#frapalymo 19nov16: autoreisebuch amsterdam

gedacht: der tag
erlebt: die heimat
lebenssteine als redensarten
für dessau-wörlitz

man welterbt worte wie
tiefe gartenreiche

nachleben

 

das ist gedicht no. 19 von frau paulchen für den #frapalymo, und der impuls lautete „wählt 10 buchtitel und nutzt ausschließlich diese wörter für ein gedicht“. und das waren meine ausgangstitel: redensarten / tiefe als der tag gedacht / lebenssteine (von gerda) / wie man sich die welt erlebt / wort für wort / heimat und welt / autoreisebuch / amsterdam / nachleben / welterbe gartenreich dessau-wörlitz

und nun bin ich auf eure texte gespannt. sinn – unsinn; quatschgedicht – tiefgründigkeit; berührung – amüsierung… alles ist möglich heute.

30 tage, 30 gedichte, no excuses: wer beim #frapalymo mitmachen mag, kann dies entweder für sich tun und die impulse für die eigene schreibstube nutzen. oder im unten stehenden kommentarfeld seinen blog/webseite verlinken. oder das gedicht selbst über das kommentarfeld hochladen. oder auch einfach sonst einen kommentar hinterlassen. ähnlich über twitter mit link und kennung #frapalymo und @fraupaulchen

53 thoughts on “#frapalymo 19nov16: autoreisebuch amsterdam

  1. margret schickte ihren text heute an mich, da sie unterwegs ist:

    Die andere Seite des Waldes
    Nachrichten aus einem
    unbekannten Universum
    als es noch richtige Winter gab
    unter dem Rabenmond;
    Liebe in den Zeiten der Cholera
    der blinden Uhrmacher –
    Feuervolk
    Himmelsvolk
    Spiegelberg der Letzten ihrer Art.

  2. Meine geniale Freundin
    Sei klug und
    halte dich an Wunder
    Kein Blick zurück
    Auf der Suche nach
    der verlorenen Zeit
    Gehen, ging, gegangen
    Am Tag, an dem
    die Möwen zweistimmig sangen
    Der Stift und das Papier
    Sommerhaus, später

  3. Franz Kafka

    …………………

    Ein Brudermord
    Auf der Galerie
    Vom jüdischen Theater

    Das ist ein Anblick
    Zum Nachdenken
    (für Herrenreiter)

    Ein Hungerkünstler
    Unter meinen Mitschülern

    – Diese Wahl ist begrüßenswert –

    Zur Frage der Gesetze
    – Eine alltägliche Verwirrung

    …………..
    Bitte nur mit einem Augenzwinkern betrachten!

  4. Eigentlich wollte ich …
    mich zurück
    halten
    aber dieser Impuls, liebe Sophie …
    ich finde ihn einfach genial!
    Und deine Zeilen:
    „man welterbt worte wie
    tiefe gartenreiche“
    haben mich schier umgehauen.
    Und die zwei andern Gedichte von Corinna und Margret ebenfalls.
    Einfach wunderbar, ihr Lieben!
    Herzlichst, Birgit

  5. Gerda Steger says:

    anderswo*

    Herz über Kopf Sehnsucht
    nach hellwache Nächte nach
    Liebe und Meer siehst du

    wunderbar den Mond
    anderswo im Glück,
    mein Herz geh weiter!

    dass ich sein kann,
    wie ich bin Herz
    über Kopf anderswo: Nacht
    Zug nach Lissabon!

    * für mein Gedicht ausschließlich Wörter dieser 10 Buchtiteln gewählt:

    1. Herz über Kopf (Ulla Hahn, Gedichte)
    2. Sehnsucht nach dem Anderswo (Gedichtband)
    3. Nachtzug nach Lissabon (Pascal Mercier, Roman)
    4. Siehst du den Mond (Gedichtband)
    5. Hellwache Nächte (lyrische Texte)
    6. Mein Lied geht weiter (Mascha Kaleko, Gedichte)
    7. Der weiße Nebel wunderbar (Gedichtband)
    8. Im Glück und anderswo (Robert Gernhardt, Gedichte)
    9. Über die Liebe und das Meer ( Jose Saramago, Gedichte)
    10 Dass ich sein kann, wie ich bin (Marion Tauschwitz- neues Bild über Hilde Domin)

  6. Gerda Steger says:

    Liebe Sophie, wie mich deine Zeilen heute berühren, vor allem die letzten sind gemalte Worte auf meiner Seelenwand. Ja, und schon gleich beim Lesen des Wortes „Lebenssteine“ lächelte mein Herz und sagt DANKE!

  7. magdalena sagte:
    das glasperlenspiel
    ohne die zarte
    einzige zeit.
    warte was liebende
    hüter stiften –
    kein haus
    zerfallszeit blau
    wortsandspuren.
    das mittlere bleibt.

