die nebelgestalt
aus den mooren ausgespuckt
jammert sich ins farn
das ist gedicht no. 20 von frau paulchen für den #frapalymo, und der impuls lautete „lichtscheue wesen“. nach längerer zeit mal wieder ein haiku geschrieben. spaß gehabt.
30 tage, 30 gedichte, no excuses: wer beim #frapalymo mitmachen mag, kann dies entweder für sich tun und die impulse für die eigene schreibstube nutzen. oder im unten stehenden kommentarfeld seinen blog/webseite verlinken. oder das gedicht selbst über das kommentarfeld hochladen. oder auch einfach sonst einen kommentar hinterlassen. ähnlich über twitter mit link und kennung #frapalymo und @fraupaulchen
manche worte leben
im dunkel
raum zwischen ich und du
in nischen höhlen aus
schmerz angst
häuslich eingerichtet
treiben sie
giftendes unwesen
zerrt man sie ans licht
würgt man sie heraus
(unter gefühlter Lebensgefahr)
verlieren sie
an größe an schärfe
in nullkommanichts
zum lachen
Wow!
Sehr wow!
Heute ein allegorisches Tiergedicht von Lyrifant, das den Impuls „lichtscheue Wesen“ mit seinem Gegenteil korreliert 🙂
https://lyrifant.wordpress.com/2016/11/20/frapalymo-20-nov-16-lichtscheue-wesen/
Kurz und knapp. Trifft. Ich schmunzele…
Lieben Dank, das freut mich.
einfach köstlich!
Danke!
In dunklen Ecken kauern
In schmalen Fugen lauern
in tiefen Höhlen sich verstecken
heimtückisch Sicherheit erwecken
um blitzschnell dann hervor zu schnellen
und seine Beute mit einem Griff zu stellen
einerlei ob draussen oder doch drinnen
treiben dabei sie so manchen von hinnen
die Spinnen
Heiter schön deine Verszeilen, lieber Matthias. Ein sprachlich gut untermaltes Spinnenbild!
Danke Dir Gerda! 🙂
elfchen
lichtgefädelt
meine seele
scheut das rampenlicht,
dem grellen sie entflieht
lichtlos
Das ist eine wunderschöne Umsetzung!
Danke, liebe Lyrifant, da freu ich mich sehr!
Liebe Sophie, dein Haiku-Bild spricht mich sehr an. Wunderbar die letzte Zeile „jammert sich ins farn“!
Ja, das geht mir genauso!
Mir auch. Sich ins Farn jammern – ist jetzt eingeprägt. Schönen Sonntag euch allen.
Mich haben auch die Tiere inspiriert
http://stachelvieh.de/2016/11/20/microchiroptera-frapalymo-no-20/
tsss, was andere so *lichtscheu* nennen…
https://eulenschwinge.wordpress.com/2016/11/20/textohnebild-bildnurimkopf-4-frapalymo-20/
Deine wundervollen Wortklänge, liebe Anna, leuchten mir ins Leserherz! Ein feines Eulenbild!
schön!
Lieben Dank, Gerda und Corinna!
Toll!
Dankeschön, Esther!
…seid ihr klar? 😉
https://traumspruch.wordpress.com/2016/11/20/glitzergrau/
riesenäugig,fledermausohrig,zwergknirpsig,leicht,sprungfedernd,langbeinig,langschwänzig,nachtaktiv…kleiner Maki scheut das Licht
der Tag des Falken*
..
dieser Fluch
hat unsere Wege
in den bösen Traum verbannt
wo zwischen Tag und Nacht
nur flüchtig
unser beider, eigen Leben weilt
als Falke
drehst du deine Runden
wenn die Sonne scheint
des Nachts
schleich ich als wolf im Dunkel
durch den Wald
wenn doch
die Nächte hell
und schwarz die Tage wären
ein einzig mal nur
der Mond sich
vor die Sonne schiebt
nur
dieser eine Augenblick
würd schon genügen
in ewiger Liebe wär
der Fluch besiegt
(*) Fantasyfilm mit Michelle Pfeiffer und Rutger Hauer
LIebe Sophie, kannst Du das bitte noch mit (als Wolf) ergänzen?
als Falke
drehst du deine Runden
wenn die Sonne scheint
des Nachts
schleich ich als Wolf im Dunkel
durch den Wald
Maulwurf
gräbt sich tief
hinunter bis zum Sarg
und wenn du wissen willst
wen er dort grüßt
dann frag
Leicht beschwingt, zum Schmunzeln schön!
… herrlich ! …
moritat
ein bläßlicher nerd
tageslicht-schüchtern und darknet-afin
hängt mausetot über seinem keyboard
virtuell ausgeblutet
um fünf uhr sieben
kichernd und schmatzend flattert
ein vampir in die schwindende nacht
herrlich! Wie viele dieser lichtscheuen Wesen mag es inzwischen wohl geben …?
ja, liebe Corinna, das ist wirklich spannend zu lesen …
Mir war heute mal danach, einem Kontrapunkt zu setzen 🙂
Herrlich, yumami, und sie sidn überall zu fidnen. Liebe Grüße
…Korrektur: …und sie sind überall zu finden…. ;o)
im angstlicht
sagst du
sehe man alles
schärfer
was nütze es
sterbende welten
auf worte zu betten?
in deinem seelenkeller suchst du
nach einem feind
besser sei’s
sagst du
einen gegner zu haben
als die ätzende süßigkeit
guter absichten aufzulecken
suchst du denn nicht
frage ich
einen gott?
ich habe keinen
sagst du
(nie gehabt)
doch wenn er
verdammt
einen falschen namen hat
monde zerteilt
hasse ich ihn
und meine angst
wird zur kraft
Ein sehr, sehr starkes Gedicht, liebe Marlies!!!
