inklusorium (anleitung)
erstens, ein platz abseits wählen (ideal: vergessene gärten, übertrauernde trauerweiden)
zweitens, das nichtvermissen deiner person (alternativ: sich vorher tot oder wenigstens vermisst stellen)
drittens, genug fatalismus, melancholie oder weltschmerz (vor allem, um es mit sich selbst auszuhalten)
viertens, (kann noch ergänzt werden)
fünftens, ausreichend gedanken für nächste jahrzehnt
sechstens, ein intaktes dach (hätte vielleicht bereits als zweitens stehen können)
siebtens, eine warme decke und ein paar warme socke (letzteres handgestrickt, kann man vorab gegen das restliche hab-und-gut eintauschen; stricklieschen gibt es genug)
achtens, mindestens zehn meter abstand zum nächsten lebenden menschen (notiz: zum nächsten toten auch; vor allem aufpassen, dass zweitens in der alternative punkt 1 nicht unmittelbar in deiner nähe in kraft tritt)
neuntens, immer genug plastiktüten parat haben (stichwort: schätze, nässe, picknick)
zehntens, rechtzeitig im herbst mit den vögel ziehen oder bei zweitens, punkt 1 und 2 wiederaufstehen oder zwei, punkt 1 in die tat umsetzen. mindestens aber es sich wünschen, von november bis märz)
das ist tag 3, text 3 der #frapalywo zum impuls „gartenlaube“. hauptthema der woche lautet „haus und zimmer“. zu welchen aussteigergedanken, heimatgefühle oder fremdheitssorgen hat euch die gartenlaube inspiriert?
7 tage, 7 texte, 1 thema: wer bei der #frapalywo mitmachen mag, kann dies entweder für sich tun und die impulse für die eigene schreibstube nutzen. oder im unten stehenden kommentarfeld seinen blog/webseite verlinken. oder das gedicht selbst über das kommentarfeld hochladen. oder auch einfach sonst einen kommentar hinterlassen. ähnlich über twitter mit link und kennung #frapalywo und @fraupaulchen
Er bewacht den Weg zur Laube
An ihm kommt keiner vorbei
Seine rote Zipfelmütze leuchtet
Seine Augen so blau so treu
Er bewacht den Weg zur Laube
Drinnen schläft Schneewittchen
Hier lassen wir
unsere Zeit zurück
und kümmern uns
nur noch
um Formen und Farben
der Käferflügel
Du weckst meine Vorfreude auf die Jahreszeit, in der das wieder möglich ist. Danke dir, Klaus.
Gruß
Ule
Ich danke Dir, Ule.
idyllisch…*Lächel und hoffentlich ohne Aufpieksnadeln 😉
Auf keinen Fall. 😉
Ein Stück Kindheitserinnerung.
Besonders an das Häuschen daneben mit dem Herzchen drauf.
Dunkel und tief und groß die Angst hinein zu fallen. Dazu die Reinigung. 😉
Lang lang ist’s her und doch unvergessen: die Gartenlaubenzeit!
… Auf einen Kaffee
https://traumspruch.wordpress.com/2017/02/26/kaffeegeschichte/
Das Wetter ist zwar nicht nach Gartenlaube, aber meine ist historisch und (ein wenig) karnevalistisch orientiert:
https://ulerolff.net/2017/02/26/gartenlaube/
Viel Vergnügen mit Text und Bild.
Längst vergessen
Unermüdlich pressen Typenhebel
Farbe durch das Band
Buchstaben zu Worten zu Zeilen
Jeder Anschlag ein Takt
in der Melodie des
längst vergessenen Sommers
Pause für einen Zug an der Kippe
in der Zeit des Schalthebels
der den Wagen zur nächsten Zeile schiebt
Blatt für Blatt rollt über die Walze
fügt die Gedanken zusammen
Absätze zu Seiten zu Kapiteln
Eines längst vergessenen Romans
http://www.lokalbericht.ch
Der Impuls lässt mich an Hermann Burger denken, dessen erster Roman „Lokalbericht“ erst kürzlich, 27 Jahre nach Burgers Tod, veröffentlicht wurde.
… Nun dann habe ich ja noch ein wenig Zeit bis zur Erstveröffentlichung*schmunzel gut das es meinem Blog gibt.
und das Bild mit der Schreibmaschine… Hervorragend! Sehr schön liebe Grüße
Dagmar alias Traumspruch
Danke liebe Dagmar, fang ruhig schon mal an mit dem Roman 🙂
Hoffentlich findest Du eine so schöne Gartenlaube wie Hermann Burger im Tessin!
liebe Sandra.. Hab ich schon… Naja zumindest das mit dem Roman*lach Gartenlaube und Tessin… Schauen wir mal
Dom-izil
https://www.lyrik-klinge.de/?p=27372
sie schlich sich
in den winterkalten
pavillon nackt
unter dem pelz
in erwartung
seiner heißen küsse
TZTZTZ… Und ich dachte schon, nur ich sei so… Nun ja*schmunzel aber meiner ist noch ein bisschen mehr top Sigrid also der mit der Dienstreise
aber deiner hat wirklich auch was!
Danke für Deine Dienstreisen-Eskapade
– klasse, wie Du diese Szene beschreibst
auf unserem weg durch den park
begegnen sich
vogelnistkästen, magische baumhäuser
und unverbrauchte worte
niedergeschrieben in rosenumrankten pavillons
auch die enten kann man sehen
Wie immer zu spät, aber trotzdem:
http://www.jaellekatz.de/allgemein/die-gartenlaube-frapalywo
von @schreibtraum nachgereicht: http://www.schreib-t-raum.de/2017/03/03/frapalywo1-3-gartenlaube/