier geklebt, erinnert mich an Herta Müllers Gedichte. Originell, moderne Note!
geklebt hatte ich sie zwar nicht, kam aber darauf, um von den Titel selbst wegzukommen. In denen sind ja die Worte immer schon in der Reihenfolge festgelegt.
ja, das auseinandernehmen und neu sortieren… Das war für mich auch eine besondere Herausforderung… Alles im Kopf… Ohne Draufsicht…*uff
und schon entsteht in meinem geistigen Inneren ein neuer #kurzKrimi *Schmunzel
Filz und Struktur, schön! Und auch Zettelchen geklebt 😉
Und wie mir jetzt – so im Nachhinein – erst auffällt: Der menschliche Faktor hat sich einfach davongeschlichen. Leise, still und heimlich.
…Oh wie schön, das erinnert mich an meinen Beitrag vom 10. November „SchutzengelBlues“
vielleicht hat dich, liebe Sophie, dies ja inspiriert…*lächel
und hier nun meine neue Kreation:
https://traumspruch.wordpress.com/2016/11/19/drosophera/
Dein Text gefällt mir sehr gut – auch gerade vor dem Hintergrund seiner Entstehungsgeschichte…. schön, wie sich der Text richtig weiterentwickelt hat!
http://stachelvieh.de/2016/11/19/fliesstexttraeumerei-frapalymo-no-19/
Herznächte
mit Liebe im Blick
Stroh im Kopf
Sommerlachen
blumentrunken
knapp unter Meergrund wandeln
Morgen
streikt die Liebe
denken ohne Venus
vergessen, vorbei
Bücher:
Ein letzter Sommer / Mit Blick aufs Meer / Ich wandle unter Blumen / Stroh im Kopf / Lachen ohne Grund/ Denken lernen vergessen / Knapp am Herz vorbei / Nächte ohne Morgen / Trunken vor Liebe / Die Venus streikt
fein fein… Und ich hätte gerne ein happy end*schmunzel
bevor der tag zur neige geht – noch ein zehn-buchtitel-wörtertext:
https://eulenschwinge.wordpress.com/2016/11/19/zehn-buchtitel-lyrik-frapalymo-19/
sehr fein… Gefällt mir 😉
dankeschön! 🙂
von @downwrighter: https://schriftlicht.wordpress.com/2016/11/19/unsinn-rettungsversuch/
eine Art Leichtigkeit
über Sehnsüchten der Landschaft
ungefähres Sein
Allerseelen
was weißt du schon von
Jonas und Legenden
etwas höher nur
die Liebe und Prärie
und Christas Nachdenken
über die unerträglichen Komplexe
des Monds
und hier das Material:
Allerseelen/ Nachdenken über Christa T./Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins/ Lieblose Legenden/ Ungefähre Landschaft/ Der Jonas-Komplex/ Eine Art Liebe/ Was weißt du schon von Prärie /Buch der Sehnsüchte/ Etwas höher nur der Mond
von @alilicj: https://worteausdemwunderland.wordpress.com/2016/11/20/zehn-buchtitel/
harmonielehre
saturn der entdeckung
die letzte widerfahrnis
schwimmer einkehr
das licht erobert die arktis
horcynus
windabgeworfenes schiff des himmels
eine melancholie
und orca, frau des theseus
________________________________________________________
[Meine zehn Bücher:
„Harmonielehre“ von Diether de la Motte
„Widerfahrnis“ von Bodo Kirchhoff
„Windabgeworfenes Licht“ von Dylan Thomas
„Letzte Einkehr“ von Imre Kertész
„Eine Frau erobert die Arktis“ von Birgit Lutz
„Horcynus Orca“ von Stefano d’Arrigo
„Das Schiff des Theseus“ von V. M. Straka
„Die Entdeckung des Himmels“ von Harry Mulisch
„Saturn und Melancholie“ von Klibansky, Panofsky und Saxl
„Der Schwimmer“ von Zsusa Bánk]
https://mauletti.wordpress.com/2016/11/20/ohne-titel-nachgereicht-zum-19-11-16/
Liest jetzt wahrscheinlich niemand mehr, aber hier noch mein Versuch, mich ganz aufs Material einzulassen:
https://lyrifant.wordpress.com/2016/11/20/frapalymo-19-nov-16-nachtrag-buchtitel-gedichte/
(Liebe Sophie, danke für die tolle Schreibidee, es ist irre, was diese Beschränkung freizusetzen vermag… – achso, und nein, ich hab nicht geschnippelt, obwohl ich das auch erst vorhatte, ich hatte die Liste vor mir und einfach geschrieben, geändert, geschrieben, umgestellt, geschrieben und…)
Nur der Ordnung halber: Ich habe die vierte Variante umgezogen auf die erste Seite: https://lyrifant.wordpress.com/2016/11/19/frapalymo-19-nov-16-buchtitel-gedichte/