    ~

    ~

    ~

    Das Glasperlenspiel (Hermann Hesse)
    Farben (Ingrid Riedel)
    Haus ohne Hüter (Heinrich Böll)
    Magdalenas Blau (Ulla Lachauer)
    Mittlere Zerfallszeit kurz (Wilhelm Richard Berger)
    Spuren im Sand (Hans Werner Richter)
    Und sagte kein einziges Wort (Heinrich Böll)
    Warten (Friederike Gräff)
    Was bleibt stiften die Liebenden (Jörg Zink)
    Zarte Takte tröpfelt die Zeit (Marlies Blauth)

    • Gerda Steger says:

      Liebe Lyrifant, deine drei entstandenen Gedichte finde ich äußerst gelungen, klangvoll ausgewogen die Verszeilen. Eine kühne Bild-Artistik!

      • Lieben Dank, liebe Gerda – ich bin noch nicht wirklich zufrieden… für mich sind es irgendwie noch keine richtigen Gedichte, eben nur Collagen… aber vielleicht arbeitet die Sache irgendwann mal noch in mir weiter….

  8. roteFrau says:

    Ich habe mich heute in Mamas Kinderzimmer verlaufen:

    Geheimnis:Peterchens Heidi,das doppelte Lottchen,das kleine Nesthäkchen…Mondfahrtgespenst des verlassenen Schlosses Lillifee

  9. gedichtcircus

    die regenrätsel kommen ins drohnenland
    befreiung vom denken im überfluss
    selbst kaltenburg kommt anders
    ein philosophisches gedicht
    ich würde liebe schreiben in
    tonnenvariationen

    quellen: selbst denken / regentonnenvariationen / wäre ich du, würde ich mich lieben / befreiung vom überfluss / wie schreibe ich ein gedicht / drohnenland / kaltenburg / erstens kommt es anders / 99 philosophische rätsel / und piccadilly circus liegt nicht in kumla

  10. Stephanie says:

    Ich bin so
    knallvergnügt erwacht
    mit mutigen träumen,
    gedanken
    von einer neuen erde,
    allem licht
    das wir nicht sehen.

    Vom ende der einsamkeit
    und finsternis.

    Hinter allen worten –
    das leben – ein klang.

    titel: ringelnatz: ich bin so../
    Darm mit Charme/ mutig träumen/Erinnerungen, Träume, Gedanken von C.G.Jung/ Eine neue Erde/ Alles Licht , das wir nicht sehen / Vom Ende der Einsamkeit / Eine Geschichte von Liebe und Finsternis/ Hinter allen Worten / das Leben – ein Klang

  11. Esther Ackermann says:

    Ich war kein Wunder
    Ich hatte ein bisschen Kraft drüber
    Heute bin ich
    Vielleicht Esther
    In fremden Kleidern
    Die Schöne am unteren Bildrand
    Die Analphabetin
    Pippilothek??? Eine Bibliothek wirkt Wunder
    Shakespeares Hühner
    Pick Pick Picknick
    Ich bin ein Hügel

  12. Esther Ackermann says:

    Und weil es so Spaß macht, noch dies:

    Mein Onkel und ich
    Papas Koffer
    Ein Klavier in Paris
    Saitensprünge Graziendienst
    Unser aller bestes Jahr
    Der alte König in seinem Exil
    Ein rundherum tolles
    Abenteuer gleich um die Ecke
    Der Mann, der den Eiffelturm stahl
    Dreht die Herzspindel weiter für mich

  13. als der kleine gott streikte

    ich und dich
    atme lebe liebe
    die irrlichter der seele
    streicheln das schattenkind

    über die zeitbrücke
    brechen kleine wellen
    fragen flüstern
    schweigen

  14. philosophina says:

    Das Wie

    geistiges Meer weit
    wie rückwärtsgesprochene Tage
    welche man hat
    die Wunder der Kunst
    der einzige Name
    die Erfindung der Farbe
    philosophisch
    über das Sprachgitter
    die Wolken selber machen
    muss der Montag
    in einem Schwarm Niemandsrosen
    die Hintertreppe

    In meinem Bücherregal habe ich folgende Buchtitel gefunden:
    über das Geistige in der Kunst / wie ein einziger Tag / Die Niemandsrose – Sprachgitter / weit wie das Meer / Wunder muss man selber machen / die rückwärtsgesprochenen Namen / die Erfindung der Wolken / die philosophische Hintertreppe / welche Farbe hat der Montag / der Schwarm

    • Matthias Doellert says:

      Schönes Paradies! 😉
      Ich so:
      Mit der Textverarbeitung. Im oberen Teil der Seite die Titel; im unteren Teil die Textpassagen. Verbrauchtes kursiv markiert.