Alles Liebe,
Michael
Lieber Michael, hab herzlichen Dank!
Allerdings! Ja, wunderbar!
Wie vielsagend schön, die Zeile „sterbende welten / auf worte zu betten“, wie ausdrucksstark auch die Schlusszeile. Ein bewegendes Gedicht, liebe Marlies!
Ohoh, heftig. Der Mensch machte mir Angst. Stark!
Gib mir Auskunft
Nacht
bring mich voran
fast blind
und in Stille
lass den teigigen Tag
versinken
mit seinen lärmenden Reizen
wo ist mein Klang
geblieben
schick mir
Kühle
Töne
Antwort
und nüchternen Trost
Ein ergreifend schönes Gedicht mit Blick für die feinen Zwischentöne einer „lichtscheuen“ bzw. tagverletzten Seele!
Danke, liebe Gerda.
Meine lichtscheuen Wesen sind nun auch noch hervorgekrochen:
http://www.schreib-t-raum.de/2016/11/20/frapalymo-nov2016-20/
Eine gelungene Wendung, die das Gedicht am Ende nimmt!
modern times
wer sitzt nicht hinter’m herd
liebt pizzadienst und neonlicht
die sonne kennt er schon lange nicht
mehr die nacht ist sein revier
am bildschirm bis frühmorgens um vier
wer sitzt nicht hinter’m herd
… der nerd
(impuls: : „lichtscheue wesen“ von @fraupaulchen)
Eine sprachlich gelungene Reflexion über die oftmals abgebrühte Jetztwelt öffnet Gedankenräume.
Wie wunderschön, diese ganze Vielfalt der lichtscheuen , bin fasziniert, berührt und im staunen ! Danke Euch allen. Meine kleine Dichterin hat leider heute eine ganz akut-lichtscheue Phase….
Ein kleiner, lichter Gruß an Deine Dichterin
– manchmal muß man im Dunkeln auftanken 😉
danke yumami , wie lieb ! tut gut – lg v.Stephsnie
Ich jetzt auch. Ob ich morgen Internetzugang habe, werde ich in Marokko sehen. Wenn nicht, schreib ich den Text und verlinke ihn später. 🙂
http://www.jaellekatz.de/allgemein/lichtscheue-wesen-frapalymo
Eine schöne Zeit in Marokko!
merci vielmals
von @downwrighter: https://schriftlicht.wordpress.com/2016/11/20/trennscharf/
“ … ohne Schmerz …“, soeben erschienen:
http://uzdz.blogspot.de/2016/11/suspekt-frapalymo-20nov16.html
von bee: https://beehalton.com/2016/11/20/frapalymo-poemgedicht-nocturnalshady-lichtscheu/
Wer ahnt sie, hört sie, sieht sie
Es dämmert. Silbern steigen erste Sterne,
scheinen fahl am Himmel, blinken auf,
erreichen ihrer Nächte steten Lauf;
nah, zum Greifen fast, doch sind so ferne.
Leuchtend hinter faserigen Wolken
in trauter, aber nebelhafter Galaxie
chaotisch-kosmisch schimmern sie,
heiße Sonnen, milchstraßen-gemolken,
tief aus der Schwärze ungezählter Zeiten
sind nur sie es, die es wohl zuwege bringen:
<b<Chimären, Harpyien und andere ähnlich Scheue
himmelstürmend aus den Himmelweiten
erdgefangen wie auf Adlerschwingen
uns Menschen heimzusuchen, jede Nacht aufs Neue.
(Achrostichon
So ist es, wenn zu lichtscheuer Zeit noch etwas gechrieben wird. Fehler schleichen sich „lichtscheu“ ein, deshalb noch einmal:
Wer ahnt sie, hört sie, sieht sie
Es dämmert. Silbern steigen erste Sterne,
scheinen fahl am Himmel, blinken auf,
erreichen ihrer Nächte steten Lauf;
nah, zum Greifen fast, doch sind so ferne.
Leuchtend hinter faserigen Wolken
in trauter, aber nebelhafter Galaxie
chaotisch-kosmisch schimmern sie,
heiße Sonnen, milchstraßen-gemolken,
tief aus der Schwärze ungezählter Zeiten
sind nur sie es, die es wohl zuwege bringen:
Chimären, Harpyien und andere ähnlich Scheue
himmelstürmend aus den Himmelweiten
erdgefangen wie auf Adlerschwingen
uns Menschen heimzusuchen, jede Nacht aufs Neue.
(Achrostichon)
von @alilicj: https://worteausdemwunderland.wordpress.com/2016/11/21/lichtscheue-wesen/