    • ich habe nochmals den automatengedichtautomaten für einen ersten wurf gewählt und dann enorm daran gefeilt. oben standen die zeilen und von unten habe ich dann jeweils die wörter nach oben gezogen, eingefügt, umgestellt, gekürzt, wieder nach unten geschoben…

    • Gerda Steger says:

      Ich notierte die Buchtiteln, die mir gerade in den Sinn kamen, untereinander auf ein Blatt Papier. Und dann merkte ich, dass ein Gefühl vor allem mir hier ins Auge fiel: Sehnsucht, Fernweh. So ergab sich daraus auch gleich der Titel meines Gedichtes „anderswo“ (aus der Reihe der erwähnten Büchern).
      Habe nichts verändern müssen, einzelne Worte mir der Reihe nach immer wieder durchgelesen, sie sinngemäß zusammengefügt. Und jedesmal kreuzte ich den jeweiligen Buchtitel an, sobald er sich sinnvoll in mein Textgewebe einfügen ließ. Es ging mir leicht von der Hand, machte mir sehr viel Spaß!

    • Esther Ackermann says:

      Aus dem Kopf viele Titel notiert, zwei Seiten; sie dann langsam wieder gelesen und zu jedem Titel einen weiteren assoziiert. Schliesslich festgestellt, dass die ziemlich ‚konkreten‘ Titel sich nicht gut einfügen lassen, z.B. „Spencer Tracy ist nicht tot“, „Verdi ist der Mozart Wagners“ etc.

  15. Matthias Doellert says:

    Pit und Anja Jahr entdecken,
    die 3 Posträuber Jokel, Jula, Jericho.
    Pfui Spinne, sieht ganz harmlos aus
    – überhaupt und sowieso.
    Achtung: Das Glück ist was für Augenblicke.
    Vranek, der kleine Herr greift ein.
    Simsalabim, Rüb-rüb-hurra!

    Bedient bei C. N. 😉

    • Gerda Steger says:

      Deine wortbeschrifteten Zettelchen, sinngemäß geortet, jeweils dann auf Pappe oder Papier geklebt, erinnert mich an Herta Müllers Gedichte. Originell, moderne Note!

        • ja, das auseinandernehmen und neu sortieren… Das war für mich auch eine besondere Herausforderung… Alles im Kopf… Ohne Draufsicht…*uff
          und schon entsteht in meinem geistigen Inneren ein neuer #kurzKrimi *Schmunzel

  16. Herznächte
    mit Liebe im Blick
    Stroh im Kopf
    Sommerlachen

    blumentrunken
    knapp unter Meergrund wandeln

    Morgen
    streikt die Liebe
    denken ohne Venus

    vergessen, vorbei

    Bücher:
    Ein letzter Sommer / Mit Blick aufs Meer / Ich wandle unter Blumen / Stroh im Kopf / Lachen ohne Grund/ Denken lernen vergessen / Knapp am Herz vorbei / Nächte ohne Morgen / Trunken vor Liebe / Die Venus streikt

  17. Hina Artemon (@HArtemon) says:

    eine Art Leichtigkeit
    über Sehnsüchten der Landschaft
    ungefähres Sein
    Allerseelen

    was weißt du schon von
    Jonas und Legenden

    etwas höher nur
    die Liebe und Prärie

    und Christas Nachdenken
    über die unerträglichen Komplexe
    des Monds

    und hier das Material:
    Allerseelen/ Nachdenken über Christa T./Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins/ Lieblose Legenden/ Ungefähre Landschaft/ Der Jonas-Komplex/ Eine Art Liebe/ Was weißt du schon von Prärie /Buch der Sehnsüchte/ Etwas höher nur der Mond

  18. harmonielehre

    saturn der entdeckung
    die letzte widerfahrnis

    schwimmer einkehr
    das licht erobert die arktis

    horcynus
    windabgeworfenes schiff des himmels

    eine melancholie
    und orca, frau des theseus

    ________________________________________________________

    [Meine zehn Bücher:
    „Harmonielehre“ von Diether de la Motte
    „Widerfahrnis“ von Bodo Kirchhoff
    „Windabgeworfenes Licht“ von Dylan Thomas
    „Letzte Einkehr“ von Imre Kertész
    „Eine Frau erobert die Arktis“ von Birgit Lutz
    „Horcynus Orca“ von Stefano d’Arrigo
    „Das Schiff des Theseus“ von V. M. Straka
    „Die Entdeckung des Himmels“ von Harry Mulisch
    „Saturn und Melancholie“ von Klibansky, Panofsky und Saxl
    „Der Schwimmer“ von Zsusa Bánk]

  19. Liest jetzt wahrscheinlich niemand mehr, aber hier noch mein Versuch, mich ganz aufs Material einzulassen:
    https://lyrifant.wordpress.com/2016/11/20/frapalymo-19-nov-16-nachtrag-buchtitel-gedichte/
    (Liebe Sophie, danke für die tolle Schreibidee, es ist irre, was diese Beschränkung freizusetzen vermag… – achso, und nein, ich hab nicht geschnippelt, obwohl ich das auch erst vorhatte, ich hatte die Liste vor mir und einfach geschrieben, geändert, geschrieben, umgestellt, geschrieben und…)

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